Kühnberger, Clarissa – Die Bürde der Zukunft

Informationen zum Buch:
erschienen am 15. März 2024
Verlag epubli
448 Seiten
ISBN 978-3758488320

Klappentext / Zusammenfassung:
»Sie ist eine von vielen.« Unzählige Male hat Livia sich diese Phrase selbst sagen hören, doch nun war es anders. Nun betraf es ihre Schwester, die im Sterben lag. In der Ferne erhoffte sie sich die Rettung. Und Livia würde alles tun, um Marie zu heilen, koste es, was es wolle.
Zehn Jahre nach dem Fund des Tarkoff-Bakteriums, welches Wissenschaftler aus dem Permafrost in die Zivilisation brachten, kämpfen die letzten Menschen ums Überleben. Doch nicht nur Hunger, Kälte und Krankheiten machen ihnen zu schaffen. Es sind vor allem die Feindseligkeiten und Bandenkriege, die noch immer etliche Opfer fordern. Milliarden von Erwachsenen sind ums Leben gekommen und haben ihren Kindern eine Welt voller Chaos und Schrecken hinterlassen. Eine Welt, in der die Toten die Glücklicheren sind.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

die Familie Immergrün, deren Oberhaupt Livia ist, flüchtet aus Deutschland nach Irland, da sie gehört haben, dort gebe es ein Heilmittel gegen das Tarkoff-Bakterium, das alle Erwachsenen 10 Jahre zuvor getötet hat. Nun werden die Kinder von damals erwachsen und damit laufen sie Gefahr, sich selbst zu infizieren. Als erste der Familie hat es Marie erwischt, die mit ihrer Güte das Herz der Immergrüns ist. Seit Ausbruch der Seuche haben die Immergrüns nur das Recht des Stärkeren gekannt. Sie lernten zu kämpfen und zu töten, um selbst zu überleben. Doch nun kommen sie nach Irland und da ist es anderes: Es herrscht Frieden und ein Miteinander, wie die Flüchtlinge es nicht kennen. Zwei Welten prallen aufeinander. Kann das gut gehen?

Zumindest sorgt es für Spannung. Wie mag eine Gesellschaft aussehen, in der es ausschließlich Kinder und Jugendliche gibt? Mit dieser Frage hat sich Clarissa Kühnberger auseinandergesetzt und gleich zwei gegensätzliche Szenarien ausgearbeitet: das gewalttätige Deutschland und das friedliche Irland. Und mittendrin die Familie Immergrün, die den Begriff „Familie“ sehr weit fasst, denn sie besteht nicht nur aus Blutsverwandten, sondern hat auch langjährige gute Freunde mit aufgenommen. Gemeinsam sind sie stark, wenn sie denn zusammenhalten. Und für den Zusammenhalt sorgen Livia durch ihre Stärke und Entschlossenheit sowie Marie durch ihre liebenswerte Art. Doch derart verschiedene, teilweise traumatisierte Jugendliche zu einer homogenen Gemeinschaft zusammenzuschwören ist sehr schwer, wenn nicht gar fast unmöglich. Können die Getriebenen in Irland endlich finden, was sie suchen? Ein Heilmittel für Marie und Ruhe und Frieden für sich selbst?

Clarissa Kühnberger hat noch einen weiteren Roman geschrieben, der auf „Die Bürde der Zukunft“ aufbaut: „Die Bürde der Schuld“. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte der Immergrüns weiter entwickelt.

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