Die Heilige Lucia

Der Kirchenkalender ist voll von Heiligengedenktagen. Jeden Tag kann man, wenn man möchte, mehrerer Heiliger gedenken, zu ihnen beten, sich an ihrem Leben ein Beispiel nehmen. Allerdings kennt der „Wald- und Wiesen-“Christ nur die wenigsten. Die bekanntesten sind wohl unter anderem St. Martin, die Eisheiligen, St. Petrus und die Patronin/der Patron Deiner Kirche. Wir möchten nun die Gelegenheit nutzen, Dir die

Heiligen der Adventszeit“

ein wenig näher zu bringen. Heute dreht sich alles um

die Heilige Lucia

Geboren wurde sie um 281 in Syrakusai, heute Siracusa auf Sizilien in Italien, wo sie auch verstarb. Ihr Todesdatum wird auf den 13. Dezember 310 geschätzt, da das Datum auf ihrem Grab leider nicht lesbar ist.

Und schon befinden wir uns wieder im Reich der Legenden:

Lucias Vater starb, als sie erst 5 Jahre alt war. Ihre Mutter Eutychia wollte Lucia verheiraten, wie es in reichen und vornehmen Familien üblich war. Nur, Lucia wollte nicht. Sie hat schon als Kind ewige Jungfräulichkeit geschworen und war nicht davon abzubringen. Sehr zum Leidwesen ihrer Mutter zögerte Lucia ihre Verlobung hinaus.

Doch dann wurde ihre Mutter krank und Lucia unternahm mit ihr eine Wallfahrt nach Catania zum Grab der Heiligen Agatha. Dort beteten sie und hatten eine Erscheinung, die die Mutter heilte. Daraufhin nahm auch Eutychia den christlichen Glauben an und unterstützte ihre Tochter zukünftig.

Wieder zu Hause kündigte Lucia die bereits abgesprochene Eheschließung. Stattdessen verwendete sie das Vermögen ihrer Familie, um eine Armen- und Krankenstation zu gründen. Da die Christenverfolgung noch voll in Gange war, mussten sich die Gläubigen verstecken. Lucia brachte Lebensmittel in die Verstecke und damit sie beide Hände zum Tragen frei hatte, setzte sie sich einen Lichterkranz aufs Haupt.

Ihrem Ex-Verlobten passte das alles gar nicht und er zeigte sie beim Präfekten an. Dieser wollte Lucia ins Dirnenhaus bringen lassen, doch sie weigerte sich standhaft. In der Legende heißt es: „aber ein Ochsengespann und tausend Männer waren nicht imstande, die Gefesselte von der Stelle zu bewegen. Weder ein Zauberer noch rund um sie entzündetes Feuer und über sie gegossenes siedendes Öl konnten ihr etwas anhaben.“

Hier nun gibt es unterschiedliche Versionen dessen, wie es weiterging:

Entweder stieß man Lucia ein Schwert durch die Kehle, was sie aber nicht davon abhielt, laut weiter zu beten und das Ende der Verfolgungen zu verkündigen, oder sie wurde enthauptet. Weitere Legenden erzählen, Lucia habe sich ihre schönen Augen ausgerissen und in einer Schüssel ihrem Verlobten geschickt. Daraufhin habe Maria ihr noch schönere Augen wiedergegeben. Auf jeden Fall starb sie wohl erst, nachdem der damalige Bischof Eutychius ihr die Eucharistie gereicht hatte.

Die Heilige Lucia ist Schutzpatronin

  • von Siracusa und Venedig
  • der Armen, Blinden, reuigen Dirnen, kranken Kinder
  • der Bauern, Glaser, Weber, Sattler, Polsterer, Schneider, Näherinnen, Elektriker, Messerschmiede, Kutscher, Pedellen, Dienerinnen, Hausierer, Torhüter, Schreiber, Notare, Anwälte, Schriftsteller (in England)
  • gegen Augenleiden, Blindheit, Halsschmerzen, Ruhr, Blutfluss, Infektionskrankheiten und Kinderkrankheiten

Am bekanntesten von allen Bräuchen am Lucia-Tag ist wohl folgende, aus Schweden kommende Sitte:

Die älteste Tochter im Hause stellt die Heilige da. Sie trägt am Morgen des 13. ein langes weißes Kleid und hat den Kopf mit einem grünen Kranz – oft aus Preiselbeeren – geschmückt, in den eine Reihe brennender Kerzen gesteckt sind. So geht sie morgens von Zimmer zu Zimmer und weckt die Eltern und Geschwister. Alle warten schon darauf, denn sie bringt das Frühstück ans Bett und die ersten Kostproben der Weihnachtsplätzchen. Ihr Licht ist Vorbote des Weihnachtslichtes. In den Dörfern und Stadtteilen, in jeder Schule, jedem Kindergarten, jeder Universität wird am Vorabend eine Lucienbraut gewählt, die dann singend von Haus zu Haus zieht. Allerdings ist dieser Brauch noch recht neu: Erstmals wurde er 1893 durch das Freilichtmuseum Skansen in Stockholm begangen und für 1927 ist in Schweden der erste Luciaumzug nachgewiesen.

In Norwegen dagegen fußt der Lucia-Brauch auf einer alten, heidnischen Legende: In der besonders dunklen und gefährlichen kürzesten Nacht kam Lussi, eine mystische Trollfrau, zusammen mit ihrem Gefolge, Nisser und Tusser, und trieb ihr Unwesen: Sie bestrafte alle, die mit ihren Weihnachtsvorbereitungen noch nicht begonnen hatten. Lussi trat man in dieser dunkelsten Nacht des Jahres mit Helligkeit entgegen, deshalb begann man mit dem Gießen von Kerzen. Der heidnischen Lussi wurde dann Lucia entgegengesetzt, die mit Lichtern im Haar erschien, um die Unterirdischen – also Trolle, Tusser, Nisser und auch Luzifer persönlich – zu vertreiben. Am Heiligen Abend kam Lussi durch den Schornstein wieder und mahnte: Kein Brauen, kein Backen, kein großes Feuer haben; wer sich nicht an diese Regel hielt, dem konnte sie den Schornstein in Stücke schlagen.

Du bist grade darüber gestolpert, dass Lussi in der kürzesten Nacht des Jahres kam, diese aber erst am 21. Dezember ist, nicht am 13.? Gut aufgepasst! Tatsächlich markierte Luzias Gedenktag vor der gregorianischen Kalenderreform den kürzesten Tag des Jahres.

