Herzlich Willkommen

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich heiße Dich auf meinem neuen Blog ganz herzlich Willkommen!

Vielleicht kennst Du mich schon aus meiner Kreativwerkstatt, wo ich, unterstützt von Filou, Lilla und Flocke, über meine Handarbeiten berichte. Doch das Leben besteht nicht nur aus Wolle und Häkel-/Stricknadeln, sondern hat noch viel mehr zu bieten. Und davon möchte ich auf diesem Blog berichten: Was interessiert mich noch, außer Handarbeiten?

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Leseliste 2024

Liebe Leserin, lieber Leser,

seit 2019 schreibe ich auf, was ich im Laufe des Jahres so lese. Ich empfinde es als spannend, zu beobachten, wieviel es ist. Bereits die letzten Jahre habe ich meine Liste hier auf diesem Blog geführt und dies möchte ich dieses Jahr wieder tun. Also, hier sind sie, die von mir gelesenen Bücher des Jahres 2024:

Nr.AutorTitelbeendetSeiten
1Keller, T.Warum Gott?11.01.284
2Oswald, S.Wintertee im kleinen Strickladen in den Highlands14.01.330
3DeVries, D.When Snowflakes fall – (K)ein Lord zu Weihnachten16.01.414
4Stayn, K.Verborgenes Traja: Aus Asche geboren21.01.607
5Weiler, S.Asa Stryg: Winterblume26.01.464
6Wolf, S.Sturmprinzessin13.02.424
7Seck, Y.Weiße Wolken14.02.352
8Graver, E.Kantika19.02.386
9Laeisz, F.Erinnerungen aus dem Leben eines alten Hamburgers20.02.77
10Green, J.Looking for Alaska07.03.272
11Kalpenstein, F.Prost, auf die Künstler12.03.352
12Benedict, M.Das verborgene Genie06.04.346
13Lehmann, C.Der Weihnachtskrieger07.04.622
14Pfeifer, L.Save the Sea07.04.271
15Kühnberger, C.Die Bürde der Zukunft18.04.423
16Fear, M.Das Geflüster der Nachtfalter – Blutregen07.07.290
17Hildebrandt, S.Glasvulkan – Schall & Rauch01.09.356
18Zwerina, T.Eine Fingerkuppe Freiheit11.09.192
19Thompson, A.J.Sehnsucht nach Ruhm – Melvin23.09.365
20Hinze, A.Zum Glück gibt es Bernstein09.10.494
21Benedict, A.Das mörderische Christmas Puzzle352
Fear, M.Das Geflüster der Nachtfalter – Seelensplitter
Page, S.Das Buch der neuen Anfänge448
Dorner, S.One Pot Family (Kochbuch)
Wasle, A.-K.Rungholt432
DeVries, D.Almost Famous – (K)ein Superstar zu Weihnachten460
DeVries, D.Almost Gone – (K)ein Happy End zu Weihnachten448
DeVries, D.Sweet Santa Baby – (K)eine Nanny für den Rockstar336
Schubert-F., B.EinFach Deutsch Textausgaben259
Bücher ohne „beendet“-Eintrag werden aktuell oder demnächst gelesen.

Damit habe ich aktuell 20 Bücher mit insgesamt 7.878 Seiten gelesen.

In den letzten Jahren sah mein Jahressaldo so aus:

JahrAnzahl BücherAnzahl Seiten
2019248.556
2020269.993
202194.795
20223313.702
20235521.486

Ob ich dieses Jahr meinen bisherigen Rekord von 2023 übertreffen kann?

Lieben Gruß,

Hinze, Andrea – Zum Glück gibt es Bernstein

Informationen zum Buch:
erschienen am 16. April 2024
Verlag BoD
478 Seiten
ISBN 978-3759704863

Klappentext / Zusammenfassung:
Herzklopfen garantiert: Tauche ein in eine fesselnde Second-Chance-Romanze.
Vom Leben nicht gerade begünstigt, erfährt Pauline, gerade als es schlimmer kaum werden könnte, vom Tod ihres Großvaters und der damit einhergehenden Erbschaft. Mit einem Mal befindet sie sich in einem Strudel puren Glücks. Zuversichtlich verlässt sie mit Kind und Kegel die Hauptstadt, um im Heimatort ihrer Mutter ein neues Leben zu beginnen. Auch Sam sucht in der Fremde seine Bestimmung und meint, sie in Form eines Cafés auf Paulines Anwesen gefunden zu haben. Vom Schicksal auserkoren, gelingt es beiden, ihre Träume zu verwirklichen. Wohingegen Pauline niemanden, außer sich selbst, im Falle eines Scheiterns enttäuschen könnte, muss Sam sich beweisen und startet von der ersten Sekunde energisch durch. Bemüht, eine Freundschaft aufzubauen, kommt ihnen jedoch immer wieder das Schicksal und das ein oder andere Geheimnis in die Quere und das Zusammenleben bleibt nicht ohne Folgen.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

ich gestehe, ich weiß nicht so richtig, was ich von dem Buch halten soll. Nachdem ich mehrere Tage immer nur ein paar Seiten gelesen habe, immer mit ein paar Tagen Pause dazwischen, habe ich es gestern Nachmittag/Abend durchgelesen. Grundsätzlich hat mir das Buch gefallen, allerdings muss ich leider einen kleinen Abstrich machen: Leider merkte ich dem Buch an, dass es zwar von Testlesern, aber nicht von einem Korrektorat oder einem Lektorat geprüft wurde, wodurch viele kleine Fehler unentdeckt blieben, für mich das Lesevergnügen aber beeinträchtigt haben.

Andrea Hinze hat, vielleicht unbeabsichtigt, ein „Cross-Genre-Buch“ geschrieben: Ist es ein Krimi? Eine Familiengeschichte? Romance? Spice? Also, Spice ist sehr viel drin, grade im zweiten Teil des Buches. Romance zieht sich durch das ganze Buch. Und eine verschwundene Frau aus der Vergangenheit sorgt für ein klein wenig Krimi-Feeling.

Last but not least kommen mir die Charaktere, insbesondere die Hauptperson Paule, ein ganz klein wenig unrealistisch vor. Einerseits ist sie eine Powerfrau, die ihren Weg geht und sich als alleinerziehende Mutter durchschlägt, andererseits ist sie phasenweise unheimlich naiv und hilflos. Aber vielleicht liegt dieser Eindruck darin begründet, dass Paule 29 Jahre alt ist, ich dagegen 52. Vielleicht habe ich einfach vergessen, wie man in dem Alter denkt und handelt.

Mein Fazit ist einfach: „Zum Glück gibt es Bernstein“ ist ein Buch, das dazu einlädt, es sich mit einem schönen Becher Tee und einer Kuscheldecke bei dezenter Beleuchtung auf dem Sofa gemütlich zu machen und die Stunden mit leichter Lektüre träumend zu verbringen, während draußen die ersten Herbststürme das Laub von den Bäumen schütteln. Die oben genannten kleinen Fehler sind wirklich klein und nachdem ich mich darauf eingelassen habe, hat es Spaß gemacht, das Buch zu lesen.

