Gödeken, Lina – Rund um die Synagoge in Norden

Informationen zum Buch:
2000 erschienen
Ostfriesische Landschaftliche Verlags- und Vertriebsgesellschaft mbH
592 Seiten (409 ohne Anhänge)
ISBN 3-932206-18-5

Klappentext / Zusammenfassung:
Die neuere Geschichte der Synagogengemeinde Norden, einschließlich der zu ihr gehörenden Juden in Norderney, Marienhafe, Hage und Juist, wird hier erstmals im Zusammenhang dargestellt. Die wirtschaftliche Grundlage der Juden, der Viehhandel und das Schlachtergewerbe, die Organisation und Struktur der Gemeinde, das Schulwesen, das Armenwesen, der Friedhof werden detailliert geschildert. Dabei wird deutlich, wie sehr der relativ große Anteil der Juden an der Bevölkerung in das Alltagsleben der ostfriesischen Gemeinden integriert war, wie aber auch vor 1933 bereits antisemitische Tendenzen feststellbar sind. Ein Schwerpunkt der Darstellung liegt auf der nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 zunehmenden Repression, die schließlich zur Vertreibung und Ermordung der Norder Juden führt. In einem weiteren Kapitel ist die Nachgeschichte seit 1945 beleuchtet.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,
ein Buch einer Norderin über die Norder Juden, ihr Leben, ihr Arbeiten, ihre Gemeinschaft – und ihr Ende. Lina Gödeken hat 16 Jahre intensiv geforscht, um dieses Buch herausbringen zu können. Und die Forschung hat sich gelohnt. Das Buch bietet einen, meiner Meinung nach, sehr ausführlichen Rundumblick über die Geschichte der Norder Synagogengemeinde seit 1866. An Beispielen zeigt sie den Alltag auf, sowohl vor als auch nach der Machtergreifung der NSDAP. Obwohl ich schon einiges über die NS-Zeit und die Shoah wußte (das Thema wurde in meiner Familie zum Glück nie totgeschwiegen, sondern immer wieder thematisiert), habe ich durch Lina Gödekens Werk noch sehr viel dazu gelernt.

Also, wer interessiert ist an Geschichte allgemein und die Geschichte der Juden ins Besondere, ist mit diesem Buch sehr gut bedient. Es zeigt zwar „nur“ eine Gemeinde, doch sehr viel davon lässt sich wahrscheinlich auch auf andere jüdische Gemeinden übertragen.

Lieber Gott,
bitte lass solche Gräul nie wieder geschehen.
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen.
Amen

Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens.

Deine