Tudor, C.J. – Das Gotteshaus

Informationen zum Buch:
2021 erschienen
Goldmann Verlag
557 Seiten
ISBN 978-3-442-20629-2
übersetzt von Marcus Ingendaay

Klappentext / Zusammenfassung:
Vor 500 Jahren: Acht Märtyrer wurden bei lebendigem Leib verbrannt. Vor 30 Jahren: Zwei Mädchen verschwanden für immer. Vor zwei Monaten: Ein Pfarrer hat sich in der Kapelle erhängt. Willkommen in Chapel Croft.

Für die Pfarrerin Jack Brooks und ihre Tochter Flo sollte es ein Neustart sein: neuer Job, neues Zuhause. Aber Jack stößt auf eine eingeschworene Dorfgemeinschaft, in der Misstrauen gegenüber Fremden tief verwurzelt ist. Schon bald muss sie sich fragen: Wer schickt ihnen düstere Drohbotschaften? Und warum hat Flo Visionen von brennenden Mädchen? Chapel Crofts Geheimnisse liegen verborgen in einem dunklen Grab, aber nun kehren die alten Gespenster zurück – und sie werden keinen Frieden finden, bis sie nicht Vergeltung geübt haben …

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

zu diesem Buch fällt mir nur ein Wort ein: Spannend!

Jack und Flo sind ein starkes Mutter-Tochter-Team, das durch ein tragisches Unglück zusammengeschweißt wurde. Jack ist ein sehr bodenständiger Typ, Flo ist Teenager. Die beiden haben natürlich ihre Reibereien und als ganz normaler Teenager hört Flo nicht immer auf das, was ihre Mutter sagt, doch unterm Strich wissen beide, dass sie sich aufeinander verlassen können. Und das müssen sie auch, denn in Chapel Croft ist bei weitem nicht alles so friedlich, wie es zu Beginn scheint. Unterm Strich spielen sie alle eine Rolle: die „brennenden Mägdelein“, die verschwundenen Mädchen und der Pfarrer, der Selbstmord begangen hat. Und dann muss sich Jack ja auch noch als Pfarrerin behaupten – in einer Dorfgemeinschaft, in der alles neue mit Argusaugen betrachtet und grundsätzlich erstmal abgelehnt wird.

„Das Gotteshaus“ war mein erstes Buch von C.J. Tudor, aber ganz bestimmt nicht mein letztes. Das Buch hat mich schnell in seinen Bann geschlagen und bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen. Tudor hat es geschafft, eine ohnehin spannende Geschichte noch spannender zu machen, indem es immer wieder Plot Twists gibt, die dem ganzen eine andere Richtung geben – oder doch nicht? Am Ende lösen sich alle losen Enden zu einem schlüssigen Ganzen auf – doch die Reise bis dahin ist nervenzerfetzend. Anders kann ich es nicht sagen.

Von daher: Für alle Fans von Stephen King & Co. ist „Das Gotteshaus“ aber sowas von eine klare Leseempfehlung, ich würde schon von einem „LeseMUSS“ schreiben.

Viel Spaß,

Smith, Tom Rob – Kind 44

Informationen zum Buch:
erschienen am 04. Januar 2010
Goldmann Verlag
509 Seiten
ISBN 978-3-442-47207-9
übersetzt von Armin Gontermann

Klappentext / Zusammenfassung:
Moskau 1953. Auf den Bahngleisen wird die Leiche eines kleinen Jungen gefunden, nackt, fürchterlich zugerichtet. Doch in der Sowjetunion der Stalinzeit gibt es offiziell keine Verbrechen. Und so wird der Mord zum Unfall erklärt. Der Geheimdienstoffizier Leo Demidow jedoch kann die Augen vor dem Offenkundigen nicht verschließen. Als der nächste Mord passiert, beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln und bringt damit sich und seine Familie in tödliche Gefahr …

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses Buch wurde mir von meinem Lieblingsbuchhändler empfohlen. Und wenn er empfiehlt, dann kaufe ich. Denn inzwischen kennt er mich bzw. meinen Lesegeschmack wohl recht gut und auch in diesem Fall war seine Empfehlung ein Volltreffer.

Wir befinden uns in Moskau unter Stalins Herrschaft. Dies war eine Zeit, wo es in der UdSSR keine Verbrechen gab. Verbrechen sind immer kapitalistisch motiviert, so die aufdiktierte Meinung, und Kommunisten sind halt bessere Menschen. Damit das so bleibt, gibt es Leute wie Leo Demidow, die für den Geheimdienst arbeiten und jeden noch kleinen Verdacht mit erbarmungsloser Härte verfolgen und bestrafen. Letzteres bedeutet Folter und Tod.

Und dann wird der Sohn eines Kollegen tot aufgefunden. Alle, die die Leiche gesehen haben, sagen, es sei Mord. Doch da es keine Morde geben darf, werden sie mundtot gemacht. Genauer gesagt, Leo Demidow muss sich darum kümmern, dass die Gerüchte im Keim erstickt werden, was ihm auch gelingt.

Aufgrund einer Verhaftung in einem anderen Fall und des Neids eines Untergebenen, kommt Leo auf die Abschussliste des Geheimdienstes. Da er aber ein gutes Verhältnis zu seinem Vorgesetzten hat, wird er nicht in ein Gulag geschickt, sondern in einem Dorf der Miliz unterstellt. Und dort taucht eine Leiche auf, die genauso zugerichtet wurde wie der Junge in Moskau.