Quellen:
ökumenisches Heiligenlexikon
katholisch.de
praedica.de

Der Heilige Nikolaus

Der Kirchenkalender ist voll von Heiligengedenktagen. Jeden Tag kann man, wenn man möchte, mehrerer Heiliger gedenken, zu ihnen beten, sich an ihrem Leben ein Beispiel nehmen. Allerdings kennt der „Wald- und Wiesen-“Christ nur die wenigsten. Die bekanntesten sind wohl unter anderem St. Martin, die Eisheiligen, St. Petrus und die Patronin/der Patron Deiner Kirche. Wir möchten nun die Gelegenheit nutzen, Dir die

Heiligen der Adventszeit“

ein wenig näher zu bringen. Heute dreht sich alles um

den Heiligen Nikolaus

Tatsächlich ist es bei Nikolaus nicht viel anders als bei der Heiligen Barbara: Es gibt fast keine gesicherten Daten, dafür aber unheimlich viele Legenden. Ich rate Dir, hol Dir eine Kanne Tee und mache es Dir gemütlich, denn es wird länger dauern.

Vermutlich wurde einer der bekanntesten Heilige der Christenheit um 283 in Patara (?), heute Ruinen bei Kalkan in der Türkei und starb schätzungsweise um 348 in Myra, heute Demre, ebenfalls in der Türkei.

Und das war’s auch schon in Bezug auf halbwegs gesicherte Daten und wir begeben uns in das Reich der Legenden.

Die Überlieferung besagt, Nikolaus sei im Alter von 19 Jahren von seinem Onkel, Bischof Nikolaus von Myra, zum Priester geweiht und als Abt im Kloster von Sion eingesetzt worden. Er kam aus wohlhabendem Hause und erbte das Vermögen seiner Eltern, als diese an der Pest starben. Doch Nikolaus ließ es sich daraufhin nicht wohl ergehen, sondern half mit seinem Vermögen den Menschen, die in große Not geraten waren. Wohl bekannt ist wohl die Geschichte des Vaters dreier Mädchen, der kein Geld für die Mitgift seiner Töchter hatte und sich daher gezwungen sah, sie der Schande preiszugeben, damit sie sich ihre Mitgift selbst verdienen konnten. Nikolaus hörte davon und warf einen Klumpen Gold in das Zimmer der Mädchen, so dass die Älteste eine gute Mitgift hatte. Einige Zeit später warf er einen zweiten Goldklumpen durchs Fenster, so dass auch die mittlere Tochter vor der Schande bewahrt war. Der Vater der Mädchen wollte nun wissen, wer der großzügige Spender war und legte sich auf die Lauer. Als der dritte Goldklumpen durchs Fenster flog, erkannte der Vater den Nikolaus und bedankte sich überschwänglich.

Nach dem Tod seines Onkels pilgerte Nikolaus ins Heilige Land. Bei seiner Rückkehr wurde er zum neuen Bischof gewählt und füllte dieses Amt bis zu seinem Tod aus.

Folgende Legende wird auch als „die Tat des Hl. Nikolaus“ bezeichnet:

Unter Kaiser Konstantin wurde eine Abteilung Soldaten unter den Offizieren Nepotian, Urs und Herpylion entsandt, um in einer Provinz Unruhen beizulegen. Sie waren mit dem Schiff unterwegs und mussten wegen ungünstiger Winde in Andriake, dem Hafen des antiken Myra, vor Anker gehen. Die Soldaten begannen, die Dörfer in der Umgebung zu plündern, Unruhen brachen aus und Nikolaus eilte von Myra nach Andriake hinab, um für Ordnung zu sorgen.
Seine Abwesenheit von Myra nutzten einige Leute, um unliebsame Personen loszuwerden. Der Provinzverwalter ließ sich bestechen und schon war das Todesurteil ausgesprochen, als Nikolaus mit den drei Offizieren aus Andriake zurückkehrt. Schon von weitem kamen ihm entsetzte Bürger entgegen, um von dem himmelschreienden Unrecht zu berichten.
Nikolaus eilte sofort zum Richtplatz. Er findet „die Verurteilten schon kniend, ihr Augen verbunden und das Schwert erhoben in der Hand des Henkers.“ und rief: „Ich bin bereit, anstelle jener zu sterben!“

Nikolaus stand neben den Verurteilten, aber keiner wagte es, Hand an den großen Bischof zu legen. Nun stellte Nikolaus den Verantwortlichen für dieses Unrecht zur Rede. Der Provinzverwalter wollte zunächst alle Schuld von sich weisen, doch als Nikolaus nicht locker ließ, gestand er schließlich. Die drei Offiziere in Nikolaus Begleitung staunten über das mutige Verhalten des Bischofs, der auch dem Vertreter des Kaisers offen seine Meinung zu sagen wagte.

Im weiteren Verlauf führten die drei Offiziere mit ihren Soldaten den Auftrag des Kaisers erfolgreich aus und wurden dafür vom Kaiser persönlich ausgezeichnet. Doch einige Neider zeigten sie als Verräter an und erreichten durch Bestechung, dass die drei Offiziere verurteilt wurden.
Die drei Offiziere erinnerten sich an das, was damals in Myra geschehen ist. Nun sind sie die unschuldig Verurteilten und sie rufen zu Nikolaus. Noch in derselben Nacht hat der Kaiser einen beunruhigenden Traum. Ein Bischof erschien ihm und forderte ihn auf, die Angeklagten freizulassen. Sofort am nächsten Morgen klärte der Kaiser die Angelegenheit und schließlich stellte sich heraus, dass die Offiziere unschuldig waren.

Eine weitere Legende erzählt, wie Nikolaus ein in Seenot geratenes Schiff rettete: Auf dem Schiff fuhren drei Pilger aus Ephesus, die heiliges Öl für eine christliche Kapelle transportierten. Nikolaus begab er sich an Bord des Schiffes, stillte den Sturm und brachte das Schiff sicher in den Hafen. Es ist nicht überliefert, wie er an Bord des Schiffes kam.

Eine dritte Legende will wissen, dass Nikolaus drei ermordete und von Kannibalen bereits in einem Fass zu Pökelfleisch zubereitete Knaben wieder zum Leben erweckte.