Deine

Thompson, Ava J. – Sehnsucht nach Ruhm – Melvin

Informationen zum Buch:
erschienen am 31. August 2023
Verlag BoD
365 Seiten
ISBN 979-8860523463

Klappentext / Zusammenfassung:
Du suchst nach einem Roman, der dich von Anfang an in seinen Bann zieht? Eine Geschichte, die so nah am Leben ist, dass sie wahr sein könnte und zugleich voller Dramatik?

Dann freue dich auf den ersten Band der vierteiligen Reihe „Sehnsucht nach …“

„Sehnsucht nach Ruhm“ erzählt die Geschichte von Melvin Caine. Er ist jung. Er ist charismatisch. Und er kennt nur ein Ziel. Möchte ein berühmter Rockstar werden.
Um das zu erreichen, lässt er seine Familie zurück. Geht nach New York. Schlägt sich als Kneipenmusiker durch und gibt nie auf.

In einer Welt, bestimmt von Sex, Drugs und Rock’n Roll führt er ein Leben auf der Überholspur. Verliert dabei den Halt. Findet sich am Rande des Abgrunds wieder.

Ein mitreißender Roman über das Schicksal eines Musikers erwartet dich.
Rettet ihn womöglich eine Frau oder bringt sie ihn erst recht in Gefahr?
Kann sich Melvin seine Sehnsucht nach Ruhm erfüllen?
Wird er in der Welt der Musik bestehen oder wie so viele im Drogensumpf enden?

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

im Grunde ist mit dem Klappentext schon alles gesagt. Als Leser begleiten wir Melvin von den Anfängen seiner Karriere als Gitarrist und Sänger einer Garagenband in seinem Heimatort über seinen Neuanfang in New York, wo er nach langer Durststrecke an einen Produzenten gerät, mit dessen Hilfe er endlich seinen Durchbruch feiern kann. Als Stern am Rock-Himmel nimmt er alles mit, was sich ihm bietet – bis er abstürzt.

Seine Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt: in erster Linie natürlich aus seiner, doch auch aus der seines Produzenten und der seiner kleinen Schwester. Im Laufe des nicht sehr dicken Buches ist mir Melvin schon fast ans Herz gewachsen und ich habe ihm wirklich gewünscht, dass er sein persönliches Happy End findet. Und lange sah es auch danach aus, doch dann … nein, ich werde nicht spoilern.

Auf jeden Fall habe ich Melvin auf seinem Weg an die Spitze sehr gern begleitet und ich werde auch die folgenden Bände der „Sehnsucht nach …“-Reihe lesen: „Sehnsucht nach Liebe – Jackie“ und „Sehnsucht nach Freiheit – Tom“. Ich freue mich schon sehr darauf, auch diese Charaktere aus Melvins Umfeld näher kennenzulernen.

Deine

Zwerina, Thomas – Eine Fingerkuppe Freiheit

Informationen zum Buch:
erschienen am 20. Februar 2024
Verlag HarperCollins Hardcover
192 Seiten
ISBN 978-3365005521

Klappentext / Zusammenfassung:
„… der Junge wird Euch mit seinen sieben Jahren die Fantasie lehren wie ein Michelangelo die Farbe…“

Paris 1821, am Institut National des Jeunes Aveugles, Frankreichs nationaler Blindenanstalt: Es ist die „Nachtschrift“ eines gewissen Charles Barbier, die den blinden Louis Braille in tiefes Grübeln versetzt. Fasziniert streicht der Junge mit den Fingerkuppen über die erhabenen Zeichen und stellt sich die eine Frage: Ist diese Schrift, die ursprünglich als Geheimschrift für das Militär ersonnen war, etwa das Vehikel in die Freiheit? Und siehe da – nach anfänglichen Schwierigkeiten gelangt er zu sechs einfachen erhabenen Punkten. Sie sind – so wird ihm bewusst – der Schlüssel zu all dem Wissen, das in den Büchern der Sehenden schlummert und nach dem er unendlich dürstet.

Ein atmosphärischer Roman über das Leben eines beeindruckenden Mannes, dessen Erfindung so vielen die Welt eröffnet: Louis Braille.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

Blindenschrift, auch „Braille-Schrift“ genannt, ist, glaube ich, jedem schonmal über den Weg gelaufen, oder? Zumindest hat wohl schon jeder mal davon gehört. Doch wer war dieser Braille eigentlich, der sich diese Schrift ausgedacht hat? Und wie kam er auf die Idee zu seiner bahnbrechenden Erfindung? Genau diese Fragen hat sich auch Thomas Zwerina gestellt und fing irgendwann an, zu recherchieren. Was er rausgefunden hat, hat er zu diesem sehr stimmungsvollen, einfühlsamen Roman verarbeitet. Wir erfahren, wie Louis Braille als Kind durch einen Unfall zwar sein Sehvermögen verlor, nicht aber seinen Lebenswillen oder sein sonniges Gemüt und seine Neugier. Er hatte das unglaubliche Glück, von Menschen umgeben zu sein, die ihn so gut es ging fördern wollten: der Pastor seines Heimatortes, der neue Lehrer der Dorfschule und natürlich seine Familie. Wir begleiten ihn, wie er seine Welt mit seinen anderen Sinnen wahrnimmt („Das frische Heu riecht manchmal wie ein Bonbon! Wie kann das sein?“). Und wir sind an seiner Seite, als sein Leben eine entscheidende Wendung nimmt: Die Aufnahme in die Blindenschule in Paris. Was ihm dort widerfährt und wie er schlussendlich seine Punktschrift entwickelt und für diese entgegen aller Widerstände der Obrigkeit kämpft, hat Thomas Zwerina sehr lesenswert erzählt.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für dieses kleine, doch inhaltsschwere Buch.

