Osman, Richard – Der Donnerstagsmordclub und der Mann, der zweimal starb

Informationen zum Buch:
erschienen am 21. Januar 2022
Verlag List Hardcover
449 Seiten
ISBN 978-3471360132
übersetzt von

Klappentext / Zusammenfassung:
Da hat er sich in etwas reingeritten, der gute Marcus Carmichael. Und jetzt soll Elizabeth ihm da wieder raushelfen. Dabei sollte ihr ehemaliger Geheimdienst-Kollege doch eigentlich wissen, von wem man besser keine Diamanten mitgehen lässt, wenn man sich gerade auf einem Einsatz für den MI5 befindet. Dazu gehört ganz bestimmt: die New Yorker Mafia. Ist die erst einmal im Spiel, geht es ziemlich sicher bald jemandem an den Kragen.

Doch auch Profimörder können Fehler machen, etwa ihrem Handwerk in der Seniorenresidenz Coopers Chase nachzugehen. Denn wer hier mordet, dem ist der Donnerstagsmordclub auf den Fersen, und der macht, schneller als ihm lieb sein kann, aus dem Jäger den Gejagten. Für die vier rüstigen Senioren heißt es: Endlich ist wieder Donnerstag!

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

wie der Klappentext schon verrät, dieses Mal haben unsere vier aschblonden Ermittler einen ganz großen Fisch an der Angel. Da kommt schnell Spannung auf und unsere vier sind in ihrem Element. Mit Feuereifer, Schwung, massenhaft Lebenserfahrung und ganz viel Witz nehmen sie sich des Falls an und lassen sich auch von Rückschlägen nicht beeindrucken. Naja, zumindest nicht sonderlich lange. Und wie immer bleibt der Fall „Carmichael“ nicht der einzige, dem nachgegangen werden will: Chris und Donna, die beiden Polizisten und Freunde des silberhaarigen Quartetts, sind einem Drogenring auf der Spur und wollen diesem Ring den Kopf abschlagen. Zeitgleich „rutscht“ Chris in eine romantische Beziehung, die ihn dazu bringt, sein Leben komplett umzukrempeln: Es wird mehr Sport getrieben und statt Schokoriegel gibt es Rohkost und überhaupt viel mehr viel gesünderes Essen.

Beim großen Showdown kommt wieder alles zusammen: Beide Fälle kommen zeitgleich zu einem Ende, weil alle Beteiligten an einem Strang ziehen und jeder sein bestes einbringt. Auch Bogdan, der undurchschaube polnische Eisblock mit den strahlend blauen Augen. Bei diesen Augen wird nicht nur eine gestandene Frau schwach, das kannst Du mir glauben!

Meine Meinung: Wer den ersten Band des „Donnerstagsmordclubs“ mochte, wird auch diesen mögen. Mein Mann hat jetzt beide als Hörbuch gehört, und das, obwohl er nicht so der Krimi-Fan ist. Ich habe ihm wohl zu sehr mit dem Quartett in den Ohren gelegen. Wie dem auch sei, er freut sich schon darauf, Band 3 zu hören. Und das will nun wirklich was heißen!

Deine

Osman, Richard – Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel

Informationen zum Buch:
erschienen am 23. Februar 2023
Verlag List Hardcover
432 Seiten
ISBN 978-3471360521
übersetzt von

Klappentext / Zusammenfassung:
Über einen Mangel an ungelösten Mordfällen kann sich der Donnerstagsmordclub wahrlich nicht beklagen. Darunter auch: der Fall Bethany Waites. Die junge Journalistin wurde vor fast zehn Jahren ermordet, weil sie den Strippenziehern eines riesigen Steuerbetrugs zu nahegekommen war. Kaum haben Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim angefangen zu ermitteln, wird aus dem cold case sehr schnell ein brandheißer. Dann wird auch noch Elizabeth entführt, und ihr Widersacher stellt sie vor eine unangenehme Wahl: töten oder getötet werden. Eine verzwickte Situation. Aber die sind ja zum Glück das Spezialgebiet des Donnerstagsmordclubs.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

die Senioren aus Coopers Chase ermitteln wieder. Dieses Mal ist Joyce die treibende Kraft bei der Auswahl des Cold Case, den sie aufklären wollen, weil sie Bethany Waites, das Opfer, mochte – auch, wenn sie sie nur vom Fernsehen her kannte. Und selbstverständlich ziehen die vier Freunde äußerst charmant alle Strippen, um an Informationen zu kommen. Ebenso selbstverständlich ist es, dass ihre Polizeifreunde Donna und Chris sowie der undurchschaubare, zuverlässige Bogdan mit von der Partie sind. Parallel zu diesen Ermittlungen muss sich Elizabeth mit einem anderen Problem rumschlagen: Sie und ihr Mann Stephen werden entführt und ihr Entführer verlangt von ihr, seinen Konkurrenten zu töten. Das Problem dabei ist nur, dass Elizabeth seit Jahrzehnten mit diesem Konkurrenten befreundet ist. Wie entscheidet sie sich? Ladylike, wie immer.