Und als wäre das noch nicht genug, zerstörte er mehrere Tempel der Heidengöttinnen Diana und Artemis, wurde er während der Christenverfolgung um 310 gefangen genommen und gefoltert und nahm er 325 am Konzil von Nicäa teil. Die Legende erzählt, dass er dort anhand eines Ziegelsteins die Dreieinigkeit erklärte: in einer einzigen Realität, dem Ziegelstein, existieren drei verschiedene Wesenheiten, nämlich Wasser, Erde und Feuer. Als aus dem Ziegelstein eine Flamme emporschlug, zweifelte wohl niemand mehr seine Worte an.

Wie gesagt, Nikolaus werden viele Wunder und gute Taten zugeschrieben. Und doch weiß man nicht genau, wer dieser Mann eigentlich war. Das meiste, auch die Lebensdaten, sind eher Vermutungen als denn Tatsachen. Auch ist nicht sicher, ob es sich nur um eine Person oder um mehrere handelt. Sind der Abt und der Bischof wirklich identisch? Trotzdem gehört er zu den beliebtesten Heiligen überhaupt – bis heute. Welches Kind putzt nicht am Abend des 5. Dezember mit Eifer seine Schuhe auf Hochglanz, damit der Nikolaus etwas reinlegen kann? Das ist übrigens noch ein Relikt aus der vor-reformatorischen Zeit: Damals war es üblich, dass der Nikolaus die Geschenke am 6. Dezember brachte. Martin Luther empfand dies aber als „kyndisch Ding“ und drängte darauf, dass das von ihm erfundene Christkind die Gaben am 25. Dezember überbringe. Allerdings hatte er es sogar in seiner eigenen Familie schwer, diese Neuerung durchzusetzen, wie eine Haushaltsrechnung aus dem Jahr 1535 belegt.

Wie dem auch sei, der Heilige Nikolaus ist nicht nur als Gabenbringer beliebt, er ist auch Schutzpatron

  • von Russland
  • von Lothringen
  • von Rosenheim in Bayern, Amsterdam, Kanton und Stadt Fribourg in der Schweiz
  • von Bari, Meran und Lagonegro bei Potenza in Italien, Alicante in Spanien, Spetses in Griechenland und New York
  • der Kinder, der Schüler, Mädchen, Jungfrauen, Frauen mit Kinderwunsch, Gebärenden und alten Menschen, der Ministranten, Feuerwehr, der Pilger und Reisenden
  • der Sinti und Roma, der Gefangenen, Diebe und Verbrecher, der Eigentümer und Bettler
  • der Seeleute, Schiffer, Fischer, Flößer, Schiffsbauer, Matrosen und Fährleute, der Kaufleute, Bankiers, Pfandleiher
  • der Richter, Rechtsanwälte und Notare, der Apotheker, Bauern, Bäcker, Müller, Korn- und Samenhändler, Metzger, Bierbrauer, Schnapsbrenner, Wirte, Weinhändler, Fassbinder, Parfümhersteller und -händler, Schneider, Weber, Spitzen- und Tuchhändler, Knopfmacher, Brückenbauer, Steinmetze, Steinbrucharbeiter, Kerzenzieher
  • für glückliche Heirat und Wiedererlangung gestohlener Gegenstände
  • gegen Wassergefahren, Seenot und Diebe
  • (zweiter) Patron des Bistums Lausanne – Genf – Fribourg und des Bistums Bari-Bitonto

Ich wünsche Dir, dass der Heilige Nikolaus seine Gaben ausgeschüttet und Deine Stiefel gefüllt hat.

Quellen:
ökumenisches Heiligenlexikon
katholisch.de
praedica.de

Die Heilige Barbara

Der Kirchenkalender ist voll von Heiligengedenktagen. Jeden Tag kann man, wenn man möchte, mehrerer Heiliger gedenken, zu ihnen beten, sich an ihrem Leben ein Beispiel nehmen. Allerdings kennt der „Wald- und Wiesen-“Christ nur die wenigsten. Die bekanntesten sind wohl unter anderem St. Martin, die Eisheiligen, St. Petrus und die Patronin/der Patron Deiner Kirche. Wir möchten nun die Gelegenheit nutzen, Dir die

Heiligen der Adventszeit“

ein wenig näher zu bringen. Heute beginnen wir mit

der Heiligen Barbara

Man weiß leider nicht viel über Barbara. Das meiste sind Legenden. Und doch ist sie nach wie vor in vielen Ländern beliebt und wird verehrt.

Es wird vermutet, dass sie Ende des 3. Jahrhunderts in Nikomedia, heute Ízmit in der Türkei oder: in Heliopolis, heute Baʿlbak / Baalbek im Libanon geboren wurde und etwa 306 in Nikomedia in der Türkei starb.

Allen Legenden zufolge war Barbara sehr schön und gebildet. Und in allen Legenden spielt ein Bauwerk, zumeist ein Turm, eine wichtige Rolle.

In der Zeit, als Barbara lebte, wurden die Christen noch verfolgt, Nichtsdestotrotz breitete sich der neue Glaube immer weiter aus, wenn auch im Verborgenen. Eine Legende erzählt, dass die neugierige Barbara ihre nicht-christlichen Eltern gefragt habe, ob die Götter Menschen gewesen seien und warum man diese und nicht eine unsterbliche Gottheit anbete. Die Antwort der Eltern ist nicht überliefert. Barbara richtete ihre Fragen daraufhin schriftlich Origenes, der ihr als der gelehrteste Weise von Alexandria genannt war. Durch den Priester Valentinus schickte er ihr die Antwort. Barbara bezeichnete den Besucher als Arzt, damit ihr Vater den Besuch zuließ; Valentinus belehrte und taufte sie.

Nach einer anderen Legende holte der Vater einen Lehrer ins Haus, von dem er annahm, er sei Heide, da Christen doch alle dumm seien. Der Vater hat sich aber geirrt: Der Lehrer war Christ und bekehrte Barbara zum christlichen Glauben.

