Kühnberger, Clarissa – Die Bürde der Zukunft

Informationen zum Buch:
erschienen am 15. März 2024
Verlag epubli
448 Seiten
ISBN 978-3758488320

Klappentext / Zusammenfassung:
»Sie ist eine von vielen.« Unzählige Male hat Livia sich diese Phrase selbst sagen hören, doch nun war es anders. Nun betraf es ihre Schwester, die im Sterben lag. In der Ferne erhoffte sie sich die Rettung. Und Livia würde alles tun, um Marie zu heilen, koste es, was es wolle.
Zehn Jahre nach dem Fund des Tarkoff-Bakteriums, welches Wissenschaftler aus dem Permafrost in die Zivilisation brachten, kämpfen die letzten Menschen ums Überleben. Doch nicht nur Hunger, Kälte und Krankheiten machen ihnen zu schaffen. Es sind vor allem die Feindseligkeiten und Bandenkriege, die noch immer etliche Opfer fordern. Milliarden von Erwachsenen sind ums Leben gekommen und haben ihren Kindern eine Welt voller Chaos und Schrecken hinterlassen. Eine Welt, in der die Toten die Glücklicheren sind.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

die Familie Immergrün, deren Oberhaupt Livia ist, flüchtet aus Deutschland nach Irland, da sie gehört haben, dort gebe es ein Heilmittel gegen das Tarkoff-Bakterium, das alle Erwachsenen 10 Jahre zuvor getötet hat. Nun werden die Kinder von damals erwachsen und damit laufen sie Gefahr, sich selbst zu infizieren. Als erste der Familie hat es Marie erwischt, die mit ihrer Güte das Herz der Immergrüns ist. Seit Ausbruch der Seuche haben die Immergrüns nur das Recht des Stärkeren gekannt. Sie lernten zu kämpfen und zu töten, um selbst zu überleben. Doch nun kommen sie nach Irland und da ist es anderes: Es herrscht Frieden und ein Miteinander, wie die Flüchtlinge es nicht kennen. Zwei Welten prallen aufeinander. Kann das gut gehen?

Zumindest sorgt es für Spannung. Wie mag eine Gesellschaft aussehen, in der es ausschließlich Kinder und Jugendliche gibt? Mit dieser Frage hat sich Clarissa Kühnberger auseinandergesetzt und gleich zwei gegensätzliche Szenarien ausgearbeitet: das gewalttätige Deutschland und das friedliche Irland. Und mittendrin die Familie Immergrün, die den Begriff „Familie“ sehr weit fasst, denn sie besteht nicht nur aus Blutsverwandten, sondern hat auch langjährige gute Freunde mit aufgenommen. Gemeinsam sind sie stark, wenn sie denn zusammenhalten. Und für den Zusammenhalt sorgen Livia durch ihre Stärke und Entschlossenheit sowie Marie durch ihre liebenswerte Art. Doch derart verschiedene, teilweise traumatisierte Jugendliche zu einer homogenen Gemeinschaft zusammenzuschwören ist sehr schwer, wenn nicht gar fast unmöglich. Können die Getriebenen in Irland endlich finden, was sie suchen? Ein Heilmittel für Marie und Ruhe und Frieden für sich selbst?

Clarissa Kühnberger hat noch einen weiteren Roman geschrieben, der auf „Die Bürde der Zukunft“ aufbaut: „Die Bürde der Schuld“. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte der Immergrüns weiter entwickelt.

Deine

Pfeiffer, Lisa – Save the Sea

Informationen zum Buch:
erschienen am 1. Juni 2022
Verlag BoD
271 Seiten
ISBN 979-8808269583

Klappentext / Zusammenfassung:
Im Jahr 2050 wird mehr Plastik im Meer schwimmen als Fisch.

Skye ist das zwar bewusst, doch bisher konnte sie sich nicht dazu durchringen, ihren Lebensstil dahingehend zu ändern. Erst, nachdem sie beim Tauchen den Wassermann Cael aus einem verlorenen Fischernetz befreit und ihm damit das Leben rettet, wird ihr das Ausmaß des Problems klar und sie will etwas ändern.
Zusammen mit ihrer Freundin Romy möchte Skye einen Zero Waste Laden eröffnen. Die Bewohner des kleinen schottischen Ortes Tarbert sollen die Möglichkeit bekommen, Alternativen zum Plastik zu kaufen, doch sie lassen sie sich nur ungern auf Neues ein.

