Informationen zum Buch:
erschienen am 17. August 2023
Picus Verlag
320 Seiten
ISBN 978-3711721372
Klappentext / Zusammenfassung:
Als ein riesiger Tintenfisch ein Tiefseekabel berührt, beginnen seine Arme davon zu erzählen, wie es ist, ein Ungeheuer zu sein. Ein außergewöhnliches literarisches Abenteuer.
Meine Meinung:
Lieber Leserin, lieber Leser,
stell Dir vor, Du bist ein Riesenkalmar und findest auf dem Meeresgrund, in absoluter Dunkelheit, einen eigenartigen, leuchtenden Arm, den Deine Arme unbedingt untersuchen wollen. Ja, richtig gelesen: Deine Arme WOLLEN den eigenartigen Arm untersuchen. Denn Deine Arme haben ein eigenes Bewußtsein, das sie ausleben wollen. Jedenfalls fangen Deine Arme zu erzählen, wie ihr Leben in der Dunkelheit ist. Sie verstecken sich, damit Wale ihren Kalmar nicht finden und fressen können. Sie meiden, soweit möglich, die helleren Wasserschichten, doch ab und zu verstecken sie sich in einem Krillschwarm. Ganz selten durchbrechen sie die Wasseroberfläche, doch die Luft und die Sonne tun ihnen weh.
Als sich der Kalmar mal wieder in einem Krillschwarm versteckt und die kleinen Krebse beobachtet, passiert etwas: Ein riesiges Netz fängt den Krill. Doch noch etwas anderes bleibt im Netz hängen, und damit sind wir schon mitten drin in einer Geschichte, die eigentlich keine GeschichtE ist, sondern GeschichtEN:
Wir lesen von dem Kalmar und seinem weiteren Leben.
Wir lesen von einem Seefahrer, der früher schon eine Begegnung mit einem Riesenkalmar hatte, die sein Leben veränderte.
Wir lesen, wie der Fund und die Geschichten über Riesenkalmare die Phantasie von Schriftstellern wie Jules Verne und Peter Benchley sowie Filmschaffenden wie Steven Spielberg angeregt hat.
Wir lesen von einer Schafzüchterfamilie und ihren Werdegang.
Wir lesen von einer jungen Frau, die per Zufall einen Praktikumsplatz auf einem Krillfischer bekommt und was sie dort erlebt.
Wir lesen, wie sich all das langsam aber sicher zu einem schlüssigen Bild zusammenfügt.
Und zu guter Letzt lesen wir noch, wie schwer es ist, wenn ein Mensch eine Geschichte aus der Sicht eines Tieres erzählt. Ist das überhaupt möglich?
Nun, die Arme des Riesenkalmar tun ihr bestes, um es möglich zu machen. Und meiner bescheidenen Meinung nach gelingt es ihnen.
Ich brauchte ein wenig, um mich in das Buch reinzufinden. Die Sprünge zwischen den Erzählsträngen sind teilweise etwas abrupt, doch Durchhaltevermögen wird mit einer schönen Geschichte belohnt. Und so ganz nebenbei lernt man noch etwas über Krill und dessen Bedeutung für das Öko-System. Und über Riesenkalmare.
Deine
Ein Gedanke zu “Kieser, Luca – Weil da war etwas im Wasser”