Koch, Krischan – Rote Grütze mit Schuss

Informationen zum Buch:
2013 erschienen
Deutscher Taschenbuch-Verlag
270 Seiten
ISBN 978-3-432-21433-9

Klappentext / Zusammenfassung:
Ein ermordeter Biobauer, eine verschwundene Ehefrau, Brandstiftung und Erpressung: Dorfpolizist Thies Detlefsen hat auf einmal alle Hände voll zu tun. Und das im bisher so friedlichen Fredenbüll in Nordfriesland, wo es mehr Schafe (600) als Einwohner (176) gibt! „Dat is jetz ’n büschen viel auf einmal.“ Gott sei Dank naht Hilfe in Gestalt der attraktiven Nicole Stappenbek von der Kieler Mordkommission. Gemeinsam rücken sie dem Bösen zu Leibe …

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

ich hatte mir dieses Buch aus der Bücherei ausgeliehen, weil ich in einer Bookcrossing-Lotterie den zweiten Band aus der Reihe, „Dreimal Tote Tante“, gewonnen habe und ich neugierig geworden bin. Ich mag es halt nicht, eine Reihe von mittendrin zu beginnen, auch wenn die Storys in sich abgeschlossen sind.

Zunächst hat sich das Buch gesperrt, gelesen zu werden. Gleich auf den ersten paar Seiten taucht der Leser in die dörfliche Gemeinschaft von Fredenbüll ein und lernt das (gefühlt) halbe Dorf kennen. Und dementsprechend muss man erstmal lernen, wer sich hinter den Namen alles verbirgt.

Doch dann ging es schnell und das Buch war zu Ende. Wie konnte das denn passieren? Ganz einfach: Es ist gut geschrieben, die Charaktere sind typisch norddeutsch, die Gespräche typisch Dorf. Und die Handlung birgt sowohl Vorhersehbares als auch überraschende Wendungen.

Doch mehr verrate ich an dieser Stelle nicht, schließlich sollst Du, werte/r Leser/-in, das Buch selber lesen.

Lieben Gruß,
Eure

Ohlandt, Nina – Dünengeister

Informationen zum Buch:
2019 erschienen
Verlag Bastei-Lübbe AG
539 Seiten
ISBN 978-3-404-17780-6

Klappentext / Zusammenfassung:
Auf Sylt werden in einer Düne, die zum Besitz einer reichen Industriellenfamilie gehört, zwei Leichen gefunden – ein Kind und eine junge Frau, beider der Kleidung nach seit Jahrzehnten tot. Wenig später gibt es in der Familie einen weiteren Todesfall. Kommissar John Benthien glaubt nicht an einen Zufall und nimmt die Ermittlungen auf. Dabei stößt er auf ein uraltes Familiengeheimnis, von dem auch heute noch eine tödliche Gefahr auszugehen scheint …

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses Buch kann ich empfehlen. Es ist im Stil klassischer Krimis geschrieben, wie man es von Agatha Christie kennt: Eine Leiche wird gefunden, die Kriminalpolizei wird eingeschaltet und es wird fieberhaft ermittelt. Die Indizien häufen sich, man ermittelt, irrt sich, ermittelt weiter und kommt schließlich auf die richtige Fährte. Wirklich?

Das einzige, was ich etwas irreführend finde, ist die Bezeichnung „Nordsee-Krimi“. Ja, der Krimi spielt auf Sylt und es wurden ein paar Sylter Besonderheiten eingebaut, beispielsweise der Hindenburgdamm und die Große Düne. Aber ansonsten hätte es auch überall sonst auf der Welt spielen können. Was ich vermisst habe, ist die Darstellung des „typisch Norddeutschen“: trockener Humor, äußerlich spröde mit warmen Herzen, zunächst unnahbar, dann verläßlich … Bin ich diesbezüglich verwöhnt, weil ich grade genau so ein Buch beendet hatte, als ich zu „Dünengeister“ griff? Möglich.

Fazit: Für alle Krimi-Fans sehr zu empfehlen, egal, ob sie Sylt kennen und mögen oder nicht.

Lieben Gruß,

Oswald, Susanne – Der kleine Strickladen in den Highlands

Informationen zum Buch:
erschienen am 2019
Verlag MIRA Taschenbuch
332 Seiten
ISBN 978-3-7457-0044-2