Cael kommt Skye näher und möchte dabei helfen, die Menschen von der Wichtigkeit ihres Unterfangens zu überzeugen. Mit einer Kamera ausgestattet, will er einen Müllstrudel fotografieren – eine Ansammlung von Plastikmüll im Ozean. Dabei begibt er sich in große Gefahr, denn Plastik ist überall und kann lebensbedrohlich werden.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses Büchlein lässt mich, rezensionstechnisch, etwas ratlos zurück, wenn ich ehrlich sein soll.

Also, das angesprochene Thema ist mega-wichtig und darf nicht verharmlost oder gar unter den Teppich gekehrt werden. Ich denke, das ist allen klar.

Die Art und Weise, wie Lisa Pfeifer das Thema Meeresverschmutzung aufgegriffen und eine Story drumrum gebastelt hat, finde ich sehr gut. Die Meeresbewohner in Form des Wassermanns Cael selbst zu Wort kommen zu lassen, ist in meinen Augen ein gelungener Kniff. Auch, dass durch den Zero Waste-Laden bereits Lösungsansätze gezeigt werden, ist lobenswert. Leider ist die ganze Story in meinen Augen aber etwas seicht und vorhersehbar gelungen. Nichtsdestotrotz ist sie lesenwert und regt zum Nachdenken an. Danke dafür.

Deine

Lehmann, Carsten – Der Weihnachtskrieger

Informationen zum Buch:
erschienen am 19. September 2023
Verlag BoD
622 Seiten
ISBN 978-3756837175

Klappentext / Zusammenfassung:
„Setzt ein Mensch sich in die hohle Ulme zu St. Andrä, dann geht er hinüber in die Welt des Winters. Dort herrscht das Schicksal mit einem Fluch und einen Mann hält es verbannt hinter den Gestaden der Zeit. Er ist ein Heiler und ein großer Krieger. Und einmal im Jahr kann er dem Tod ein Leben abtrotzen.“ Lukas ist 15 und es läuft alles schief: seine Mutter liegt im Sterben, sein Vater hat sich verdrückt, die Zukunft ist düster und Weihnachten steht vor der Tür. Jetzt kann nur noch ein Wunder helfen! Leider glaubt Lukas weder an Wunder noch an Magie. Und an den Weihnachtsmann schon gar nicht. Aber Lukas würde alles für seine Familie und eine glückliche Zukunft tun. Sogar einer Weissagung folgen und sich um Mitternacht in den hohlen Stamm einer Ulme setzen. Damit nimmt er das magische Angebot einer prophetischen Wanderin zwischen den Welten an: Das Leben seiner Mutter retten – wenn Lukas es schafft, die verborgene Welt des Winters zu erlösen. Einer Welt, wo die Nornen das Schicksal jedes Wesens bestimmen und alles daransetzen, dass es so bleibt. Lukas findet Gefährten, Gnome und streitlustige Feen, stellt sich den gehörnten Schabokks und unheimlichen Fängga – und überwindet seinen Trotz und die nagenden Selbstzweifel. Doch alles steht auf der Kippe, wenn es ihm nicht rechtzeitig gelingt, den Krieger zu befreien, der dem Tod ein Leben abringen kann. Denn das Tor zwischen den Welten schließt sich unerbittlich und die Zeit ist knapp.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn ich sagen würde, dieser Roman hat Potenzial, dann würde ich ihm nicht gerecht werden.

Zeitlich befinden wir uns im Advent, wenn der Mensch traditionell sehr harmoniebedürftig ist, schlechte Nachrichten noch schlechter verträgt als sonst und Hoffnung sehr groß geschrieben wird. Und wenn der Glaube an übernatürliche Kräfte und Wesen stärker ist als im restlichen Jahr. Auch Lukas geht es nicht anders: Seine Mutter ist sterbenskrank, sein Vater nicht existent und er würde alles tun, um seine Mutter zur retten. Welches Kind würde das nicht? Und Lukas schreitet zur Tat: Er setzt sich in eine hohle Ulme, um in das Land des Winters zu reisen – obwohl er weder an Magie noch an Wunder glaubt – und dort den Weihnachtskrieger zu bitten, seine Mutter zu retten. Doch sein Abenteuer beginnt damit erst und er findet nicht nur sagenhafte Freunde und Verbündete sowie ebensolche Feinde, sondern er selbst lernt sich immer besser kennen und entdeckt Stärken an sich, die er bislang nicht einmal erahnte.