Wie dem auch sei, Barbaras Wohnturm war, bei aller gebotenen Vorsicht, ein guter Platz für Christen, um sich zum Gebet zu treffen. Um einen angemessenen Raum zu haben, bat Barbara ihren Vater, ein größeres Bad bauen zu dürfen. Der Vater war einverstanden: ein Bad mit zwei Fenstern, wie es damals üblich war. Doch als der Vater auf Reisen war, änderte Barbara den Entwurf und ließ drei Fenster einbauen – als Zeichen der Heiligen Dreifaltigkeit. Außerdem hat sie wohl ein Kreuz in den noch feuchten Putz gedrückt sowie ein kostbares Kreuz auf den Sockel eines gestürzten Götterbildes gestellt. Anschließend ließ sie sich im Becken dieses „Bades“ taufen. Eine andere Legende besagt, sie sei vom Heiligen Geist beseelt in ein heidnisches Opferbecken gestiegen und dort von Johannes dem Täufer, der ihr erschienen war, getauft worden. Auf jeden Fall, als ihr Vater von seiner Reise zurückkam und den veränderten Bau sah, stellte er sie zur Rede. Da ihr Vater auch einen Heiratskandidaten an der Hand hatte, machte Barbara unmissverständlich klar: Ich bin Christin und werde keinen heidnischen Mann ehelichen!

Daddy was not amused.

Im Gegenteil, er war fuchsteufelswild! Hier weichen die Legenden wieder voneinander ab: Die einen berichten, er habe Barbara in ihren Turm gesperrt, in der (vergeblichen) Hoffnung, sie würde zur Besinnung kommen, andere sagen, er habe versucht, sie zu erschlagen. Einig sind sie sich alle, dass Barbara wie durch ein Wunder entkam, weil sich Felsen vor ihr öffneten und sie schützten.

Nun könnte alles gut sein, doch dann wäre Barbara noch keine Heilige. Die Legenden berichten weiter, dass ihr Vater sie gefunden. Einige Legenden meinen, ein Schäfer, bei dem sie sich kurz versteckt hatte, habe sie verraten. Zur Strafe wurde er verwandelt, wahlweise in einen Mistkäfer oder in einen Stein und seine Schafe in Heuschrecken.

Nun brachte der Vater die eigene Tochter vor den Richter, denn nach kaiserlichem Gesetz war es verboten, sich als Christ zu bekennen. Da Schmeicheleien nichts bewirkten, wurde sie gegeißelt, um sie mit Gewalt von ihrem Glauben abzubringen, doch ohne Erfolg. Nachts wurden ihre Wunden auf wundersame Weise geheilt (manche sagen, durch einen Engel, andere, durch Jesus Christus). Da auch die Geißelung nicht fruchtete, fuhren die Oberen schwerere Geschütze auf und misshandelten Barbara aufs Übelste. Was genau die Legenden beschreiben, möchte ich nicht wiederholen.

Last, but not least, wurde Barbara vor Gericht gestellt und verurteilt, sich nackt auf dem Markt den Blicken der Leute preiszugeben. Auf ihr Gebet hin wurde sie aber mit Wolken und Nebel bedeckt. Daraufhin sollte sie enthauptet werden. Ihr Vater war so hasserfüllt, dass er selbst hat das Urteil vollstreckt hat. Gleich darauf traf ihn ein Blitzschlag und er verbrannte.

Soweit die Legenden.

Ich hatte ja eingangs schon geschrieben, dass Barbara bis heute verehrt wird. So gehört sie zu den 14 Nothelfern, bildet zusammen mit Katharina von Alexandria und Margareta von Antiochia die „drei heiligen Madeln“ (Bauernpatroninnen) und, ergänzt um die heilige Dorothea, bilden diese vier Frauenheiligen die „quattuor virgines capitales“, die vier besonders heiligen Jungfrauen.

Außerdem ist sie Schutzpatronin für

  • von Paternò bei Catania auf Sizilien
  • Taverna bei Catanzaro in Kalabrien
  • Rethymno auf Kreta
  • der Diözese Katowice
  • des Bergbaus, der Türme, Festungsbauten und der Artillerie
  • der Bergleute, Geologen, Architekten, Maurer, Steinhauer, Zimmerleute, Dachdecker, Elektriker, Bauern, Metzger, Köche, Glöckner, Glockengießer, Feuerwehrleute, Totengräber, Hutmacher, Artilleristen, Waffenschmiede, Buchhändler, Bürstenbinder, Goldschmiede, Sprengmeister und Salpetersieder (der Pulverlagerraum eines französischen Kriegsschiffes wird noch heute als Sainte-Barbe bezeichnet)
  • der Mädchen, Gefangenen, Sterbenden
  • für eine gute Todesstunde
  • gegen Gewitter, Feuersgefahren, Fieber, Pest und jähen Tod

Vielleicht hast Du schonmal von dem Brauch der „Barbarazweige“ gehört? Damit hat es folgendes auf sich:

Am Barbaratag werden Zweige von Apfel- oder Kirschbäumen abgeschnitten und ins Wasser gestellt. Blühen sie am Weihnachtsfest, dann wird das als gutes Zeichen für die Zukunft gewertet. Dieses Brauchtum soll auf Barbaras Gefangenschaft zurückgehen: sie habe einen verdorrten Kirschbaumzweig mit Tropfen aus ihrem Trinknapf benetzt. In den letzten Tagen ihres Lebens, schon im Bewusstsein ihres Todesurteils, fand sie Trost darin, dass der Zweig in ihrer Zelle blühte, und Barbara sagte: »Du schienst tot, aber bist aufgeblüht zu schönem Leben. So wird auch es auch mit meinem Tod sein. Ich werde zu neuem, ewigem Leben aufblühen.«

Tatsächlich sind die Zweige ein alter Orakelbrauch: wenn man vor Wintereinbruch das Vieh von den Weiden in die Stallungen trieb, nahm man solche Zweige von den Bäumen mit, zu Weihnachten schloss man aus der Anzahl der Blüten auf die Fruchtbarkeit des darauffolgenden Jahres. Allgemein verheißen Blüten Glück, der trockene Zweig hingegen Unglück. Wenn Frauen den Namen ihres Angebeteten in einen Zweig ritzen, bedeutet das Erblühen, dass der Mann auch sie liebt oder dass im folgenden Jahr eine Hochzeit ansteht. Teilweise ist es Brauch, dass die jungen Mädchen jedem einzelnen Zweig den Namen eines Verehrers zuweisen; der Zweig, der zuerst blüht, soll auf den zukünftigen Bräutigam hinweisen. In Wien und Niederösterreich wird gleich ein ganzer Familien-Strauß, in dem jeder Zweig mit einem Namen gekennzeichnet ist, genau beobachtet: wessen Zweig als erster blüht, der wird der Glücklichste.