Klappentext / Zusammenfassung:
Eisige Winde fegen über den Loch Lomond und die Hügel der Highlands glühen in den Farben des Herbstes. Erst seit Kurzem weiß Maighread, dass in dieser zauberhaften Landschaft ihre Wurzeln liegen, den hier lebt ihre Großutter“Eisige Winde fegen über den Loch Lomond, und die Hügel der Highlands glühen in den Farben des Herbstes. Erst seit Kurzem weiß Maighread, dass in diesser zauberhaften Landschaft ihre Wurzeln liegen, denn hier lebt ihre Großmutter. Vielleicht ist ein Ausflug in die Vergangenheit ihrer Familie genau die Ablenkung, die sie nach der Trennung von ihrem Freund braucht. Allerdings ist Maighreads Großmutter vorerst alles andere als begeistert von dem Auftauchen ihrer Enkelin. Aber Maighread hat genug zu tun, schließlich hat der gemütliche Wolladen in dem kleinen Ort am Loch Lomond ihren heimlichen Traum von solch einem Strickparadies geweckt. Vielleicht ist es genau diese Leidenschaft für das Handarbeiten, die Maighread und ihre Großmutter näher zusammenbringt.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

gestern Abend habe ich dieses Buch zu Ende gelesen und war froh, endlich mal wieder ein Buch in Händen gehabt zu haben, dass sich leicht lesen ließ, sich nicht aus der Hand legen lassen wollte und bei dem ich mit den Protagonisten mitfühlen konnte. Ich habe teilweise geschmunzelt, Herzklopfen und Tränen in den Augen gehabt. Und das alles gepaart mit meiner Liebe zu schönen Garnen, die auch in dem Buch keine unwichtige Rolle spielen. Ein Buch nach meinem Geschmack, ein Buch für die Seele. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, die im Herbst erscheinen soll.

Da die Beschreibung meinerseits auch im Forum von Bookcrossing Interesse weckte, habe ich beschlossen, das Buch auf Reisen zu schicken. Es wird nun unter interessierten Bookcrossern die Runde machen. Ich bin gespannt, was andere Leseratten davon halten.

Lieben Gruß,

Gläser, Mechtild – Die Buchspringer

Informationen zum Buch:
2017 erschienen
im Loewe Verlag
380 Seiten
ISBN 978-3-7855-8595-5

Klappentext / Zusammenfassung:
Auf Schir Khans Rücken durch das Dschungelbuch jagen, mit Goethes Werther die Hexen aus Macbeth bekämpfen und mit Elizabeth Bennet für den gut aussehenden Mr. Darcy schwärmen … Nie hätte Amy gedacht, dass sie den Figuren aus ihren Lieblingsbüchern so nah sein könnte! Doch sie ist eine Buchspringerin, und damit ist es ihr möglich, wirklich und wahrhaftig in jede Geschichte einzutauchen, die sie schon immer einmal selbst erleben wollte. Amy testet ihre neue Fähigkeit ausgiebig – bis in der Buchwelt plötzlich gar nichts mehr so ist, wie es sein sollte.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

ich mag Bücher über Bücher. Und ich mag phantastische Geschichten. Daher ist es nur folgerichtig, dass ich Bücher mit phantastischen Geschichten über Bücher liebe.

Leider bleibt dieses Buch weit hinter meinen Erwartungen zurück. Die Idee ist gut, die Umsetzung leider nicht. Ich konnte mich nicht in die Protagonisten hineinversetzen und mit ihnen mitfiebern. Es kam keine wirkliche Spannung auf. Der Handlungsverlauf war zumeist vorhersehbar, es gab keine wirklichen Überraschungen. Alles in allem habe ich das Buch eigentlich nur zu Ende gelesen, weil es mir widerstrebt, ein Buch mittendrin zur Seite zu legen. Und weil ich bis zum Ende die Hoffnung hatte, dass es vielleicht doch noch spannend wird.

Lieben Gruß,

Joyce, James – Ulysses

Informationen zum Buch:
erschienen am 29.04.1996
Verlag suhrkamp taschenbuch
Seiten 1008
ISBN 978-3-518-39051-1

Klappentext / Zusammenfassung:
Der 16. Juni 1904 war ein ganz gewöhnlicher Tag, und dennoch ist er in die Geschichte der Weltliteratur eingegangen. An diesem Tag von acht Uhr früh bis drei Uhr morgens erlebt Leopold Bloom die Großstadt Dublin, und der Leser lernt mit ihm seine Handlungen, Begegnungen und Gedanken kennen: ›Ulysses‹, der Roman des Jahrhunderts. (Quelle: Suhrkamp)