Ich danke Carsten Lehmann, dass er mir die Chance gegeben hat, dieses wirklich sehr schöne und spannende Buch zu lesen. Die Mischung aus Phantsie und nordischer Sagenwelt, aus Erwachsenwerden und Abenteuer, aus Spannung und Humor hat mir sehr gut gefallen und ich schätze, es wird nicht das letzte Buch gewesen sein, dass ich von ihm lese.

Deine

Fear, Mark – Das Geflüster der Nachtfalter – Blutregen

Informationen zum Buch:
erschienen am 1. April 2024
Verlag BoD
360 Seiten
ISBN 978-3758364853

Klappentext / Zusammenfassung:
Refin ist gefallen. Die Seuche des schwarzen Sterns hat eine weitere Festung in eine verlassene Geisterstadt verwandelt. Maida und ihre Schicksalsgefährten müssen herbe Rückschläge verkraften. Um zu retten, was übrig ist, werden sie gezwungen, neue Bündnisse einzugehen. Verzweifelt machen sie sich auf den Weg zum Berg Sokuff, wo der Golem Gormit haust. Von ihm erhoffen sie sich Antworten und einen Plan, wie es weitergehen soll. Wäre die Gefahr durch die Untoten nicht schon genug, trachtet auf ihrer Reise auch die sterbende Natur selbst nach den Leben eines jeden einzelnen dieser Truppe. Und dann wären da noch die Gerüchte um die Söldner, die Jagd auf sie machen …

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

wieder schickt uns Mark Fear in seine dystopische Welt. Diesmal lernen wir Gormit kennen, den Ziehvater der Zwillinge – und wir erfahren, was es mit den Zwillingen auf sich hat. Doch bevor es soweit ist, begleiten wir unsere Protagonisten wieder durch allerlei Gefahren. Sie werden gejagt und verwundet, kämpfen um ihr Leben, verlieren liebe Freunde und stellen fest, dass sie ihr Leben lang belogen und benutzt worden sind. Und so ganz nebenbei werden aus Feinden Freunde.

Mark Fear macht seinem Namen NICHT alle Ehre. Er schafft es, uns in eine düstere, scheinbar verlorene und dem Tod geweihte Welt zu entführen und uns trotzdem keine Angst zu machen, sondern Hoffnung zu geben. In seinen Büchern steht zwar im Vordergrund der Kampf ums Überleben in einer tödlichen Umwelt, doch im Hintergrund wird klar, solange es Freundschaft gibt, gibt es auch Hoffnung. Und das ist, finde ich, ein sehr schöner Gedanke.

Und nun bin ich gespannt auf Band 4 der Trilogie.

Deine

Benedict, Marie – Das verborgene Genie

Informationen zum Buch:
erschienen am 7. März 2024
Verlag Kiepenheuer & Witsch
352 Seiten
ISBN 978-3462003208
übersetzt von Kristin Lohmann

Klappentext / Zusammenfassung:
Rosalind Franklin war schon immer eine Außenseiterin – brillant, aber anders. Sie fühlt sich der Wissenschaft am nächsten, den unveränderlichen Gesetzen der Physik und Chemie, die ihre Experimente leiten. Sie wird beauftragt, das Geheimnis unserer DNA zu entschlüsseln.

Rosalind weiß, dass, wenn sie nur eine weitere Röntgenaufnahme macht – eine weitere nach Tausenden –, sie die Bausteine des Lebens enträtseln kann. Nie wieder wird sie sich die Beschwerden ihrer Kollegen anhören müssen, insbesondere die von Maurice Wilkins, der lieber mit James Watson und Francis Crick über Genetik konspiriert, als mit ihr zusammenzuarbeiten.

Dann ist es endlich so weit – die Doppelhelixstruktur der DNA offenbart sich ihr in vollkommener Klarheit. Doch was dann folgt, hätte Rosalind niemals vorhersehen können.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

wieder einmal stellt uns Marie Benedict eine starke Frau der Geschichte vor, die trotz ihrer Leistungen der breiten Masse unbekannt geblieben ist. Ohne Rosalind Franklins Forschung wäre uns die wahre Struktur der Doppelhelix unserer DNA wohl noch unbekannt. Zumindest hätte es aber länger gedauert, bis sie entdeckt und entschlüsselt worden wäre. Wieder einmal hat Marie Benedict es geschafft, historische Fakten mit erzählerischem Geschick so zu präsentieren, dass es Spaß macht, sich weiterzubilden. Und wieder einmal wird dem geneigten Leser klar werden, dass Frauen in der Wissenschaft nichts zu sagen hatten und die berühmte Marie Curie eine Ausnahme war. Auch Rosalind Franklin hat es gemerkt, wurden doch zwei Männer für ihre Entdeckung mit dem Nobelpreis geehrt und sie selber ging leer aus.

