Lem, Stanislaw – Imaginäre Größe

Informationen zum Buch:
1982 erschienen
Suhrkamp Verlag
204 Seiten
ISBN 3-518-37158-4

Klappentext / Zusammenfassung:
Es sind hintergründige Spielereien mit der Sprache und mit der Universalität des Denkens, oft am Rande der Groteske und Farce. (Gudrun Ziegler, Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

ich hatte gedacht, nach „Ulysses“ von James Joyce kann mich lesetechnisch nichts mehr schrecken.

Ich wurde eines besseren belehrt.

Eigentlich bin ich nicht der Typ Leser, der ein begonnenes Buch weglegt. Sowas kommt bei mir extrem selten vor. Mein erster Versuch mit oben genannten „Ulysses“ war so ein Fall, damals war ich wohl noch zu jung dafür. Dieses Buch war auch so ein Fall. Doch welche Entschuldigung habe ich diesmal?

Nun, „Imaginäre Größe“ hat das Anliegen, der Kunst des Vorwortschreibens eine Bühne zu geben. Nach Ansicht des Autors werden Vorworte viel zu wenig beachtet und manch ein Leser überblättert diese wohl auch gern, um gleich zum eigentlichen Buch überzugehen. Er meint, Vorworte werden eher stiefmütterlich behandelt, was sie aber absolut nicht verdient hätten. Und deshalb hat er ein Buch geschrieben, das ausschließlich aus Vorworten besteht – Vorworte zu nicht-existenten Büchern.

Von der Sache her finde ich die Idee sehr amüsant und war nach der Einführung gespannt auf das Buch. Doch die Ernüchterung kam schnell: Die Vorworte beschäftigen sich nicht nur mit nicht-existenten Büchern, sondern auch mit imaginären wissenschaftlichen Themen und beinhalten dementsprechend viele, pseudo-wissenschaftliche Ausdrücke, was mir das Verstehen oder auch nur das flüssige, halbwegs sinnentnehmende Lesen der Texte ungemein erschwerte – und mir die Freude am Lesen nahm. Für mich war es Quälerei, ganz eindeutig.

Das Buch bleibt in meinem Regal stehen. Und irgendwann, vielleicht wenn ich Rentner bin und ganz viel Zeit und Ruhe habe, werde ich es wieder zur Hand nehmen und lesen. Und vielleicht ändert sich meine Meinung dann ja.

Lieben Gruß,

Eure

Lem, Stanislav – Sterntagebücher

Informationen zum Buch:
1978 erschienen
Suhrkamp Taschenbuch Verlag
479 Seiten
ISBN 3-518-36959-8

Klappentext / Zusammenfassung:
Die Geschichten schäumen über von Erfindungsspaß. Bizarrste Einfälle, absonderlichste Skurrilitäten, erstaunlichste Grotesken, vergnüglichste Spiele purzeln übereinander, und das alles läßt immer neu die erstaunlichste Intelligenz spüren, die da agiert. (Heinrich Vormweg)

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses Buch ist phantastisch im Sinne von „äußerst phantasievoll“. Stell Dir vor, Du lebst in einer Zeit, in der das Reisen mit Raketen zu fernen Welten genauso normal ist wie heutzutage das Reisen per Bus oder Auto. In genau so einer Zeit lebt der Protagonist Ijon Tichy. Elektronengehirne gehören zum Alltag, Waschmaschinen waschen nicht nur die Wäsche, er bekommt Besuch von seinem zukünftigen Ich und noch vieles mehr.

Die „Sterntagebücher“ ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss – was mir, ehrlich gesagt, phasenweise schwer fiel. Dies war aber nicht der „Fehler“ des Buches, sondern lag darin begründet, dass ich nicht die Zeit und Ruhe hatte, mich auf dieses Buch zu konzentrieren. Meiner Meinung nach ist „Sterntagebücher“ kein Buch, in dem man abends vorm Einschlafen ein paar Seiten liest, sondern eher eines für ein einsames, verregnetes Wochenende auf dem Sofa mit reichlich Tee, Kaffee und Soul Food in Reichweite. Und mit einer Wolldecke. Dann dankt es einem mit vielen vergnüglichen Lesestunden.

In diesem Sinne: Bleibt gesund und genießt die Zeit bei einem der schönsten Hobbys der Welt.

Eure