Deine

Hildebrandt, Silvia – Glasvulkan – Schall & Rauch

Informationen zum Buch:
erschienen am 9. Januar 2024
tolino media Verlag
356 Seiten
ISBN 978-3757991067

Klappentext / Zusammenfassung:
Eintauchen in die schillernden Goldenen Zwanziger Richárd, Franz und Blanka aus dem ehemaligen Österreich-Ungarn träumen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs von Ruhm und Erfolg. Das Emelka Filmstudio in München bietet dafür die geeignete Bühne. Während eine Hyperinflation die Weimarer Republik in die Mangel nimmt, scheint der Aufstieg der drei unaufhaltsam zu sein. Doch der Erfolg ruft auch Neider auf den Plan, die bis in die höchsten politischen Kreise reichen. So laufen der N.S.D.A.P. die Menschen in Scharen zu. Für die jüdischstämmigen Franz und Blanka und den Autisten Richárd geht es bald um das nackte Überleben. Ein detailliert beschriebener historischer Roman voller Gefühl, am Vorabend der Weltenkatastrophe.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses Buch hat den Untertitel „Die dramatische München Saga – Eine Liebe in den Goldenen Zwanzigern“. Ja, Liebe ist der rote Faden, der die drei Protagonisten Blanka, Franz und Richárd zusammenhält: die Liebe zwischen den Geschwistern Blanka und Franz, die Liebe der Freundschaft zwischen Franz und Richárd und die romantische Liebe zwischen Blanka und Richárd. Ansonsten könnten die drei unterschiedlicher nicht sein. Sie kämpfen alle drei um Selbstbestimmung, Anerkennung und Ruhm, jeder auf seine Weise und jeder auf einem anderen Gebiet. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und kommen menschlich rüber, haben also jeder seine Stärken und Schwächen. Was ich in dem Buch etwas vermisst habe, ist der geschichtliche Hintergrund. Es wird zwar immer wieder auf die Erstarkung der NSDAP hingewiesen, es wird von Aufständen, Diffamierungen und Antisemitismus erzählt. Die Inflation fließt durch steigende Brotpreise in die Story ein. Und doch fehlt mir die Dramatik, die dieses geschichtliche Umfeld bietet.

Mein Fazit:
Silvia Hildebrandt hat eine handfeste Familiengeschichte inklusive unglücklicher Liebe, Patricharch und Matriarchin geliefert, der in einer für alle Beteiligten schwierigen Zeit spielt. Und auch, wenn sich meine Rezenssion nicht grade überschwänglich liest, so bin ich doch interessiert, auch den zweiten Teil, „Glasvulkan – Funken & Flamme: Die damatische München Saga – Irland“ zu lesen.

Deine

Das Leben als Drache in einer Menschenfamilie

– eine Abhandlung über das Aufeinandertreffen zweier Kulturkreise –
– verfasst von Nachti „Raffrenner“ Nachtlicht –

Einleitung

Ich bin Nachti „Raffrenner“ Nachtlicht, Sohn der Shadow Tagschatten und des Ohnezahn Nachtschatten, Bruder von Tagchen „Springer“ Nachtlicht und Lichti „Dart“ Nachtlicht.

Seit September 2020 lebe ich mit meiner Familie sowie ein paar anderen Drachen aus der Geheimen Welt bei einer Menschenfamilie bei Hamburg, Deutschland.

In dieser Abhandlung möchte ich darlegen, wie es ist, als Drache der geheimen Welt in einer Menschenfamilie zu leben und insbesondere die Unterschiede zwischen den beiden Kulturen aufzeigen.

Die Familie

Allgemeines

Meine Menschenfamilie besteht aus Vater, Mutter und zwei Söhnen. Die Familienhierarchie sieht bei unseren Menschen so aus, dass der Vater arbeitet, um Geld zu verdienen, während die Mutter das Geld ausgibt und die Familie mit dem Notwendigen versorgt. Mutter und Vater sind die Familienoberhäupter, die Kinder rangieren in der Hierarchie dahinter. Danach kommen wir Tiere.

Geld brauchen Menschen, um all das zu kaufen, was sie nicht selber herstellen, sammeln oder jagen können – also alles. Menschen brauchen Kleidung um sich warm zu halten, da sie weder Fell noch Schuppen noch Federn haben, so dass sie, im Grunde genommen, wie geschorene Schafe aussehen. Außerdem ist es ihnen peinlich, wenn jemand sie ohne Kleidung sieht. Wohnen tun sie in sogenannten Häusern, also so etwas wie eine selbstgebaute Höhle. In diesen Häusern gibt es Zimmer, welche man mit Kammern innerhalb einer Höhle vergleichen kann. Der primäre Unterschied zu einer echten Höhle ist, dass es Fenster gibt, also Löcher in den Wänden, durch die Luft und Licht in die Zimmer kommt. Damit es nicht zu kalt wird, sind die Fenster mit Glasscheiben verschlossen, die zwar Licht reinlassen, aber keine Luft. Essen tun Menschen alles, also sowohl Fleisch und Fisch als auch Pflanzen. Vieles davon können sie nur essen, wenn sie es vorher kochen oder braten. Ich habe das mal probiert und es schmeckt dann zwar ungewohnt, aber auch sehr lecker.

Zu diesem Haushalt gehören außer den vier Menschen und uns Drachen noch eine ganze Menge Hunde, Bären, Ponys, Katzen, Vögel, Fische, Schafe, Einhörner, Seehunde und noch weitere Tiere. Auch unter den Tieren gibt es eine gewisse Hierarchie: Unsere Matriarchin ist Flocke, eine kanadische Eisbärdame. Sie ist die einzige, die mit dem Vater reden darf und manchmal sogar eine Antwort bekommt. Alle anderen Tiere sind untereinander gleichberechtigt und verstehen sich gut. Normalerweise läuft es so ab, dass Tiere, die neu in die Familie kommen, erstmal ein längeres Gespräch mit Flocke führen. In diesem Gespräch lernen sie die Familienregeln kennen und können alle Fragen stellen, die ihnen auf dem Herzen liegen. Daher dauern diese Gespräche auch unterschiedlich lange. Ansonsten achtet Flocke zwar darauf, dass die Regeln eingehalten werden, aber sonst ist sie ein echt toller Kumpel, mit dem man sehr viel Spaß haben kann. Und sie ist eine Meisterin im Kuscheln.

Die wichtigsten Familienregeln für uns Tiere sind:

  1. Familienmitglieder sind nicht zum Fressen da.
  2. Feuer oder Plasma speien ausschließlich draußen und weit weg vom Haus.
  3. Wett- und Kunstfliegen nur außerhalb des Hauses
  4. Streit kommt vor, wird aber nur verbal ausgetragen.
  5. Wer sich schmutzig macht, muss in die Waschmaschine.

Tagesablauf

Montags bis freitags stehen die Eltern als erstes auf und wecken die Kinder. Das ist meistens gegen 6 Uhr. Während die Kinder aufstehen und duschen und sich anziehen, deckt die Mutter den Frühstückstisch und der Vater passt auf, dass die Kinder nicht wieder einschlafen.

Um Viertel vor 7 Uhr sitzen alle am Tisch und frühstücken: Die Kinder essen belegte Brote, der Vater belegte Brote oder einen Milchshake und die Mutter einen Milchshake.

Um 7:10 Uhr fahren die Kinder zur Schule. Irgendwann später fährt der Vater zur Arbeit oder er geht in sein Büro hier im Haus, um dort zu arbeiten. Die Mutter räumt den Tisch ab, danach räumt sie auf, macht sauber, wäscht schmutzige Kleidung und was auch immer sonst so zu tun ist. Wenn sie damit fertig ist, setzt sie sich auch meistens an ihren Schreibtisch im Keller und arbeitet am Computer oder sie räumt im Keller auf. Freitags macht sie das nicht, weil sie dann einkaufen fährt.