Ich hoffe, Marie Benedict bereichert mein Bücherregal mit noch vielen weiteren ihrer interessanten, gut recherchierten Romanen über die vergessenen Heldinnen unserer Geschichte.

Deine

Weiler, Silke Katharina – Asa Stryg – Winterblume

Informationen zum Buch:
erschienen am 18. Januar 2024
Verlag BoD
392 Seiten
ISBN 978-3758316074

Klappentext / Zusammenfassung:
Söldnerin Åsa Stryg hält sich mit der Jagd nach Hühnerdieben über Wasser und träumt von ruhmreichen Schlachten, wie ihr Vorbild Eloann Khrom sie geschlagen hat. Da kommt ihr der Auftrag, den brutalen Mord an einer Mutter zu rächen, mehr als gelegen. Er wird nicht nur gut bezahlt, alle Spuren deuten auf Eloanns Todfeind hin. Die Mission steht allerdings unter keinem guten Stern: Der Gesuchte bleibt unauffindbar und ihr aufdringlicher Begleiter Reid entpuppt sich als Gauner. Als Åsa darüber hinaus eine Verschwörung aufdeckt, gerät sie in tödliche Gefahr …

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

sie ist groß, sie ist stark, sie ist mutig, sie kann kämpfen – und sie ist pleite. Da passt es Åsa Stryg gut, dass eine junge Frau sie anspricht, ob sie ihr helfen würde, den Mord an ihrer Mutter zu rächen. Zunächst war Åsa nur bedingt begeistert, doch die Aussicht auf eine reichliche Entlohnung und den Kampf gegen den Erzfeind ihres Vorbilds Eloann Khrom, der des Mordes verdächtigt wird, überzeugen sie. Da sie einen gefährlichen Pass überwinden müssen, drängt sich ihnen Reid auf, der von dem Geld gehört hat und der das Land verlassen muss, da er gesucht wird. Die Zweckgemeinschaft ist auf Misstrauen begründet, doch im Laufe der Reise müssen alle Beteiligten lernen, einander zu vertrauen. Und so geraten sie von einem Abenteuer ins nächste, immer in Gefahr, getötet zu werden. Doch ganz am Ende wartet eine große Überraschung auf Åsa.

Und wieder einmal hat es eine (noch) unbekannte Autorin geschafft, mich mit ihrer Geschichte in ihren Bann zu ziehen. Der Plot ist spannend, die Charaktere ausgefeilt, die Landschaftsbeschreibungen sehr bildllich. Vor meinem geistigen Auge lief beim Lesen ein Film ab und ich mochte das Buch einfach nicht zur Seite legen. Bitte gerne mehr davon!

Deine

Wolff, Susanne – Sturmprinzessin

Informationen zum Buch:
erschienen am 2. Februar 2024
Weltenbaum-Verlag
448 Seiten
ISBN 978-3949640629

Klappentext / Zusammenfassung:
Wenn Freundschaft Eide bricht und Liebe zu Verrat wird, welcher Halt bleibt dann noch im Auge des Sturms? Die einst friedlichen Perleninseln geraten ins Visier des Festlandreiches Daramon und ein erbittertes Ringen um die Vorherrschaft entbrennt. Entschlossen bietet Liann, die Hüterin der Inseln, den rücksichtslosen Eindringlingen die Stirn. Doch sie zögert, in dem sich zuspitzenden Konflikt bis ans Äußerste zu gehen – denn der gegnerische Heerführer Marcian fasziniert sie mehr, als sie zulassen darf. Für Marcian wird es zu einer Frage des Überlebens, Liann auf Distanz zu halten, denn seine Loyalität darf einzig und allein seinem besten Freund Arnemon, dem zukünftigen Lord des Festlandreiches, gehören. Angesichts des drohenden Krieges kämpft Arnemon darum, den richtigen Weg als Thronfolger zu finden. Was, wenn er sich auf Marcian nicht mehr verlassen kann? Eine fesselnde Geschichte über Liebe und Loyalität, in der sich die Schicksale dreier Menschen verflechten.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

was für ein eindrucksvoller Roman!

