Pooley, Clare – Montags bei Monica

Informationen zum Buch:
erschienen im August 2021
Goldmann Verlag
428 Seiten
ISBN 978-3-422-20628-5
übersetzt von Stefanie Retterbush

Klappentext / Zusammenfassung:
In Monicas Café werden sechs Fremde zu einer liebevollen Gemeinschaft.
Julian ist es leid, seine Einsamkeit und Verletzlichkeit vor anderen zu verstecken. Der alte Herr schreibt sich seine wahren Gefühle von der Seele und lässt das Notizheft in einem kleinen Café liegen. Dort findet es Monica, die Besitzerin. Gerührt von Julians Geschichte, beschließt sie, ihn aufzuspüren, um ihm zu helfen. Und sie hält ihre eigenen Sorgen und Wünsche in dem Büchlein fest, ohne zu ahnen, welch heilende Kraft in diesen kleinen Geständnissen liegt: Als das Notizbuch weiterwandert, wird aus den sechs Findern ein Kreis von Freunden, die einander helfen und beistehen. Monicas Café wird dabei ihr zweites Zuhause, und auf Monica selbst wartet dort das ganz große Glück …

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses Buch war ein Wunschbuch meinerseits und der Wunsch wurde mir erfüllt – von meiner Schwägerin Monika. Von wem auch sonst, bei dem Titel 😉

In Monicas Café trifft sich Gott und die Welt – nur leider nicht genug Leute, damit das Café eine Überlebenschance hat. Doch dann lässt ein alter Herr sein Notizheft in dem Café liegen. Monica liest seine „Wahrheit“ und will helfen. Dann schreibst sie ihren sehnlichsten Wunsch in das Heftchen und läßt es an einem anderen Ort liegen. Und so nehmen die Dinge ihren Lauf und das Heft wird von sechs Menschen gefunden, die unterschiedlicher nicht sein können: der alte Mann und die Cafébesitzerin Monica mit Kinderwunsch, ein ehemaliger Junkie, ein Weltenbummler, eine überforderte Mutter, eine chronisch neugierige Kindergärtnerin und eine alte Frau – und sie alle treffen sich früher oder später regelmäßig in Monicas Café und werden zu Freunden.

„Montags bei Monica“ ist ein Wohlfühlbuch. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Dabei habe ich oft geschmunzelt, ab und zu den Kopf geschüttelt und ein- oder zweimal fühlte mich etwas traurig – doch alles in allem ist ein gutes Buch für entspannte Lesestunden aufm Sofa oder der Terrasse oder am Strand oder oder oder.

Lieben Gruß,


Rygiert, Beate – Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher

Informationen zum Buch:
erschienen im November 2021
Ullstein Verlag
484 Seiten
ISBN 978-3-548-06421-5

Klappentext / Zusammenfassung:
Drei schillernde Frauen und ihr Griff nach den Sternen
Berlin in den goldenen 20ern: Auf einem Bankett lernt die glamouröse Rosalie Gräfenberg den Generaldirektor des Ullsteinverlags Franz Ullstein kennen. Die junge Frau ist geschieden, erfolgreiche Journalistin und die beste Freundin von Verlagsredakteurin und Autorin Vicki Baum. Um Franz Ullstein ist es sofort geschehen. Er verliebt sich in Rosalie und macht ihr kurz drauf einen Antrag. Doch seinen vier Brüdern ist sie ein Dorn im Auge, zu unangepasst ist ihnen die junge Frau. Durch eine Intrige versuchen sie, Rosalie von Franz zu trennen. Aber Vicki Baum und ihr aufgewecktes Tippfräulein Lilli lassen nicht zu, dass nur die Männer die Regeln diktieren und Rosalies Ruf ruinieren. Ab jetzt entscheiden die Frauen selbst, was Erfolg ist und wie jede von ihnen ihr Glück finden wird.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

das Leben in den 1920er Jahren war alles andere als einfach. Dies galt sowohl für die Arbeiterschicht, aber auch für die Unternehmer. Und doch waren die Unterschiede in den Lebensstilen (auch vorm „Schwarzen Freitag“ 1929) drastisch.

Die 1920 waren eine Zeit des Umbruchs: Der erste Weltkrieg war vorbei, die Wirtschaft erholte sich langsam wieder. Die Emanzipation der Frauen nahm an Fahrt auf. Und die Protagonistinnen dieses Buches zeigen all das wunderbar auf: Vicki Baum, die mit ihrem Mann eine eher offene Ehe führt und unheimlich selbstständig und selbstbewußt ist. Rosalie Gräfenberg, freischaffende Jounalistin und geschieden, ebenso selbstbewußt wie ihre Freundin Vicki. Und Lilli, das Tippfräulein und große Bewunderin von Vicki, die aus einfachen Verhältnissen kommt und sich dank der Unterstützung ihrer Familie, ihres Verlobten und natürlich Vicki Baum und Rosalie Gräfenberg einen Traum erfüllt.

Im Zentrum der Geschichte steht Rosalie: Sie kommt nach mehreren Jahren in Paris wieder nach Berlin zurück. Beruflich hatte sie schon länger mit dem Ullstein-Haus Kontakt, allerdings „nur“ mit der Zeitungsredaktion. Durch ihren Liebhaber lernt sie den Generaldirektor des Verlages, Franz Ullstein, kennen und lieben und sie heiraten. Es kommt, wie es kommen muss: Seine Brüder, die ebenfalls im Aufsichtsrat des Ullstein-Verlags sitzen, machen ihnen das Leben schwer und bezichtigen Rosalie, Franz nur des Geldes wegen geheiratet zu haben. Rosalie kämpft, unterstützt von ihrer Freundin Vicki Baum, dem Tippfräulein Lilli und deren Verlobten Paul, gegen die Intrigen an und gemeinsam mischen die vier unbeabsichtigt den ganzen Verlag auf.

Das Buch ist frisch geschrieben und leicht zu lesen. Es hat Spaß gemacht, die Frauen zu begleiten und ein wenig in Rosalies Gedankenwelt einzutauchen. Besondere Würze bekommt die Geschichte meiner Meinung nach, weil alle Charaktere (außer Lilli und ihrem Umfeld) tatsächlich lebten und miteinander agierten: Franz Ullstein und seine Brüder leiteten den Verlag, Rosalie und Franz waren miteinander verheiratet und Vicki Baum hat lange für den Verlag gearbeitet. Auch die Intrigen gab es. All diese Fakten werden auf interessante, fesselnde Weise erzählt. Es macht einfach Spaß.

Meine Empfehlung: Nimm Dir einen Tag frei, stelle Getränke und Knabberkram in Griffweite und tauche ab in die Roaring Twenties in Berlin.

Viel Spaß dabei,