Irgendwann zwischen 13:30 Uhr und 15:00 Uhr kommen die Kinder von der Schule nach Hause, essen was, machen Hausaufgaben und haben dann meistens frei. Allerdings haben sie ein paar feste Termine, die sie einhalten müssen, da achtet die Mutter sehr drauf.

Gegen 19 Uhr gibt es Abendessen. Da mittags alle unterschiedlich nach Hause kommen und der Vater mittags oft im Büro ist, gibt es abends warmes Essen. Für Menschen ist es wichtig, einmal am Tag was Warmes zu essen. Warum, habe ich noch nicht rausbekommen. Nach dem Essen gucken alle zusammen noch einen Film oder eine TV-Serie, danach verteilen sie sich wieder im Haus: Die Kinder gehen in ihre eigenen Zimmer, die Eltern gucken entweder noch einen Film oder der Vater geht in sein Büro, um noch ein wenig am Computer zu arbeiten..

Um 21 Uhr heißt es: „Lesezeit! Ab ins Bett!“ Das ist noch ein Überbleibsel aus der Zeit, als die Kinder noch jünger waren. Tatsächlich gehen sie inzwischen frühestens um 22 Uhr ins Bett.

Ein Bett ist eine Art Nest, in dem die Menschen schlafen. Sie rollen sich dann nicht so ein wie wir Drachen, sondern liegen ausgestreckt auf dem Rücken oder auf dem Bauch oder sie liegen auf der Seite und winkeln die Beine an. Damit sie nicht frieren, verstecken sie sich unter Decken (zumeist zweilagige Stoffe, an den Seiten zusammengenäht und mit wärmendem Material wie Federn gefüllt). Jeder Mensch hat sein eigenes Bett, nur die Eltern teilen sich ein extra großes.

Schule

Für Menschen ist es sehr wichtig, ganz viel zu lernen und einen guten Schulabschluss zu haben. Nur mit einem solchen ist es jungen Menschen möglich, einen guten Beruf zu erlernen, der ihnen hoffentlich ihr ganzes Leben lang Spaß macht. Deshalb gehen die Kinder jeden Tag zur Schule, nur nicht am Wochenende und in den Ferien. In der Menschenschule dauert eine Unterrichtseinheit 45 Minuten, wird aber trotzdem als „eine Stunde“ bezeichnet. Nach jeder „Stunde“ gibt es eine Pause, die zwischen 5 und 20 Minuten lang sein kann. Was in den einzelnen „Stunden“ unterrichtet wird, nennt sich „Schulfach“. Wann welches Schulfach unterrichtet wird und wie die Pausen liegen, steht im sogenannten „Stundenplan“, der alle halbe Jahr aktualisiert wird: Einmal im Sommer zu Beginn des neues Schuljahres und einmal im Winter. Grundsätzlich haben die Kinder jeden Vormittag Unterricht, zumeist von 7:45 Uhr bis ca. 13 Uhr, manchmal auch bis 15 Uhr. Wenn es in einem Schuljahr sehr sehr viel zu lernen gibt, kann es auch sein, dass die Kinder nachmittags zur Schule müssen. Zur Zeit ist dies bei meiner Familie aber nicht der Fall.

Nachts haben die Kinder keine Schule.

Im Zuge meiner Recherchen (und weil ich neugierig bin und abenteuerlustig) bin ich mit dem großen Sohn einmal mitgegangen zur Schule. Morgens bin ich in seinen Schulrucksack gehüpft und dann sind wir losgefahren. Die meisten Kinder fahren mit dem Fahrrad zur Schule oder gehen zu Fuß. Tiere gibt es dort keine, erst recht keine Drachen. Deshalb blieb ich auch die ganze Zeit im Rucksack sitzen und habe nur ab und zu mal den Kopf rausgestreckt. Auch im Rucksack konnte ich ganz viel hören, und das war sehr interessant. Menschenkinder lernen nicht nur ganz andere Sachen als wir Drachen, sondern auch viiiiiel mehr! Ja, klar, Flugstunden und Drachengesetzgebung lernen sie nicht. Dafür lernen wir nichts über Wirtschaft und Politik und Erdkunde und Biologie und Chemie und Physik und mehrere Fremdsprachen und noch einiges mehr. Naja, ein klein wenig lernen wir schon davon. Bei uns ist das zusammengefasst im Fach „Überleben“: was darf ich fressen, was macht mich krank und was gesund? Woran kann ich mich orientieren, um mich nicht zu verfliegen? Wo kann ich sicher schlafen und wo wäre das eine ganz doofe Idee? Und wenn wir wissen, in welche Familie wir kommen, müssen wir natürlich noch deren Muttersprache lernen, sonst können wir uns nicht so gut verständigen. Doch Menschenkinder müssen ganz doll viel mehr lernen, da sie noch nicht wissen, was sie später arbeiten werden. Die Mutter sagte, das nennt man „Basiswissen“ oder „Allgemeinbildung“. Außerdem lernt man in der Schule zu lernen, was man sein ganzes Leben braucht. Was das genau heißt, weiß ich nicht genau, doch ich denke, es heißt, dass man sein ganzes Leben lernt und in der Schule lernt man, wie man das am besten macht.

Religion

Viele Menschen glauben an Gott, aber nicht alle auf die gleiche Weise. Deshalb haben sich im Laufe der Jahrtausende verschiedene Religionen gebildet und fast jede Religion hat ihr eigenes heiliges Buch.

Manche nennen Gott Jahwe und ihr heiliges Buch ist der Talmud. Diese Menschen nennt man „Juden“.

Andere, die „Christen“, glauben, dass Gott dreifaltig ist, wie ein Kleeblatt, dessen drei Blätter ein Kleeblatt bilden. Die drei Blätter des Gott-Kleeblattes heißen „Gott Vater“, „Gott Sohn“ oder „Jesus Christus“ und „Heiliger Geist“. Den einzigen, den man mal sehen konnte, weil er ein Mensch geworden war, ist der Sohn, Jesus Christus. Über ihn wird ganz viel in dem Heiligen Buch der Christen, erzählt. Und es sind wirklich tolle Geschichten! Zum Teil besteht dieses Heilige Buch, die „Bibel“, aus großen Teilen des jüdischen Talmud, zum anderen Teil aus den Geschichten über Jesus und seine Anhänger, den „Aposteln“. Letztere haben ganz doll viele Briefe geschrieben, während sie durch die Welt reisten und den einfachen Menschen von Jesus erzählt haben. Und diese Briefe sind zum Teil in der Bibel enthalten. Es gibt zwei Arten von Christen: die Katholiken (wie meine Familie) und die Evangelen oder Protestanten. Im Grunde glauben sie alle an das gleiche, und doch gibt es da kleine Unterschiede, auf die ich hier aber nicht näher eingehen möchte. Das ginge zu weit.