Stell Dir vor, Du lebst in einer Welt, die der unseren im Mittelalter ähnelt. Das Land wird mit harter Hand von einem Lord regiert. Im Hafen liegen Segelschiffe, das Handwerk blüht und dem Land geht es gut. Sowohl der Heerführer sowie der Sohn des Lords, die miteinander eng befreundet sind, können viele Entscheidungen des Lords nicht nachvollziehen.

Und dann kommt ein Tsunami und bricht über die Insel herein. Er hinterlässt Tod und Zerstörung. Der Hafen und Großteile des Ortes sind zerstört. Die Menschen, die sich in die Burg flüchten konnten, stehen vor den Trümmern ihrer Existenz. In diesem Moment lässt der Lord Schiffe ausrüsten, um zu den benachbarten Perleninseln zu segeln und den dortigen Einwohnern zu helfen. Warum?

Diese Frage stellen sich auch die Bewohner der Perleninseln. Sie sind zwar dankbar für die Hilfe, vermuten jedoch einen Hintergedanken. Zu lange schon kennt die Königin der Perleninseln den Lord. Auf den Inseln hat der Tsunami zwar auch gewütet, doch die Bewohner konnten sich auf einen Hügel retten, der von den zaubermächtigen Priesterinnen (zu denen auch die Königin gehört) der Insel geschützt wurde.

Mehr möchte ich über die Geschichte nicht verraten. Es kommt zu diversen Verwicklungen, Missverständnissen und Konflikten. Es gibt Romanzen und Zerwürfnisse, Misstrauen und Vertrauen. Und es wird getrauert. All dies ist in eine spannende Geschichte eingebettet, die noch etwas zu bieten hat: grandiose Beschreibungen von Naturgewalten, die dem Leser das Gefühl geben, mittendrin zu stehen. Atemberaubend!

Am 14. September diesen Jahren kommt die Fortsetzung „Flammenkönigin“ in den Handel. Und nun rate mal, wer sich schon darauf freut?

Deine

Stayn, K. – Verborgenes Traja: Aus Asche geboren

Informationen zum Buch:
erschienen am 01. März 2024
Verlag fakriro
607 Seiten
ISBN 978-3987600197

Klappentext / Zusammenfassung:
Auf einer abgeschiedenen Waldlichtung führt die junge Lorea mit ihrer wegen Hexerei verstoßenen Familie ein recht ruhiges Leben. Doch eines Nachts fällt ihr Haus einem Feuer zum Opfer, welchem nur Lorea und ihre Mutter knapp entrinnen. Um jenen Verfolgern zu entkommen, die hinter dem Brand stecken und ihnen nach dem Leben trachten, flüchten sie in den Süden ihrer englischen Heimat. Welche Gefahren noch auf sie lauern, ahnt Lorea erst, als sie auf Räuber und einen mysteriösen Fremden trifft. Kann sie dem Landstreicher vertrauen? Der spannende Auftakt zur Traja-Saga, der ins Mittelalter Westeuropas entführt und Abenteuer, Geheimnisse und Gefahren bereithält.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

diesen Auftakt zu einer neuen Fantasy-Reihe habe ich wieder mal nahezu verschlungen. Das Setting ist schon fast klassisch: Mittelalter, Aberglaube, Fabelwesen, Hexerei (oder doch nur Kräuterkunde?), mystische Kräfte … alles vorhanden, alles altbekannt und doch ganz neu miteinander verwoben.

Zu Beginn des Buches lernen wir Mael kennen. Er ist auf der Suche nach einem Kind, wobei nicht näher beschrieben wird, um was für ein Kind es sich handelt und warum er es so dringend sucht. Doch wir lernen, dass er etwas zu verbergen hat. Er streift durchs Land, sucht und verbirgt sich. Warum?

Dann lernen wir Lorea kennen, als sie mit ihrer Mutter bereits auf der Flucht ist. Auch damals war es für zwei Frauen alles andere als sicher, allein unterwegs zu sein, und die beiden mussten sehr vorsichtig sein, wem sie vertrauen und wem nicht. Die Geschichte ihrer Flucht erfahren wir in Erinnerungen, die Lorea mit uns teilt. Sie sind unterwegs nach London, in der Hoffnung, dort Zuflucht zu finden. Lorea muss sich dabei voll und ganz auf ihre Mutter verlassen, da sie selbst ihr Dorf noch nie verlassen hat. Unterwegs machen sie Rast bei Loreas Tante – doch die wird bereits seit Tagen von ihrem Sohn und dessen Frau vermisst. Ist ihr etwas geschehen? Und was sind das für Menschen, die Lorea und ihre Mutter verfolgen? WARUM werden sie verfolgt?