In Altbayern, Schwaben und im protestantischen Franken waren Barbarazweige Vorläufer des Weihnachtsbaums; eine fränkische Chronik von 1795 berichtet: »Die Gewohnheit, am Barbaratage Bäume in die Stube zu stellen, um solche am Weihnachtsabend, zur Freude der Kinder, als ein Christgeschenk, mit allerlei Zuckerwaren und anderem zu behängen, oder nach allgemeiner Sprache zu putzen, ist meines Wissens noch in ganz Franken gebräuchlich. Die gewöhnliche Art der Bäume zu diesem Gebrauche sind Weichsel und wilde Kirschbäume, auch jungen Tannen- und Fichtenbäume bei geringen Leuten, die sich solche selbst holen« – der Tannenbaum ist demnach also ein Arme-Leute-Baum! Im Allgäu hat sich »Bärbeletreiben« als Tradition entwickelt: am Barbaratag verkleiden sich junge, unverheiratete Frauen als alte Weiber und ziehen mit lauten Glocken und Reisig-Ruten durch die Dörfer, um das Schmutzige und Unanständige zu vertreiben.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Barbara-Tag vor allem im Rheinland zum Tag der Geschenke; am Vorabend stellten die Kinder einen Schuh auf, der dann mit Schokolade, Gebäck, Äpfeln und anderen Naschereien gefüllt war. Mit diesem Geschenktag, der bis in die 1960er Jahre vor allem im Köln-Bonner Raum und am Niederrhein bekannt war, begann die weihnachtliche Geschenke-Zeit, die mit dem Nikolaus eine Steigerung und dem Heiligen Abend ihren Höhepunkt erreichte. In manchen Gegenden des Rheinlandes wurde Barbara auch zur Begleiterin des Nikolaus, beschert die Kinder und gilt deshalb als »Gabenbringerin«.

Die Knappen im Bergwerk erhielten am Barbaratag das vor Unheil schützende »Barbaralicht«. An Bergbauorten findet noch heute am Barbaratag oder dem Sonntag danach oft eine Parade der Bergleute in alten Trachten statt. Bei den meisten Geologischen Landesämtern und in Geologischen Instituten wird Anfang Dezember eine Barbarafeier abgehalten. In Italien verbreitet ist der Aberglaube, dass Barbara den Lottospielern die richtigen Zahlen im Traum erscheinen lasse

Und um den Bogen zum Christentum zu schließen: Symbolisch stehen die aufgeblühten Zweige für Christus, den »Spross aus der Wurzel Jesse«: Wenn die Knospe die enge Hülle sprengt, erwacht der Gläubige durch die Geburt des Erlösers zu neuem Leben. Ein schöner Gedanke, oder?

Quellen:
ökumenisches Heiligenlexikon
katholisch.de
praedica.de

Leseliste 2025

Liebe Leserin, lieber Leser,

seit 2019 schreibe ich auf, was ich im Laufe des Jahres so lese. Ich empfinde es als spannend, zu beobachten, wieviel es ist. Bereits die letzten Jahre habe ich meine Liste hier auf diesem Blog geführt und dies möchte ich dieses Jahr wieder tun. Also, hier sind sie, die von mir gelesenen Bücher des Jahres 2024:

Nr.AutorTitelbeendetSeiten
1Page, S.Das Buch der neuen AnfängeJanuar 448
2Dorner, S.One Pot Family (Kochbuch)Januar 160
3Sproul, R.C.Bibelstudium für EinsteigerFebruar142
4Gödeken, L.Rund um die Synagoge in Norden25.06.407
Wasle, A.-K.Rungholt432
DeVries, D.Almost Famous – (K)ein Superstar zu Weihnachten460
DeVries, D.Almost Gone – (K)ein Happy End zu Weihnachten448
Schubert-F., B.EinFach Deutsch Textausgaben259
Bücher ohne „beendet“-Eintrag werden aktuell oder demnächst gelesen.

Damit habe ich aktuell 2 Bücher mit insgesamt 608 Seiten gelesen.

In den letzten Jahren sah mein Jahressaldo so aus:

JahrAnzahl BücherAnzahl Seiten
2019248.556
2020269.993
202194.795
20223313.702
20235521.486
2024248.580

Ob ich dieses Jahr meinen bisherigen Rekord von 2023 übertreffen kann?

Lieben Gruß,

Leseliste 2024

Liebe Leserin, lieber Leser,

seit 2019 schreibe ich auf, was ich im Laufe des Jahres so lese. Ich empfinde es als spannend, zu beobachten, wieviel es ist. Bereits die letzten Jahre habe ich meine Liste hier auf diesem Blog geführt und dies möchte ich dieses Jahr wieder tun. Also, hier sind sie, die von mir gelesenen Bücher des Jahres 2024:

Nr.AutorTitelbeendetSeiten
1Keller, T.Warum Gott?11.01.284
2Oswald, S.Wintertee im kleinen Strickladen in den Highlands14.01.330
3DeVries, D.When Snowflakes fall – (K)ein Lord zu Weihnachten16.01.414
4Stayn, K.Verborgenes Traja: Aus Asche geboren21.01.607
5Weiler, S.Asa Stryg: Winterblume26.01.464
6Wolf, S.Sturmprinzessin13.02.424
7Seck, Y.Weiße Wolken14.02.352
8Graver, E.Kantika19.02.386
9Laeisz, F.Erinnerungen aus dem Leben eines alten Hamburgers20.02.77
10Green, J.Looking for Alaska07.03.272
11Kalpenstein, F.Prost, auf die Künstler12.03.352
12Benedict, M.Das verborgene Genie06.04.346
13Lehmann, C.Der Weihnachtskrieger07.04.622
14Pfeifer, L.Save the Sea07.04.271
15Kühnberger, C.Die Bürde der Zukunft18.04.423
16Fear, M.Das Geflüster der Nachtfalter – Blutregen07.07.290
17Hildebrandt, S.Glasvulkan – Schall & Rauch01.09.356
18Zwerina, T.Eine Fingerkuppe Freiheit11.09.192
19Thompson, A.J.Sehnsucht nach Ruhm – Melvin23.09.365
20Hinze, A.Zum Glück gibt es Bernstein09.10.494
21Benedict, A.Das mörderische Christmas Puzzle11.10.352
22Fear, M.Das Geflüster der Nachtfalter – Seelensplitter13.10.303
23Sonntag, B.Earthventure auf Angrodan15.10.268
24DeVries, D.Sweet Santa Baby – (K)eine Nanny für den Rockstar16.12.336
Bücher ohne „beendet“-Eintrag werden aktuell oder demnächst gelesen.