Leo beginnt zu ermitteln. Zunächst auf eigene Faust, doch irgendwann kann er den Leiter der Miliz überzeugen, ihn zu unterstützen. Heraus kommt, dass es zu diesem Zeitpunkt bereits über 40 Morde gab, alle nach dem gleichen Schema. Der Junge in Moskau ist Nummer 44. Und Leo kommt in Fahrt.

Mein Fazit:
Ein Thriller, der seinen Namen verdient. Die Handlung ist dicht. Die Lebensumstände sowohl in der UdSSR unter Stalin als auch in Leos Leben werden gut beschrieben und in die Handlung integriert. Schnell stellte sich bei mir ein Gefühl der Beklemmung ein. Wie mag es sein, wenn man auf Schritt und Tritt überwacht wird und man im Endeffekt noch nicht mal seiner eigenen Familie trauen kann? Wie mag es sein, wenn einem weisgemacht wird, im Kapitalismus mit seinen vollen Regalen ist alles schlecht, während man selbst stundenlang für einen Laib Brot ansteht? Und dann Leos Kampf gegen die Windmühlenflügel der Kommunistischen Staatsgewalt und der Aussage: Es gibt bei uns keine Verbrechen.

Dieses Buch benötigt unbedingt:
– mehrere Stunden ungestörte Lesezeit
– einen großen Vorrat Tee oder Kaffee
– Nervennahrung
– Wolldecke

Viel Spaß damit,
Deine

Pooley, Clare – Montags bei Monica

Informationen zum Buch:
erschienen im August 2021
Goldmann Verlag
428 Seiten
ISBN 978-3-422-20628-5
übersetzt von Stefanie Retterbush

Klappentext / Zusammenfassung:
In Monicas Café werden sechs Fremde zu einer liebevollen Gemeinschaft.
Julian ist es leid, seine Einsamkeit und Verletzlichkeit vor anderen zu verstecken. Der alte Herr schreibt sich seine wahren Gefühle von der Seele und lässt das Notizheft in einem kleinen Café liegen. Dort findet es Monica, die Besitzerin. Gerührt von Julians Geschichte, beschließt sie, ihn aufzuspüren, um ihm zu helfen. Und sie hält ihre eigenen Sorgen und Wünsche in dem Büchlein fest, ohne zu ahnen, welch heilende Kraft in diesen kleinen Geständnissen liegt: Als das Notizbuch weiterwandert, wird aus den sechs Findern ein Kreis von Freunden, die einander helfen und beistehen. Monicas Café wird dabei ihr zweites Zuhause, und auf Monica selbst wartet dort das ganz große Glück …

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses Buch war ein Wunschbuch meinerseits und der Wunsch wurde mir erfüllt – von meiner Schwägerin Monika. Von wem auch sonst, bei dem Titel 😉

In Monicas Café trifft sich Gott und die Welt – nur leider nicht genug Leute, damit das Café eine Überlebenschance hat. Doch dann lässt ein alter Herr sein Notizheft in dem Café liegen. Monica liest seine „Wahrheit“ und will helfen. Dann schreibst sie ihren sehnlichsten Wunsch in das Heftchen und läßt es an einem anderen Ort liegen. Und so nehmen die Dinge ihren Lauf und das Heft wird von sechs Menschen gefunden, die unterschiedlicher nicht sein können: der alte Mann und die Cafébesitzerin Monica mit Kinderwunsch, ein ehemaliger Junkie, ein Weltenbummler, eine überforderte Mutter, eine chronisch neugierige Kindergärtnerin und eine alte Frau – und sie alle treffen sich früher oder später regelmäßig in Monicas Café und werden zu Freunden.

„Montags bei Monica“ ist ein Wohlfühlbuch. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Dabei habe ich oft geschmunzelt, ab und zu den Kopf geschüttelt und ein- oder zweimal fühlte mich etwas traurig – doch alles in allem ist ein gutes Buch für entspannte Lesestunden aufm Sofa oder der Terrasse oder am Strand oder oder oder.

Lieben Gruß,


Winter, Claudia – Die Wolkenfischerin

Informationen zum Buch:
2018 erschienen
Goldmann Verlag
378 Seiten
ISBN 978-3-442-48573-4

Klappentext / Zusammenfassung:
Charmant und gewitzt hat sich Claire Durant auf der Karriereleiter eines Berliner Gourmet-Magazins ganz nach oben geschummelt. Denn niemand ahnt, dass die Französin weder eine waschechte Pariserin ist noch Kunst studiert hat – bis sie einen Hilferuf aus der Bretagne erhält, wo sie in Wahrheit aufgewachsen ist: Ihre Mutter muss ins Krankenhaus und kann Claires gehörlose Schwester nicht allein lassen. Claire reist in das kleine Dorf am Meer und ahnt noch nicht, dass ihre Gefühlswelt gehörig in Schieflage geraten wird. Denn ihr Freund Nicolas aus gemeinsamen Kindertagen ist längst nicht mehr der schüchterne Junge, der er einmal war, und dann taucht aus heiterem Himmel auch noch ihr Chef auf. Claire muss improvisieren, um ihr Lügengespinst aufrechtzuerhalten – und stiftet ein heilloses Durcheinander in dem sonst so beschaulichen Örtchen Moguériec …

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses Buch ist ein handfester Liebesroman, wie er im Buche steht. Er hat alles, was so ein Buch braucht: Verwirrspiele, Missverständnisse, Herzschmerz, Happy End …

Ich habe das Buch gern und schnell gelesen. Dies ist eines der Bücher, die bei strahlendem Sonnenschein auf dem Balkon/der Terrasse gelesen werden wollen mit einem erfrischenden Kaltgetränk in Reichweite, oder auf dem Sofa, wenn es draußen in Strömen gießt, mit einem Heißgetränk.

Lieben Gruß,