Und dann gibt da noch die „Moslems“. Sie nennen Gott Allah und ihr heiliges Buch, der Koran, hat nichts mit der Bibel oder dem Talmud zu tun. Sie sagen, ihr Prophet Mohammed hat den Koran von Allah diktiert bekommen und er sei das einzig wahre Wort Gottes.

Einmal pro Woche, am Sonntag, geht unsere Familie in die Kirche. Das ist ein großes Gebäude, wo ganz doll viele Menschen reinpassen und das eigentlich nur aus einem Raum besteht, der oft ganz toll geschmückt ist. In jeder Kirche findet man ein Kreuz und in fast allen eine Orgel. Eine Orgel ist ein großes Instrument, dass viel Lärm macht, wenn man nicht damit umgehen kann. Wenn man es aber kann, kommt da richtig schöne Musik raus. Zu der Musik, die auf der Orgel gespielt wird, singen die Menschen, die in der Kirche auf langen Bänken sitzen. Und wenn sie nicht singen, dann beten sie zu Gott (so wie wir in unseren Heiligen Höhlen zum Großen Drachen, der alles erschaffen hat, beten). Im Grunde genommen sind der Gott der Menschen und unser Großer Drache das gleiche, wir nennen ihn nur anders. Sogar die Gebete sind gleich (bis auf ein paar Worte wie „Vater unser“ statt „Drache unser“). Ich gehe gerne mit meiner Menschenfamilie in die Kirche zum Gottesdienst und bin dann auch immer ganz leise, wie es sich gehört. Der ältere Sohn sitzt zumeist nicht mit uns in der Bank, sondern geht vor der Heiligen Messe (so nennt sich die Zusammenkunft der Menschen) in die Sakristei (ein kleiner Nebenraum), um sich umzuziehen. Er hilft während der Messe dem Pastor oder Pfarrer, die Messe richtig schön zu feiern, indem er Fackeln trägt oder das Gebetsbuch hält oder ihm Sachen an den Altar bringt, die dieser braucht. Der Altar ist sowas wie unser großer Stein in den Heiligen Höhlen. Das macht der ältere Sohn nicht alleine, sondern zusammen mit anderen Kindern und jeder weiß da, was er wann zu tun hat. Das üben sie immer wieder außerhalb der Messe. Und damit es noch besser aussieht und auch jeder weiß, dass sie nicht einfach so da rumlaufen, haben sie besondere Gewänder an, genauso wie der Pfarrer oder Pastor. Das sieht dann immer richtig schick und feierlich aus. Auch die Lieder, die gesungen werden, sind ganz anders als das, was man hier sonst so im Radio oder so hört. Sie sind viel feierlicher, auch wenn sie nicht zum Tanzen einladen. Wenn die Messe vorbei ist, versammeln sich die Menschen noch vor der Kirche, um sich ein wenig miteinander zu unterhalten. Das ist auch immer sehr schön.

Freizeit

Wenn Menschen nicht grade arbeiten, essen oder schlafen, machen sie was anderes. Das nennen sie dann „Freizeit“. Und in der Freizeit macht eigentlich jeder was anderes: sie arbeiten am Computer, lesen, verarbeiten Wolle zu großen Stücken (das nennt sich, je nach angewandter Technik, „häkeln“ oder „stricken“), gehen spazieren, gucken Filme oder hören Radio.

Das Radio. Früher war das ein Kasten mit ganz viel Technik drin, der Stimmen und Musik eingefangen und wiedergegeben hat, die ein sogenannter Radiosender ausgestrahlt hat. Diese Ausstrahlung fliegt quasi durch die Luft und wird von Antennen eingefangen, die an dem Radio festgemacht sind, und diese Antennen haben das dann an das eigentliche Radio weitergeleitet und die Technik darin hat es in Töne verwandelt. Wie das genau alles funktioniert, weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass diese Art des Radioempfangs eigentlich nur noch im Auto (ein Fortbewegungsmittel, dazu später mehr) stattfindet. Im Haus meiner Familie kommt das alles übers Internet, also durch Kabel ins Haus. Wie das wiederum geht, weiß ich nicht. Das ist wirklich sehr kompliziert.

Wenn sie Filme gucken, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sie gucken fern oder sie gucken ein Video. Wenn sie fernsehen, dann ist das so wie Radio, nur mit Bild. Wenn sie Videos gucken, dann ist das quasi aufgezeichnetes Fernsehen oder der Film war vorher irgendwann einmal auf einer CD oder DVD gespeichert worden. Das sind beides silberne Scheiben, wo die Informationen so winzig klein draufgeschrieben wurden, dass nicht einmal das schärfte Drachenaugen sie sehen, geschweige denn entziffern kann (sie sind in einer speziellen Maschinensprache geschrieben).

Computer sind auch Maschinen, genauso wie ein Radio, nur ganz anders. Jeder Computer besteht aus vier Teilen: dem Monitor oder Bildschirm, der Tastatur, der Mouse und dem eigentlichen Rechner. Der Rechner ist der Bereich, der arbeitet. Wie das genau geht, würde diesen Aufsatz sprengen. Das ist ein ganzes Schulfach und ein Studium an einer Universität (das ist eine Schule für Menschen, die mit der normalen Schule fertig sind und für ihren Beruf noch viel viel mehr lernen müssen) und tatsächlich auch ein Beruf. Der Vater aus meiner Familie arbeitet in diesem Beruf, in der sogenannten „Ei-Ti“. Mit der Tastatur und der Mouse (sowas wie ein Stift, nur anders) sagt man dem Rechner, was er tun soll, was man auf dem Monitor sehen kann und dort zeigt er auch an, was er gemacht hat. Mit dem Computer kann man ganz doll viele tolle Sachen machen: Filme gucken, Sachen recherchieren, Spiele spielen, mit anderen Menschen schreiben, die ganz doll weit weg sind, Geschichten und Abhandlungen schreiben, Rechnen, malen und zeichnen … Es ist wirklich ein ganz tolles Werkzeug, doch auch gefährlich: Da man so unheimlich viel machen und rausfinden kann, verliert man schnell die Zeit aus dem Blick und dann sitzt man stundenlang am Computer und vergisst andere Sachen zu machen.

Manche Menschen treiben in ihrer Freizeit auch gerne Sport. In meiner Familie sind das Bogenschießen, Schwimmen, Radfahren, Tischtennis und „Reha-Sport“. Für letzteres gehen der Vater und die Mutter in ein Haus, in dem Geräte stehen, an denen man so tun kann, als ob man Fahrrad fährt, spazieren geht, rudert, Liegestütze macht und sowas. Manchen Menschen fällt es leichter, all das an Geräten zu machen, für deren Nutzung sie zahlen müssen, als es einfach so zu machen.

Der ältere Sohn und die Mutter haben vor der Großen Seuche vor ein paar Jahren Bogenschießen gemacht, doch seit dem seuchenbedingten Lockdown machen sie es nicht mehr. Sie wollen aber, weil es beiden gut tut.

