Ullrich, Volker – Acht Tage im Mai

Informationen zum Buch:
2021 erschienen
Verlag C. H. Beck oHG, München
253 Seiten
ISBN 978 3 406 74985 8

Klappentext / Zusammenfassung:
Die letzte Woche des Dritten Reiches hat begonnen. Hitler ist tot, aber der Krieg noch nicht zu Ende. Alles scheint zum Stillstand zu kommen, und doch ist alles in atemloser Bewegung. Volker Ullrich schildert Tag für Tag diese „zeitlose Zeit“ und entführt den Leser in eine zusammenbrechende Welt voller Dramatik und Gewalt, Hoffnung und Angst. Sein Buch ist eine unvergessliche Zeitreise in den Untergang.

„“Acht Tage im Mai“ ist ein faktenreiches, akribisch recherchiertes und zugleich faszinierendes Buch. Jeder Tag fesselt und wühlt den Leser auf. Es liefert fabelhaften Geschichtsunterricht in Corona-Zeiten.“
Tagesspiegel, Christina Brinck

„Ein spannendes, fast schon atemloses Buch, das einen förmlich zum Weiterlesen zwingt. Selten war Geschichte so packend.“
Stuttgarter Zeitung, Simon Rilling

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

ich interessiere mich sehr für das Thema „2. Weltkrieg“ und die Zeit drumherum, weil ich verstehen möchte, was damals geschah – auch wenn es eigentlich völlig unverständlich ist. Mir ist es wichtig, viel darüber zu wissen, auch um junge Menschen (insbesondere meine Söhne) dahingehend zu sensibilisieren, dass sich grade dieser Part der Geschichte um Himmelswillen nicht wiederholen darf.

Bislang habe ich schon so einiges gelesen: Romane, die in den 1940er Jahren spielten, Erinnerungen, Augenzeugenberichte, GEO epoche … alles gut recherchiert und sehr informativ und interessant. Doch diese acht Tage Anfang Mai 1945, davon habe ich bislang kaum etwas mitbekommen. Okay, Hitler hat sich durch Selbstmord aus der Verantwortung gestohlen, das ist bekannt. Familie Goebbels folgte ihm, auch das ist bekannt. Dass die Leichen verbrannt wurden, wußte ich auch. Dass die verkohlten Reste von Hitler und Eva Braun bis in die 1970er Jahre auf einem Militärstützpunkt verscharrt und erst dann restlos verbrannt und die Asche verstreut worden war, wußte ich beispielsweise nicht.

In der Schule lernten wir: „Hitler hat sich am 30. April umgebracht. Die Wehrmacht kapitulierte am 8. Mai. Damit war der Krieg zu Ende.“ Jo. Irgendwo schnappte ich dann mal Namen wie „Dönitz“ auf und auch von der „Cap Arcona“ hörte ich mal am Rande, aber näheres war mir leider nicht bekannt.

Und dann wurde ich auf dieses Buch aufmerksam – und neugierig. Meine Neugierde wurde nicht enttäuscht, im Gegenteil: Es ist vollgepackt mit Informationen und einer wahren Flut von Namen, was es mir zeitweise schwer machte, die Personen auseinander zu halten. Die besagten acht Tage werden akribisch beschrieben: was passierte wann und wo und wer machte was. Es wird aber auch beschrieben, welche Auswirkungen die einzelnen Handlungen hatten und wie alles zusammenhing. Ja, es ist ein Sachbuch, doch es ist dröge, sondern lässt sich gut lesen. Es ist gut recherchiert, verständlich und hat, trotz des sehr ernsten Themas, auch ein wenig Spaß gemacht. Trotzdem konnte ich es aufgrund der Flut an Informationen nur häppchenweise lesen.

Mein Fazit: Wer sich für Geschichte und insbesondere die Rolle der Deutschen im 2. Weltkrieg interessiert, für den ist dieses Buch Pflichtlektüre. Mein Exemplar wird erstmal zu meiner Mutter wandern, dann aber einen festen Platz in meinem Bücherregal finden. Ich schätze, ich habe es nicht zum letzten Mal gelesen.

Lieben Gruß,

Harmel, Kirstin: Das Buch der verschollenen Namen

Informationen zum Buch:
erschienen am 01.10.2021
Droemer Knaur Verlag
380 Seiten
ISBN 978-3-426-22713-8

Klappentext / Zusammenfassung:
Liebe und Mut im Angesicht des Bösen

Nur knapp entkommt die Studentin Eva Abrams 1942 aus Paris, nachdem ihr Vater verhaftet wurde. Eva findet Zuflucht ini dem kleinen Bergdorf Aurignon in der unbesetzten Zone, wo sie auch den jungen Widerstandskämpfer Rémy kennenlernt.

Bald beginnt Eva, im Auftrag der Résistance Ausweispapiere für jüdische Kinder zu fälschen – doch sie möchte deren wahre Identität für eine Zeit nach dem Krieg bewahren. Zusammen mit Rémy fertigt sie verschlüsselte Aufzeichnungen an: das Buch der verschollenen Namen. Als jedoch ihre Widerstandszelle verraten wird und Rémy plötzlich verschwindet, bedeutet das Buch für sie beide tödliche Gefahr …

Meine Meinung:
Dieses Buch ist das erste seit sehr langer Zeit, das ich in einem Rutsch durchgelesen habe.

Die Story ist schnell zusammengefasst: Junge Jüdin sieht, wie ihr Vater verhaftet wird und kann mit etwas Hilfe eines gutmeinenden Mannes und ihres künstlerischen Geschicks sich selbst und ihre Mutter in vorläufige Sicherheit in den unbesetzten Teil Frankreichs bringen. Dort hilft sie dabei, falsche Papiere für Flüchtlinge, insbesondere für elternlose jüdische Kinder, herzustellen, damit diese in die Sicherheit der neutralen Schweiz fliehen können. Sie selbst gerät dabei in die emotionale Zwickmühle zwischen ihren katholischen Kollegen und ihren jüdischen Jugendfreund, der wieder auftaucht, während ihre durch den Verlust des Vaters gebrochene Mutter ihr ständig Vorwürfe macht und ihr die Schuld für alles gibt.


Um es kurz zu machen: Ja, es ist eine Liebesgeschichte, die in den Wirren des 2. Weltkrieges spielt. Ja, es ist die Geschichte tapferer Menschen, die sich trotz der Gefahr für Leib und Leben den Nazis widersetzt und Menschen in Not geholfen haben. Ja, die Story ist vielleicht ein klein wenig seicht und pathetisch. ABER ich konnte mich sehr schnell in Eva hineinversetzen und im wahrsten Sinne des Wortes mit ihr fühlen. Als ich das Buch zugeschlagen habe, habe ich mich für Eva gefreut und musste sogar eine kleine Träne wegdrücken.

Ich wünsche Dir viel Vergnügen mit diesem wirklich schönen Buch.

Deine