1922 veröffentlichte der irische Schriftsteller James Joyce mit Ulysses einen der unkonventionellsten Romane aller Zeiten; er gilt heute als der moderne Roman schlechthin. Obwohl an der Oberfläche der simplen Handlung nicht viel passiert – ein Tag im Leben einiger alltäglicher Menschen in Dublin -, entfaltet Joyce auf annähernd 1000 Seiten eine moderne Version von Homers Odyssee. Im Zentrum stehen zwei Dubliner, die sich erst am Ende des Romans begegnen und deren 20-stündige Odyssee durch den Großstadtdschungel akribisch nachgezeichnet wird: der vaterlos-suchende Stephen Dedalus und der betrogene Ehemann und Außenseiter Leopold Bloom. In der „größten Schöpfung unter den Romanen des 20. Jahrhunderts“ (New York Times) konfrontiert Joyce den Leser mit einer Vielzahl von literarischen Stilformen: Da werden ganze Kapitel als Dialog geschrieben, unverständliche Slangwörter aneinandergereiht, oder die Prosa verwandelt sich vom Altenglischen über mehrere Zwischenstufen in die moderne Alltagssprache. Und dann ist da noch die von Joyce perfektionierte Technik des Bewusstseinsstroms („Stream of Consciousness“), die den Leser direkt in die oftmals chaotische Gedankenwelt der Protagonisten hineinwirft. Der Roman bricht mit allen Konventionen. Durch seine wenig spektakuläre Handlung, den kniffligen Aufbau und nicht zuletzt auch die sprachlichen Verfremdungen blieb dem Buch der große Publikumserfolg verwehrt. Auch heute noch gilt: Der Roman ist ein intellektuelles Vergnügen für literarisch gebildete Leser – aber Schwerstarbeit für alle anderen!
(Quelle: https://www.getabstract.com/de/zusammenfassung/ulysses/3418 )

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses Buch schlummerte seit Jahrzehnten in meinem Regal. Ich hatte es vor gut 20 Jahren auch schonmal begonnen, aber aufgrund seiner Komplexität und für mich damals nicht nachvollziehbaren Handlung recht schnell aufgegeben. Seitdem lacht es mich an, allein mein Mut fehlte.

Dieses Jahr nahm ich einen neuen Anlauf. Das Buch hat an seinem Anspruch an den Leser nichts verloren, doch dieses Mal hatte ich den Biss, mich durchzukämpfen.

Nachdem ich die ersten 200 Seiten geschafft hatte, hatte ich den Dreh raus: Einfach lesen. Die Story entwickelt sich langsam und schweift sehr oft ab, findet aber immer wieder zum roten Faden zurück.

Der 16. Juni 1904 ist ein ganz normaler Tag in Dublin. Der geneigte Leser begleitet Leopold Bloom bei seinen ganz alltäglichen Verrichtungen, wie dem Gang zum Metzger und ins Badehaus oder zum Essen ins Restaurant. So gesehen gibt die Story nicht viel her, und man mag sich fragen, wie James Joyce es geschafft hat, dies auf über 1.000 Seiten zu strecken. Die Antwort ist einfach: Er hat nicht nur die bloßen Tätigkeiten und Begegnungen beschrieben, sondern ist auch tief in die Gedankenwelt der Protagonisten eingetaucht und er hat auch scheinbar nebensächliches so ausführlich beschrieben, als wäre es grade die wichtigste Sache der Welt. Auf diese Weise lernt der Leser Leopold & Consorten schon fast intim kennen.

Mein Fazit: Ja, es ist anspruchsvoll und verlangt sehr viel vom Leser. Doch es lohnt sich! Zumindest kann man am Ende sagen: „Ich habe es gelesen!“ und ein gewisser Stolz stellt sich ein.

Lieben Gruß,

Nachtrag:
Da dieses Buch auf
** Platz 11 meiner „100 Bücher“-Liste **
steht, werde ich es zu gegebener Zeit nochmal lesen. Mal sehen, wie es mir dann gefällt.

Rademacher, Cay – Der Trümmermörder

Informationen zum Buch:
2011 erschienen im Verlag DuMont
ISBN 978-3-832-16154-5

Klappentext:
„Hamburg, Nachkriegszeit: Ein Serienmörder hält die Stadt in Atem
Es ist einer der kältesten Winter des Jahrhunderts, und Hambug liegt seit 1947 in Trümmern. Da wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt: nackt, kein Hinweis auf ihren Mörder. Die Ermittler um Oberinspektor Stave haben kaum Hoffnung, den Fall zu lösen. Schon bald werden weitere Tote aufgefunden, und den Polizisten wird klar, dass sie den Mörder aufhalten müssen, um Schlimmeres zu verhindern …“

Meine Meinung:
Cay Rademacher ist mir bereits durch GeoEpoche bekannt und ich weiß, dass er sehr gut recherchiert. Dieses war der erste Roman, den ich von ihm gelesen habe, und er hat mich sofort begeistert: Gut recherchiert, lebendig und einfühlsam geschrieben, sympatische Hauptpersonen. Es gibt keine wilden Schießereien, Beschreibungen von Gemetzeln und wahnwitzige Verfolgungsjagden, sondern einen klassischen Krimi, bei dem der leitende Ermittler ein Mensch ist mit dem Herzen am rechten Fleck, der private Probleme und Sorgen hat und sich sein Mitgefühl bewahren konnte.

Lieben Gruß,