Was mir an den Büchern über den Donnerstagsmordclub gefällt? Oh, das ist sehr viel: Zum einen sind da die Charaktere, allen voran die vier Senioren. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein und ergänzen sich, vielleicht grade deshalb, perfekt. Dank Joyce Tagebucheinträgen kann der Leser ein wenig „hinter die Kulissen“ schauen und das Geschehene aus einer anderen Perspektive sehen. Dann gefällt mir gut, dass es immer Nebenschauplätze gibt, die genauso spannend sind wie der aktuelle Cold Case. Und last, but not least, mag ich, dass auch der Alltag der sieben samt seinen Sorgen nicht ausgeblendet wird. Alles in allem ergeben die Bücher ein stimmiges Bild und zeigen auf, dass Senioren durchaus noch in der Lage sind, der „Gesellschaft zu dienen“, wie es so schön heißt. Nein, es gibt keine knallharte Action, wilde Schießereien, blutige Prügeleien und turbolente Verfolgungsjagden. Es geht alles ein wenig ruhiger und gemütlicher zu, doch scharfer Verstand, gute Verbindungen, Charme und Cleverness können genauso viel, wenn nicht sogar noch mehr, Spannung erzeugen als durchgehendes Krach Bumm Peng.

Deine

Osman, Richard – Der Donnerstagsmordclub

Informationen zum Buch:
erschienen am 03. Mai 20221
Verlag List
454 Seiten
ISBN 978-3-471-36014-9
übersetzt von Sabine Roth

Klappentext / Zusammenfassung:
So eine luxuriöse Seniorenresidenz, möchte man meinen, sei ein friedlicher Ort. Das dachte auch die fast achtzigjährige Joyce, als sie in Coopers Chase einzog. Bis sie Elizabeth, Ron und Ibrahim kennenlernt, sie früher einmal Geheimagentin, die beiden anderen Gewerkschafter und Psychiater. Sie wird Teil ihres Clubs, der sich immer donnerstags trifft, um ungelöste Kriminalfälle aufzuklären. Ein Mord vor ihrer Haustür ist für die vier Senioren da natülich ein gefundenes Fressen. Sie mögen nicht mehr die Jüngsten sein, aber an Scharfsinn und Witz leiden sie nun wahrlich keinen Mangel. Da staunt selbst die Polizei.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

ich mag Krimis auch, wenn sie nicht in Hamburg spielen. Das möchte einfach mal klarstellen, nachdem ich beim „Hafenmörder“ so davon geschwärmt habe. Solange sie gut geschrieben sind und mich fesseln können, sind sie mir willkommen. Und fesseln können mich die vier Senioren des Donnerstagsmordclubs durchaus. Dieses Buch ist eine wunderbare Mischung aus einem spannenden Kriminalfall einerseits und dem Leben in einer Seniorenresidenz samt den damit zusammenhängenden kleinen Dramen und Krankheiten andererseits, das ganze gespickt mit einer Menge britischem Humor und Mutterwitz. Die vier Herrschaften haben es faustdick hinter den Ohren, manipulieren die örtliche Dorfpolizei nach Strich und Faden und doch kann ihnen niemand wirklich böse sein – zumal Joyce eine fantastische Bäckerin ist und auch die Polizei des öfteren in den Genuss ihrer Kunst kommt.

Nachdem ein ortsbekannter Bauunternehmer und Partner des Eigentümers von Coopers Chase in seiner Küche erschlagen worden ist, treten die vier Senioren auf den Plan und ermitteln auf eigene Faust. Dabei bringt jeder ein, was er im Laufe eines langen Lebens an Erfahrungen gesammelt hat: Joyce als ehemalige Krankenschwester medizinisches Wissen, Elizabeth Kontakte aus ihrer Agententätigkeit, Ron den Kampfgeist eines erfolgreichen Gewerkschaftsführers und Ibrahim das analytische Denken eines Psychiaters. Die vier sind unschlagbar und beweisen es mit Freuden – sei es bei der Mordermittlung, sei es bei dem Kampf für den Erhalt des nahegelegenen Friedhofs.

Doch auch Senioren haben ihre Sorgen, was in diesem Buch glücklicherweise nicht verschwiegen wird. Ganz große Themen sind Demenz und der Tod geliebter Angehöriger. Mit beiden Themen geht Richard Osman sehr sensibel um, was das Buch gleich noch liebenswerter macht.

Das Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt: Zum einen ist das die allgemeine Erzählung in der dritten Person, die mal die Polizei, mal die Senioren im Fokus hat. Und dann schreibt Joyce Tagebuch, was manche Vorkommnisse nochmal erklärt oder vertieft. Sehr schön! Und der Schreibstil von Richard Osman ist ohnehin sehr sicher, flüssig zu lesen und humorvoll.

Mein Fazit:
Wer Krimis mag, wird den Donnerstagsmordclub lieben! Ich freue mich schon auf den nächsten Band, „Der Donnerstagsmordclub – Der Mann, der zweimal starb“, welcher schon in meinem Regal steht und darauf wartet, dass ich ihn lese. Und Band 3, der Ende Februar auf deutsch erscheint, hat sich grade auf meiner Wunschliste eingereiht.

Lieben Gruß,
Eure