An einem schicksalhaften Tag treffen die drei aufeinander und sie bilden eine Zweckgemeinschaft. Nur zusammen können sie überleben. Nur mit Maels Hilfe kann Lorea ihren Verfolgern entkommen. Nur an Maels Seite hat sie (vielleicht) eine Zukunft.

Mich hatte das Buch gepackt und ich konnte es nur schwer zur Seite legen. Es ist spannend geschrieben, einfühlsam und fesselnd. Für mich eine klare Leseempfehlung und ich bin gespannt auf Band 2.

Deine

Green, John – Looking for Alaska

Informationen zum Buch:
erschienen am 28. Februar 2012
Verlag HarperCollins
262 Seiten
ISBN 978-0-00-752316-0

Klappentext / Zusammenfassung:
„If people were rain, I was drizzle and she was a hurricane.“

Miles Halter’s whole life has been one big non-event, untill he meets Alaska Young.

Gorgeous, clever and undoubtedly screwed up, Alaska draws Miles into her reckless world and irrevocabl steals his heart. For Miles, nothing can ever be the same again.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie am Klappentext schon zu erkennen ist, habe ich das Buch auf Englisch gelesen. Es war Schullektüre bei meinem großen Sohn und ich bin halt neugierig, was die da so lesen müssen. Er selbst war mäßig begeistert von dem Buch, was für mich ein zusätzlicher Grund war, es lesen zu wollen.

Der Aufbau des Buches ist interessant. Die Geschichte wird tageweise erzählt, begonnen 136 Tage vorher und endend 136 Tage hinterher. Vor und hinter was, bleibt zunächst im Dunkeln. Auch werden nicht alle Tage erzählt, nur die, an denen etwas wichtiges/besonderes geschehen ist.

Miles Hartley ist auf seiner Schule der absolute Außenseiter. Seine Abschiedparty, die seine Eltern für ihn veranstalten, ist dementsprechend mau: Niemand kommt. Daher ist er heilfroh, als er zur Culver Creek Preparatory School wechselt, wo er schnell Kontakt findet. Auslöser dafür ist sein Zimmergenosse, der General. Dieser macht ihn auch mit Alaska bekannt, ein eigenwilliges Mädchen, das ihn sofort fasziniert.

Da der Leser alles aus der Sicht von Miles erlebt, erfährt auch der Leser nur stückchenweise, wie die Geschichten der Clique sind. Keiner von ihnen hatte es bislang leicht im Leben, ganz im Gegenteil. Der Grundton des gesamten Buches ist melancholisch, teilweise schon fast depressiv. Scheinbar halten die jungen Leute ihr Leben nur aus, indem sie sich zumindest zeitweise mit Zigaretten und Alkohol betäuben. Sie sind Freunde, halten zusammen, gehen zusammen durch dick und dünn – und kennen sich doch eigenlich nicht wirklich. Das wird an dem Tag klar, an dem Alaska aus ihrer aller Leben verschwindet und sie beginnen, sie zu suchen. Wer war Alaska wirklich? Warum verschwand sie?

Ich kann verstehen, dass viele Jugendliche mit dem Buch überfordert sind, auch wenn es ein Jugendbuch sein will. Die angesprochenen Themen sind heftig, teilweise tragisch, wie beispielsweise die Szene, in der Alaska erzählt, dass sie als Kind hilflos neben ihrer sterbenden Mutter saß und es nicht geschafft hat, den Notruf zu wählen. Es ist ein eindringliches Buch, aus dem ich wieder einmal das Fazit ziehe: Leute, schaut genauer auf die Menschen in Eurer Umgebung. Grade die, die laut und ausgeflippt sind, brauchen vielleicht am dringendsten Eure Hilfe. Egal bei wem, hört hin, seht hin und seid da, wenn es ihnen schlecht geht. Denn das macht wahre Freundschaft aus.