Damit habe ich aktuell 24 Bücher mit insgesamt 8.580 Seiten gelesen.

In den letzten Jahren sah mein Jahressaldo so aus:

JahrAnzahl BücherAnzahl Seiten
2019248.556
2020269.993
202194.795
20223313.702
20235521.486

Ob ich dieses Jahr meinen bisherigen Rekord von 2023 übertreffen kann?

Lieben Gruß,

Leseliste 2023

Liebe Leserin, lieber Leser,

seit 2019 schreibe ich auf, was ich im Laufe des Jahres so lese. Ich empfinde es als spannend, zu beobachten, wieviel es ist. Bereits die letzten Jahre habe ich meine Liste hier auf diesem Blog geführt und dies möchte ich dieses Jahr wieder tun. Also, hier sind sie, die von mir gelesenen Bücher des Jahres 2023:

Nr.AutorTitelbeendetSeiten
1Adams, L.K.The Secret Book Club – Die Liebesroman-Mission01.01.412
2Adams, L.K.The Secret Book Club – Liebesromane zum Frühstück07.01.397
3Adams, L.K.The Secret Book Club – Ein Liebesroman ist nicht genug07.01.396
4Adams, L.K.The Secret Book Club – Kein Weihnachten ohne Liebesroman08.01.416
5Osman, R.Der Donnerstagsmordclub – Der Mann, der zweimal starb21.01.446
6Lütz, M.Irre! Wir behandeln die Falschen28.01.181
7Orwell, G.1984abgeb.50
8Laforet, A.Weitezeit04.03.151
9Osman, R.Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel17.03.432
10Iosivoni, B.Sorry. Ich habe es nur für dich getan18.03.400
11Hanff Korelitz, J.Der Plot22.03.352
12McFadyen, C.Die Blutlinie25.03.476
13Sievert, S.Cook for my Heart – Das Liebeschaos wird serviert28.03.346
14Faustyna Kowalska, Sr. M.Tagebücherabgeb.50
15Sievert, S.West Bay Beach Love24.04.272
16Carter, C.Der Kruzifix-Killer30.04.480
17McGeorge, C.Escape Room – nur drei Stunden07.05.396
18Rothhausen, G.A.Watch me Scream08.05.581
19Cashore, K.Die Beschenkte14.05.496
20Stirling, J.Blaire15.05.483
21Cashore, K.Die Flammende29.05.508
22Ernährungs-DocsStarke Gelenkeabgeb.55
23Kashiwai, H.Das Restaurant der verlorenen Rezepte29.05.256
24Cashore, K.Die Königliche03.06.608
25Hartmann, E.Hooligirl: Scheiss auf Romeo 108.06.533
26Wilkes, N.Too Lost in You13.06.265
27Shusterman, N.Game Changer22.06.400
28Cashore, K.Die Wahrhaftige08.07.585
29Fear, M.Das Geflüster der Nachtfalter – Sternenstaub10.07.344
30Schmid, K.Das Licht aus dem Nebel20.07.507
31Feily, M.Ich war erst fünf28.07.586
32Fear, M.Das Geflüster der Nachtfalter – Glutwasser27.07.286
32Kiesmann, T.Die Drachenverschwörung03.08.205
33Kledtke, S.A.Sarania – Das Vermächtnis der Magier06.08.324
34Abel, J.Gestohlener Name15.08.400
35Kieser, L.Weil da war etwas im Wasser30.08.320
36Gilbert, E.Eat, Pray, Love06.09.480
37Sander, L.S.Die Pfade zum Morgenrot: Zeit & Fluss06.09.75
38Cullen, L.Die Formel der Hoffnung09.09.451
39Menger, I.L.Angst11.09.431
40King, S.Friedhof der Kuscheltiere14.09.460
41Klinger, C.Die Geister von Triest20.09.300
42Kaiser, M.Kajzer22.09.336
43Melzener, A.Schatten über Colonia29.09.525
44Grossalber, S.Blut und Dunkelheit02.10.176
45Fischer, J.Kriegerin der Nacht – Erwählt05.10.284
46Nishio, L.Seelenzwang – Macht07.10.372
46Vanadis, K.Secrets of Dublin: Verbotene Zauber12.10.396
47Jülicher, J.Stadt der Tiefe (Der Hüter 1)14.10.328
48Addams, C.The Addams Family – Das Familienalbum30.10.224
49Morton, Chr.Deep Sleep 1: Codename: White Knight01.11.416
50Sonntag, B.Earthventure in Las Vegas02.11.231
51Hartmann, E.Hooligirl: Scheiss auf Romeo 203.11.354
52Kreimeier, S.Agonie auf der Rolltreppe04.11.348
53Brooks, G.Das Gemälde04.12.556
54Sievert, S.My Love Annie: Ich lasse dich nicht aus den Augen19.12.347
55Milewski, A.Die Weihnachts-Akten 1: Ein GEHEIMAKTE Sonderband19.12.99
56Walsh, T.Schneesturm20.12.379
57Wächter, R.Paranuit – Der Mensch ist was er tut, nicht was er sagt23.12.233
58Jülicher, J.Stadt der Asche (Der Hüter 2)27.12.445

Damit habe ich aktuell 55 (+ 3 abgebrochene) Bücher mit insgesamt 21.486 Seiten gelesen.

In den letzten Jahren sah mein Jahressaldo so aus:

JahrAnzahl BücherAnzahl Seiten
2019248.556
2020269.993
202194.795
20223313.702

Ob ich dieses Jahr meinen bisherigen Rekord von 2022 übertreffen kann?

Lieben Gruß,

Jülicher, Jasmin – Stadt der Tiefe (Der Hüter 1)

Informationen zum Buch:
erschienen am 15. September 2017
Verlag Nova MD (Self-Publisher)
328 Seiten
ISBN 978-3961114856

Klappentext / Zusammenfassung:
Eine abgeschiedene Stadt unter dem Meer, ein grausamer Serienmörder und kein Entkommen…
Der erste Band der Steampunk-Krimi-Reihe „Der Hüter“ von Jasmin Jülicher.