Der ältere Sohn geht regelmäßig schwimmen und hat inzwischen sogar gelernt, verunglückten Schwimmern zu helfen. Das finde ich ganz toll!

Beide Söhne fahren meistens mit dem Fahrrad zur Schule und legen auch sonst viele Wege mit dem Rad zurück. Zum Beispiel, wenn sie am Sonntag Morgen Brötchen holen oder wenn sie sich mit Freunden treffen wollen.

Der jüngere Sohn und der Vater spielen ein- bis zweimal pro Woche Tischtennis.

Haustiere

Viele Menschen haben Haustiere. Zumeist sind das Hunde und Katzen, aber auch kleinere Tiere wie Meerschweinchen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Fische und noch viel mehr. Meine Familie hat keine eigenen Haustiere, aber die Katzen von unseren Nachbarn kommen gern zu uns auf die Terrasse, um sich kraulen und mit Leckerlis verwöhnen zu lassen. Und wenn unsere Nachbarn in Urlaub sind, füttert die Mutter die Katzen auf der heimischen Terrasse.

Also, ein Haustier zu haben bedeutet, dass der Mensch sich darum kümmert, dass es dem Tier gut geht. Es wird gefüttert und bekommt Wasser zu trinken. Wenn es Fell hat, wird das Fell gepflegt. Fische schwimmen im Aquarium, das regelmäßig sauber gemacht werden muss. Katzen haben ein Katzenklo im Haus, damit sie einen festen Platz haben, wo sie pischern und schietern können (ich mag diese plattdeutschen Ausdrücke für „Pinkeln“ und „Scheißen“). Hunde haben keine eigene Toilette im Haus, sondern müssen mehrmals am Tag ausgeführt werden, damit sie das erledigen können. Das nennt man „Gassi gehen“, ist aber im Endeffekt ein Spaziergang mit vielen Halts.

Warum genau Menschen sich Haustiere halten, weiß ich nicht. Ich glaube, sie mögen es einfach, wenn ein Lebewesen da ist, das sie betüddeln (plattdeutsch für verwöhnen) können und das nicht widerspricht.

Garten

Manche Menschen haben einen Garten. Das ist ein Stück Land, das die Besitzer nach eigenem Geschmack nutzen können. Manche bauen da Obst und Gemüse an, andere pflanzen Blumen und Büsche. Meine Familie hat in ihrem Garten Apfelbäume stehen, aber auch große Büsche wie Flieder und Hibiskus und Blumen und Kräuter. Und da die Mutter nicht übermäßig viel im Garten macht, also unerwünschte Pflanzen rausreißt, ist unser Garten leicht verwildert. Mir gefällt das richtig gut, weil da können wir super Verstecken spielen und Vögel und Schmetterlinge und andere Insekten fühlen sich da auch wohl. Sowas mag ich.

Fortbewegungsmittel

Die Menschen sind zu Fuß recht langsam, daher haben sie sich Hilfsmittel ausgedacht, um schneller voran zu kommen. Ich möchte hier jetzt nicht näher darauf eingehen, nur einen kurzen Überblick geben:

Fahrräder – das sind zwei Reifen, die mit einem Metallgestell miteinander verbunden sind. Durch Pedale werden die Reifen in Bewegung gesetzt, mit einem Lenker lenkt man dahin, wo man hin will.

Moped – das ist quasi eine Weiterentwicklung vom Fahrrad. Es ist nicht nur stabiler, sondern hat auch einen Motor.

Motorrad – ein großes, viel schwereres und viel schnelleres Moped.

Auto – vier Reifen, Motor und ganz viel Technik. Im Gegensatz zu den vorher genannten Fortbewegungsmitteln können in Autos mehrere Menschen mitfahren, meistens 3-4.

Bus – ein riesengroßes Auto, in dem ein Fahrer ganz doll viele Menschen mitnehmen kann. Linienbusse fahren immer die gleiche Strecke entlang und halten immer wieder an, so dass die Menschen ein- und aussteigen können. Andere Busse, sogenannte Reisebusse, haben ein festes Ziel und fahren auch nur da hin. Die Menschen, die da mitfahren, bezahlen für die ganze Reise und alle zusammen werden als „Reisegruppe“ bezeichnet. Das Thema Gruppenreisen werde ich in der Fortsetzung dieses Berichts beschreiben.

LKW – groß wie ein Bus, aber nicht zum Transport von Menschen, sondern von Sachen.

Autos, Busse, LKW und die ganzen Zweiräder fahren auf Straßen. Das sind sowas wie unsere Flugwege, nur am Boden und gut befestigt – und meistens überfüllt.

Eisenbahn – wie ein Bus oder ein LKW, nur sehr viel größer und fährt auf Schienen. Schienen sind parallel verlaufende Eisenstränge zwischen Orten, auf denen die Züge (viele Wagen, die zu einer langen Schlange zusammengefügt werden) ganz doll schnell fahren können. Und im Gegensatz zu Autos und Bussen haben sie immer freie Strecke.

Das Zusammenleben zwischen Menschen und Drachen

Wir Schattendrachen haben das große Glück, dass unsere Menschen bereits sehr viel Erfahrung im Zusammenleben mit Tieren haben. Dadurch mussten wir ihnen nur die drachenspezifischen Dinge beibringen.

Menschen sind der Meinung, dass wir Tiere ihnen gehören. Wir lassen sie gern in dem Glauben, weil sie dann freiwillig tun, was wir wollen. Im Alltag hat dieser Glaube auf uns keine nennenswerten Auswirkungen und ist primär für die Regelung unserer Schlafplätze relevant. So „gehört“ Lichti offiziell dem älteren Sohn und schläft daher bei ihm im Bett. Shadow, Tagchen und Ohnezahn „gehören“ dem jüngeren Sohn und sie schlafen mit in seinem Bett. Und ich „gehöre“ der Mutter und schlafe bei ihr im Bett. Manchmal habe ich keine Lust dazu und schlafe im Wohnzimmer. Tagsüber bewegen wir uns frei im ganzen Haus und können auch kommen und gehen wie wir wollen. Da die Menschen außerhalb unserer Familie mit Drachen nicht viel anfangen können und wir unsere Menschen nicht in Verlegenheit bringen möchten, achten wir sehr darauf, dass wir bei unseren Ausflügen nicht gesehen werden.

In Sachen Ernährung sind wir uns recht ähnlich. Wie oben schon beschrieben, können Menschen manche Nahrung nur zu sich nehmen, wenn sie gekocht oder gebraten wurde. Da wir Drachen sehr genügsame Esser sind, ist das für uns kein Problem. Ich probiere auch gerne mal was neues aus und habe schon viele tolle Sachen kennengelernt, wie Schokolade, Chips, Pommes Frites (das sind in heißem Fett gegarte Kartoffelstreifen), Pizza, Kuchen, Kekse und Torte. Da ich ein sportlicher Drache bin, ist das für mich kein Problem: Wenn ich so etwas gefressen habe, fliege ich halt ein paar Extra-Runden um das Haus und habe es wieder ausgeglichen.