Deine

Kalpenstein, Friedrich – Prost, auf die Künstler

Informationen zum Buch:
erschienen am 5. März 2024
Verlag Edition M
Seiten 352
ISBN 978-2496714692

Klappentext / Zusammenfassung:
„Manche Leut‘ leben für die Kunst. Andere sterben wegen ihr!“

Karl Hinterleitner wird tot in seiner Garage neben einem alten Traktor aufgefunden. Alles deutet darauf hin, dass er ermordet wurde. Hauptkommissar Tischler nimmt die Ermittlungen auf.

Laut Zeugenaussagen war der Ermordete ein paar Tage zuvor auf einem Oldtimertreffen in eine Auseinandersetzung verwickelt. Erste Recherchen ergeben, dass der alte Traktor in Hinterleitners Garage, für den er allem Anschein nach mehrere Interessenten hatte, einen beträchtlichen Wert darstellt. Doch wenig später kommt heraus, dass Hinterleitner noch ein paar Schätze mehr besaß, die ihm niemand zugetraut hätte. Musste er deshalb sterben?

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses war der erste von Fall von Hauptkommissar Tischler, den ich verfolgen durfte. Das Buch ist humorvoll geschrieben, die Charaktere liebenswert und aus dem Leben gegriffen, der Fall nicht so ganz vorhersehbar und das Ende überraschend. Das war die Kurzform.

Etwas länger ausgedrückt, klingt es so:
Im beschaulichen Brunngries findet ein alleinstehender Mann die Leiche seines Nachbarn Hinterleitner, weil dessen Traktor die ganze Nacht lief und einen Heidenlärm gemacht hat. Sowas geht aufm Dorf nunmal nicht, zumal der Hinterleitner bei seinen Nachbarn eh nicht gut gelitten ist, da er seinen Hof hat verkommen lassen. Und das ist numal ein Unding, egal ob in norddeutschen oder bayrischen Dörfern. Hauptkommissar Tischler stellt bei der Tatortbesichtigung dann auch schnell fest, dass er den Hinterleitner kannte: Es ist der schweigsame Karl vom Stammtisch. Doch warum musste er sterben? Wegen seines Lanz Bulldog, der unter Sammlern ein kleines Vermögen wert ist? Und war es Selbstmord oder doch Mord? Schnell stellt sich heraus, dass es letzteres ist, und schon sind Tischler und sein Kollege Fink in ihrem Element und ermitteln, was das Zeug hält.

Da es sich bei den Tischler-Krimis um „Provinzkrimis“ handelt, kommt natürlich auch das Lokalkolorit nicht zu kurz. Höchst anschaulich und mit sehr viel liebevollem Humor werden die Nebenschauplätze beschrieben: sei es die Geburtstagsfeier von Finks Mutter, die sich von „ich feier gar nicht“ zu „ich plane ein rauschendes Fest“ entwickelt. Oder die Beziehungen von Tischler mit seiner Britta und die von Fink mit seiner Marie. Dann ist da noch die Perle des Polizeikommissariats Luise, die einiges einstecken muss und trotzdem voller Enthusiasmus „ihrem“ Kommissar hilft. Und, last but not least, Resi, die ebenso eigenwillige wie liebenswerte Dackeldame, die den feschen Kommissar problemlos um ihre Pfote wickelt. Beim Lesen merkte ich sehr schnell, dass die Chemie zwischen allen Beteiligten, egal ob Kommissariat oder Spurensicherung oder Patologe, stimmt. Es wird gefrotzelt, liebenwerte Scherze gemacht, und die Situationskomik kommt auch nicht zu kurz (Stichwort: Haferlschuh).

Dass es bei dem Fall nur bedingt um den Lanz geht, war mir schon klar, als die beiden Ermittler einen überraschende Entdeckung im Haus des Hinterleitners machten. Und doch war die Überführung des Täters unerwartet und der Autor ließ es beim Showdown nochmal richtig krachen.

Also, ja, mir hat der Krimi Spaß gemacht. Er ist witzig und spannend, nicht überzogen und ich bin da ziemlich schnell durchgerutscht. Das einzige, was mir persönlich nicht so gut gefällt (und das ist Jammern auf sehr hohem Niveau), ist, dass die Provinz Bayern ist. Ich habe nix gegen die Bayern, ganz bestimmt nicht. Ich kenne viele nette Menschen von da. Aber bayrisch Lesen, na, des moag i net so gern. Dazu ist mir der norddeutsche Humor vielleicht doch zu nah.

Deine