1888
Biota – Die Stadt, die nach dem Großen Krieg auf dem Meeresboden gebaut worden ist. Für die Bewohner ist sie eine sichere Heimat, denn die Oberen haben dafür gesorgt, dass jede gewalttätige Tendenz in den Menschen zusammen mit ihren Erinnerungen ausgelöscht wurde. Doch dann taucht eine grausam zugerichtete Leiche auf, die es nie hätte geben dürfen. Alexander, oberster Hüter der Stadt, und die Biologin Nic ermitteln und stellen bald fest, dass dieser Mord erst der Anfang war. Denn Biota ist längst nicht die sichere Zuflucht, die sie zu sein scheint…
Sie müssen sich entscheiden: Ist die Wahrheit es wert, dass sie dafür ihr eigenes Leben und die Existenz der gesamten Stadt aufs Spiel setzen?

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

„Stadt der Tiefe“ war mein erster Steampunk-Roman und ich war gespannt, was mich erwartet. Bis dato wußte ich noch nicht mal, dass es dieses Genre gibt, sonst hätte ich mich bestimmt schon eher daran versucht. Steampunk an sich ist mir seit ein paar Jahren ein Begriff und mich fasziniert die Mischung aus viktorianischer Zeit und moderner Technik, die mit damaligen Mitteln verwirklicht wird. By the way: Hat Jules Verne Steampunk geschrieben? Ich denke das speziell an seine „Nautilus“. Egal, ich schweife ab. Jedenfalls hab ich mich auf storrie.de bei Jasmin beworben, ihr Buch lesen und rezensieren zu dürfen, und dankenswerterweise hat sie zugestimmt.

Im Grunde ist „Stadt der Tiefe“ ein ganz normaler Krimi – wäre da nicht der Schauplatz. Wir werden mitgenommen in eine Stadt, die von einem Visionär auf dem Meeresgrund gebaut wurde, um der Menschheit den langersehnten Frieden zu ermöglichen. Lange Zeit ging es auch gut, doch dann geschieht der erste Mord – und der Oberste Hüter Alexander muss zum ersten Mal zeigen, dass er diesen Rang zu recht bekleidet. Zum Glück ist er ein Fan von Sherlock Holmes und seinen Methoden, so dass er wenigstens eine grobe Anleitung hat, wie solche Ermittlungen ablaufen können. In seiner Ausbildung war so ein Fall nämlich nicht berücksichtigt worden, da es in Biota keine Aggressionen gibt.

Ich fand es wahnsinnig spannend, zu verfolgen, wie Alexander und Nic, die Biologin, gemeinsam lernen, wie Spuren gesammelt und verfolgt werden. Außerdem begleiten wir die beiden, wie sie die Standesunterschiede zwischen ihnen Stück für Stück überwinden und zu Freunden werden. Und last but not least lernt Alexander eine Seite Biotas kennen, von deren Existenz er bis dato überhaupt nichts wußte.

Das Buch zu lesen hat einfach nur Spaß gemacht. Die Story an sich, der Schauplatz, die Protagonisten … es ist fesselnd, all das zu erforschen. Selbst wenn ich es gewollt hätte, hätte ich das Buch nicht aus der Hand legen können. Und ich bin froh und dankbar, dass es noch drei weitere Abenteuer von Alexander und Nic gibt, die gelesen werden wollen.

Deine

Adams, Lyssa Kay – The Secret Book Club – Ein Liebesroman ist nicht genug

Informationen zum Buch:
erschienen am 22. März 2022
Kyss Verlag
400 Seiten
ISBN 978-3499008733
übersetzt von Angela Koonen

Klappentext / Zusammenfassung:
Der erfolgreiche Eishockeyspieler Vlad Konnikov hat ein Geheimnis: Seine Ehe ist nicht echt. Elena hat ihn nur geheiratet, damit sie in den USA studieren konnte. Vlad hingegen hoffte immer, dass irgendwann mehr aus ihnen wird. Nur deshalb hat er sich überhaupt dem Secret Book Club angeschlossen. Durch die Liebesromane, die die Männer dort zusammen lesen, wollte Vlad lernen, wie er das Herz seiner Frau gewinnen kann. Und die wichtigste Lektion lautet Ehrlichkeit. Also gesteht er ihr endlich, dass er echte Beziehung will. Im Gegensatz zu Elena. Sie will die Scheidung. Aber dann verletzt Vlad sich im wichtigsten Spiel seiner Karriere, und Elena weicht ihm nicht von der Seite. Gibt es doch noch Hoffnung? Oder findet sich das einzige Happy End in dem Liebesroman, den Vlad heimlich schreibt?

Meine Meinung:
Lieber Leserin, lieber Leser,

kann aus einer Zweckehe Liebe entstehen? Vlad hofft es und seine Freunde vom Buchclub unterstützen ihn nach Kräften. Doch dafür muss Vlad auch zu ihnen ehrlich sein, nicht nur Elena gegenüber. Ein erster Schritt ist es, dem Buchclub zu gestehen, wie es um seine Ehe wirklich bestellt ist. Und das ist schon schwer genug. Doch Freunde sind Freunde und unterstützen ihn in seinem Kampf um seine Frau. Wird der Kampf erfolgreich sein?

Wie immer gibt es Höhen und Tiefen. Es wäre ja auch zu einfach, wenn es gradlinig wäre. Und langweilig. Inzwischen kennen wir die Zutaten dieser Romanreihe gut, und doch ist es nicht immer das gleiche, da Lyssa Kay Adams immer wieder etwas neues einfällt, um die Geschichte interessant zu gestalten. In diesem Fall sind es Vlads Zweckehe und der Liebesroman, den er schreibt. Hallo? Ein Eishockeyspieler, der einen Liebesroman schreibt? Echt jetzt?

Ja. Echt jetzt. Es schlummert halt auch im stärksten, abgebrühtesten Mann eine romantische Seele.

Deine

Adams, Lyssa Kay – The Secret Book Club – Die Liebesroman-Mission

Informationen zum Buch:
erschienen am 18. August 2020
Kyss Verlag
412 Seiten
ISBN 978-3-499-00265-6
übersetzt von Angela Koonen

Klappentext / Zusammenfassung:
Echte Männer lesen Liebesromane!