Bei den Getränken ist es ähnlich: Die Menschen trinken gerne sowohl heiße als auch kalte Flüssigkeiten. Und sie trinken gerne Alkohol. Das ist ein Zeug, das brennt beim Trinken im Maul und macht einen duselig im Kopf. Ich mag das nicht. Ansonsten trinke ich aber auch gerne das, was die Menschen hier so haben. Allem voran ist da Kaffee zu nennen. Das ist eine schwarze, heiße Flüssigkeit, die etwas bitter schmeckt. Flocke hat mich darauf gebracht und inzwischen trinke ich sie täglich. Ich muss dann zwar der Mutter etwas abgeben, aber damit kann ich leben. Sie behauptet immer, dass es ihr Kaffee sei, weil sie ihn kocht. Egal, soll sie es doch glauben. Hauptsache, ich bekomme meinen Kaffee. Damit er noch etwas besser schmeckt, gebe ich oft ein wenig Plasma dazu. Das gibt ihm die richtige Würze. Inzwischen ist Plasma-Kaffee auch in der Geheimen Welt beliebt, so dass ich auch bei meinen Aufenthalten dort nicht auf mein Lieblingsgetränk verzichten muss. Bei kalten Getränken bevorzuge ich Cola. Die ist auch schwarz, aber halt kalt, und sie ist süß, nicht bitter. Auch da habe ich regelmäßig Diskussionen mit der Mutter, wem sie gehört. Hakenzahn hat sie in die geheime Welt eingeführt, da er sie auch sehr sehr gerne trinkt.

Fazit

Das Zusammenleben von Drachen und Menschen ist nicht immer einfach, aber es ist möglich und sinnvoll. Wir können voneinander lernen und unsere Leben gegenseitig bereichern. Ohne das Zusammenleben gäbe es in der Geheimen Welt weder Kaffee noch Cola und in der Menschenwelt keinen Plasma-Kaffee. Der kulturelle Austausch ist grundsätzlich sehr wichtig, damit wir Drachen irgendwann wieder unter Menschen leben können. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg und die Menschen müssen sehr viel lernen. Akzeptanz von anderen Meinungen und Friedfertigkeit beispielsweise. Solange sie sich gegenseitig bekriegen, andersgläubige vernichten und sich gegenseitig übervorteilen wollen, ist ein Zusammenleben von Menschen und Drachen nicht möglich.

Kühnberger, Clarissa – Die Bürde der Zukunft

Informationen zum Buch:
erschienen am 15. März 2024
Verlag epubli
448 Seiten
ISBN 978-3758488320

Klappentext / Zusammenfassung:
»Sie ist eine von vielen.« Unzählige Male hat Livia sich diese Phrase selbst sagen hören, doch nun war es anders. Nun betraf es ihre Schwester, die im Sterben lag. In der Ferne erhoffte sie sich die Rettung. Und Livia würde alles tun, um Marie zu heilen, koste es, was es wolle.
Zehn Jahre nach dem Fund des Tarkoff-Bakteriums, welches Wissenschaftler aus dem Permafrost in die Zivilisation brachten, kämpfen die letzten Menschen ums Überleben. Doch nicht nur Hunger, Kälte und Krankheiten machen ihnen zu schaffen. Es sind vor allem die Feindseligkeiten und Bandenkriege, die noch immer etliche Opfer fordern. Milliarden von Erwachsenen sind ums Leben gekommen und haben ihren Kindern eine Welt voller Chaos und Schrecken hinterlassen. Eine Welt, in der die Toten die Glücklicheren sind.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

die Familie Immergrün, deren Oberhaupt Livia ist, flüchtet aus Deutschland nach Irland, da sie gehört haben, dort gebe es ein Heilmittel gegen das Tarkoff-Bakterium, das alle Erwachsenen 10 Jahre zuvor getötet hat. Nun werden die Kinder von damals erwachsen und damit laufen sie Gefahr, sich selbst zu infizieren. Als erste der Familie hat es Marie erwischt, die mit ihrer Güte das Herz der Immergrüns ist. Seit Ausbruch der Seuche haben die Immergrüns nur das Recht des Stärkeren gekannt. Sie lernten zu kämpfen und zu töten, um selbst zu überleben. Doch nun kommen sie nach Irland und da ist es anderes: Es herrscht Frieden und ein Miteinander, wie die Flüchtlinge es nicht kennen. Zwei Welten prallen aufeinander. Kann das gut gehen?

Zumindest sorgt es für Spannung. Wie mag eine Gesellschaft aussehen, in der es ausschließlich Kinder und Jugendliche gibt? Mit dieser Frage hat sich Clarissa Kühnberger auseinandergesetzt und gleich zwei gegensätzliche Szenarien ausgearbeitet: das gewalttätige Deutschland und das friedliche Irland. Und mittendrin die Familie Immergrün, die den Begriff „Familie“ sehr weit fasst, denn sie besteht nicht nur aus Blutsverwandten, sondern hat auch langjährige gute Freunde mit aufgenommen. Gemeinsam sind sie stark, wenn sie denn zusammenhalten. Und für den Zusammenhalt sorgen Livia durch ihre Stärke und Entschlossenheit sowie Marie durch ihre liebenswerte Art. Doch derart verschiedene, teilweise traumatisierte Jugendliche zu einer homogenen Gemeinschaft zusammenzuschwören ist sehr schwer, wenn nicht gar fast unmöglich. Können die Getriebenen in Irland endlich finden, was sie suchen? Ein Heilmittel für Marie und Ruhe und Frieden für sich selbst?

Clarissa Kühnberger hat noch einen weiteren Roman geschrieben, der auf „Die Bürde der Zukunft“ aufbaut: „Die Bürde der Schuld“. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte der Immergrüns weiter entwickelt.

Deine

Pfeiffer, Lisa – Save the Sea

Informationen zum Buch:
erschienen am 1. Juni 2022
Verlag BoD
271 Seiten
ISBN 979-8808269583

Klappentext / Zusammenfassung:
Im Jahr 2050 wird mehr Plastik im Meer schwimmen als Fisch.

Skye ist das zwar bewusst, doch bisher konnte sie sich nicht dazu durchringen, ihren Lebensstil dahingehend zu ändern. Erst, nachdem sie beim Tauchen den Wassermann Cael aus einem verlorenen Fischernetz befreit und ihm damit das Leben rettet, wird ihr das Ausmaß des Problems klar und sie will etwas ändern.
Zusammen mit ihrer Freundin Romy möchte Skye einen Zero Waste Laden eröffnen. Die Bewohner des kleinen schottischen Ortes Tarbert sollen die Möglichkeit bekommen, Alternativen zum Plastik zu kaufen, doch sie lassen sie sich nur ungern auf Neues ein.