Das findet zumindest Geschäftsmann Braden Mack. Er gehört einem geheimen Buchclub an, in dem Männer über Romances diskutieren, um Frauen und deren Wünsche besser zu verstehen. Theoretisch klappt das bestens, praktisch stellt ihn Liv, die kratzbürstige Schwägerin seines Freundes Gavin, vor ein Rätsel. Für sie sind Liebesromane nichts als Zeitverschwendung. Als sie ihren Job verliert, weil ihr Chef sexuelle Belästigung für ein Berufsrisiko hält, ist das die perfekte Mission für Mack: Er hilft Liv, diesen widerlichen Mistkerl zu ruinieren, und beweist ihr nebenbei, dass es auch im echten Leben Happy Ends gibt …

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

wieder einmal haben es die Herren des Secret Book Club geschafft, dass mir Tränen über die Wangen liefen. Mal musste ich Tränen lachen aufgrund der Situationskomik, mal flossen sie vor Rührung und Mitleid.

Ich möchte auch gar nicht viel verraten, das wäre nicht fair. Nur soviel: Liv und Mack sind wie füreinander geschaffen – nur wissen sie es nicht. Sie müssen viel zusammen erleben, und da ist ein abgestürzter Cupcake erst der Anfang. Eigentlich ist es eben dieser Cupcake, der das ganze ins Rollen bringt. Denn hätte Liv ihn nicht vor den Augen ihres Chefs an Macks Tisch fallen lassen, wäre sie nicht in das Büro ihres Chefs zitiert worden, wo sie mitansehen musste, wie er sich an seiner Empfangsdame vergreifen wollte (der Chef hatte ein sehr schlechtes Zeitmanagement), woraufhin sie, Liv, gefeuert wurde. Tja, und damit kommen die Dinge ins Rollen und wir tauchen ein in eine Geschichte voller Kampfeswillen, Sarkasmus, alte und neue Verletzungen, Missverständnisse und vor allem ganz viel Freundschaft und Liebe. Achja, ein männerhassender Hahn spielt auch keine unwichtige Rolle, aber das nur so nebenbei.

Lyssa Kay Adams hat mit der Story ein heißes Eisen aufgegriffen: sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Und sie zeigt in dieser Geschichte, wie sicher sich die Täter sind, nicht geschnappt zu werden, und welch immensem Druck die Opfer ausgesetzt werden. Es ist ein unheimlicher Kampf und erfordert extrem viel Mut, die Täter bloßzustellen. Leider gelingt das nicht immer. Umso wichtiger ist es, dass die guten Männer nicht wegschauen, sondern die Frauen unterstützen. Umgekehrt natürlich genauso, auch Männer können zu Opfern solcher Frauen werden. Der Film „Enthüllung“ von 1994 mit Michael Douglas und Demi Moore zeigt es deutlich.

Achja, eines noch: Im Klappentext liest es sich so, als sei Mack von Anfang an auf Liv scharf und müsse sie nur noch überzeugen. Im Buch ist es anders: Sie wollen beide nix voneinander und bilden zunächst eine Zweckgemeinschaft, um Livs ehemaligen Boss fertig zu machen. Aber das nur mal so am Rande.

Lieben Gruß,
Deine

Leseliste 2022

Liebe Leserin, lieber Leser,

seit 2019 schreibe ich auf, was ich im Laufe des Jahres so lese. Ich empfinde es als spannend, zu beobachten, wieviel es ist. Bereits letztes Jahr habe ich meine Liste hier auf diesem Blog geführt und dies möchte ich dieses Jahr wieder tun. Also, hier sind sie, die von mir gelesenen Bücher des Jahres 2022:

Nr.AutorTitelbeendetSeiten
1Hopkins, R.Stell dir vor …27.01.239
2Martin, G.R.R.Das Lied von Eis und Feuer – Band 804.02.538
3Benedict, M.Mrs. Agatha Christie22.02.314
4Martin, G.R.R.Das Lied von Eis und Feuer – Band 907.03.753
5Krup, AgnesLeo und Dora16.03.285
6Mattera, J.Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach18.03.217
7Martin, G.R.R.Das Lied von Eis und Feuer – Band 1027.03.699
8Wedekind, F.Frühlings Erwachen03.04.136
9Rygiert, B.Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher06.04.484
10Pooley, C.Montags bei Monica14.04.426
11Sträter, T.Gutenachtgeschichten23.04.506
12Lux, L.Kukolka23.04.375
13Kreutzer/GardeinDie gruseligsten Orte in Hamburg24.04.280
14Lynch, P.Grace11.05.541
15McDonnell, C.K.The Stranger Times22.05.462
16Young, S.The truest Thing – Jeder Moment mit Dir05.06.412
17Ullrich, V.Acht Tage im Mai13.06.253
18Stine, R.L.Fear Street14.06.366
19Adams, L.K.The Secret Book Club – Band 125.06.400
20Menger, I.L.Als das Böse kam28.06.320
21Baldursdóttir, K.M.Das Echo dieser Tage29.06.383
21Weiler, J.Der Markisenmann21.07.333
22Smith, T.R.Kind 4405.09.506
23Smith, T.R.Kolyma08.09.473
24Chalandon, S.Rückkehr nach Killibegs14.09.316
25Kling, M.-U.Qualityland 2.025.09.428
26Johann, P.Der Buchhändler03.10.431
27Miles, T.Rabbits04.10.491
28Braithwaite, O.Meine Schwester, die Serienmörderin19.10.239
29Tudor, C.J.Das Gotteshaus20.10.558
30McGeorge, C.Four Walls27.10.374
31Elbern, Chr.Hafenmörder02.11.365
32Osman, R.Der Donnerstagsmordclub28.11.453
33Sigursdottir, Y.Schnee31.12.346
Bücher ohne „beendet“-Eintrag werden aktuell oder demnächst gelesen.

Damit habe ich aktuell 33 Bücher mit insgesamt 13.702 Seiten gelesen.

In den letzten Jahren sah mein Jahressaldo so aus:

JahrAnzahl BücherAnzahl Seiten
2019248.556
2020269.993
202194.795

Ich bin gespannt, was für ein Lesejahr 2022 wird.

Lieben Gruß,