Cael kommt Skye näher und möchte dabei helfen, die Menschen von der Wichtigkeit ihres Unterfangens zu überzeugen. Mit einer Kamera ausgestattet, will er einen Müllstrudel fotografieren – eine Ansammlung von Plastikmüll im Ozean. Dabei begibt er sich in große Gefahr, denn Plastik ist überall und kann lebensbedrohlich werden.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses Büchlein lässt mich, rezensionstechnisch, etwas ratlos zurück, wenn ich ehrlich sein soll.

Also, das angesprochene Thema ist mega-wichtig und darf nicht verharmlost oder gar unter den Teppich gekehrt werden. Ich denke, das ist allen klar.

Die Art und Weise, wie Lisa Pfeifer das Thema Meeresverschmutzung aufgegriffen und eine Story drumrum gebastelt hat, finde ich sehr gut. Die Meeresbewohner in Form des Wassermanns Cael selbst zu Wort kommen zu lassen, ist in meinen Augen ein gelungener Kniff. Auch, dass durch den Zero Waste-Laden bereits Lösungsansätze gezeigt werden, ist lobenswert. Leider ist die ganze Story in meinen Augen aber etwas seicht und vorhersehbar gelungen. Nichtsdestotrotz ist sie lesenwert und regt zum Nachdenken an. Danke dafür.

Deine

Lehmann, Carsten – Der Weihnachtskrieger

Informationen zum Buch:
erschienen am 19. September 2023
Verlag BoD
622 Seiten
ISBN 978-3756837175

Klappentext / Zusammenfassung:
„Setzt ein Mensch sich in die hohle Ulme zu St. Andrä, dann geht er hinüber in die Welt des Winters. Dort herrscht das Schicksal mit einem Fluch und einen Mann hält es verbannt hinter den Gestaden der Zeit. Er ist ein Heiler und ein großer Krieger. Und einmal im Jahr kann er dem Tod ein Leben abtrotzen.“ Lukas ist 15 und es läuft alles schief: seine Mutter liegt im Sterben, sein Vater hat sich verdrückt, die Zukunft ist düster und Weihnachten steht vor der Tür. Jetzt kann nur noch ein Wunder helfen! Leider glaubt Lukas weder an Wunder noch an Magie. Und an den Weihnachtsmann schon gar nicht. Aber Lukas würde alles für seine Familie und eine glückliche Zukunft tun. Sogar einer Weissagung folgen und sich um Mitternacht in den hohlen Stamm einer Ulme setzen. Damit nimmt er das magische Angebot einer prophetischen Wanderin zwischen den Welten an: Das Leben seiner Mutter retten – wenn Lukas es schafft, die verborgene Welt des Winters zu erlösen. Einer Welt, wo die Nornen das Schicksal jedes Wesens bestimmen und alles daransetzen, dass es so bleibt. Lukas findet Gefährten, Gnome und streitlustige Feen, stellt sich den gehörnten Schabokks und unheimlichen Fängga – und überwindet seinen Trotz und die nagenden Selbstzweifel. Doch alles steht auf der Kippe, wenn es ihm nicht rechtzeitig gelingt, den Krieger zu befreien, der dem Tod ein Leben abringen kann. Denn das Tor zwischen den Welten schließt sich unerbittlich und die Zeit ist knapp.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn ich sagen würde, dieser Roman hat Potenzial, dann würde ich ihm nicht gerecht werden.

Zeitlich befinden wir uns im Advent, wenn der Mensch traditionell sehr harmoniebedürftig ist, schlechte Nachrichten noch schlechter verträgt als sonst und Hoffnung sehr groß geschrieben wird. Und wenn der Glaube an übernatürliche Kräfte und Wesen stärker ist als im restlichen Jahr. Auch Lukas geht es nicht anders: Seine Mutter ist sterbenskrank, sein Vater nicht existent und er würde alles tun, um seine Mutter zur retten. Welches Kind würde das nicht? Und Lukas schreitet zur Tat: Er setzt sich in eine hohle Ulme, um in das Land des Winters zu reisen – obwohl er weder an Magie noch an Wunder glaubt – und dort den Weihnachtskrieger zu bitten, seine Mutter zu retten. Doch sein Abenteuer beginnt damit erst und er findet nicht nur sagenhafte Freunde und Verbündete sowie ebensolche Feinde, sondern er selbst lernt sich immer besser kennen und entdeckt Stärken an sich, die er bislang nicht einmal erahnte.

Ich danke Carsten Lehmann, dass er mir die Chance gegeben hat, dieses wirklich sehr schöne und spannende Buch zu lesen. Die Mischung aus Phantsie und nordischer Sagenwelt, aus Erwachsenwerden und Abenteuer, aus Spannung und Humor hat mir sehr gut gefallen und ich schätze, es wird nicht das letzte Buch gewesen sein, dass ich von ihm lese.

Deine

Fear, Mark – Das Geflüster der Nachtfalter – Blutregen

Informationen zum Buch:
erschienen am 1. April 2024
Verlag BoD
360 Seiten
ISBN 978-3758364853

Klappentext / Zusammenfassung:
Refin ist gefallen. Die Seuche des schwarzen Sterns hat eine weitere Festung in eine verlassene Geisterstadt verwandelt. Maida und ihre Schicksalsgefährten müssen herbe Rückschläge verkraften. Um zu retten, was übrig ist, werden sie gezwungen, neue Bündnisse einzugehen. Verzweifelt machen sie sich auf den Weg zum Berg Sokuff, wo der Golem Gormit haust. Von ihm erhoffen sie sich Antworten und einen Plan, wie es weitergehen soll. Wäre die Gefahr durch die Untoten nicht schon genug, trachtet auf ihrer Reise auch die sterbende Natur selbst nach den Leben eines jeden einzelnen dieser Truppe. Und dann wären da noch die Gerüchte um die Söldner, die Jagd auf sie machen …

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

wieder schickt uns Mark Fear in seine dystopische Welt. Diesmal lernen wir Gormit kennen, den Ziehvater der Zwillinge – und wir erfahren, was es mit den Zwillingen auf sich hat. Doch bevor es soweit ist, begleiten wir unsere Protagonisten wieder durch allerlei Gefahren. Sie werden gejagt und verwundet, kämpfen um ihr Leben, verlieren liebe Freunde und stellen fest, dass sie ihr Leben lang belogen und benutzt worden sind. Und so ganz nebenbei werden aus Feinden Freunde.

Mark Fear macht seinem Namen NICHT alle Ehre. Er schafft es, uns in eine düstere, scheinbar verlorene und dem Tod geweihte Welt zu entführen und uns trotzdem keine Angst zu machen, sondern Hoffnung zu geben. In seinen Büchern steht zwar im Vordergrund der Kampf ums Überleben in einer tödlichen Umwelt, doch im Hintergrund wird klar, solange es Freundschaft gibt, gibt es auch Hoffnung. Und das ist, finde ich, ein sehr schöner Gedanke.

Und nun bin ich gespannt auf Band 4 der Trilogie.

Deine