Lehmann, Carsten – Der Weihnachtskrieger

Informationen zum Buch:
erschienen am 19. September 2023
Verlag BoD
622 Seiten
ISBN 978-3756837175

Klappentext / Zusammenfassung:
„Setzt ein Mensch sich in die hohle Ulme zu St. Andrä, dann geht er hinüber in die Welt des Winters. Dort herrscht das Schicksal mit einem Fluch und einen Mann hält es verbannt hinter den Gestaden der Zeit. Er ist ein Heiler und ein großer Krieger. Und einmal im Jahr kann er dem Tod ein Leben abtrotzen.“ Lukas ist 15 und es läuft alles schief: seine Mutter liegt im Sterben, sein Vater hat sich verdrückt, die Zukunft ist düster und Weihnachten steht vor der Tür. Jetzt kann nur noch ein Wunder helfen! Leider glaubt Lukas weder an Wunder noch an Magie. Und an den Weihnachtsmann schon gar nicht. Aber Lukas würde alles für seine Familie und eine glückliche Zukunft tun. Sogar einer Weissagung folgen und sich um Mitternacht in den hohlen Stamm einer Ulme setzen. Damit nimmt er das magische Angebot einer prophetischen Wanderin zwischen den Welten an: Das Leben seiner Mutter retten – wenn Lukas es schafft, die verborgene Welt des Winters zu erlösen. Einer Welt, wo die Nornen das Schicksal jedes Wesens bestimmen und alles daransetzen, dass es so bleibt. Lukas findet Gefährten, Gnome und streitlustige Feen, stellt sich den gehörnten Schabokks und unheimlichen Fängga – und überwindet seinen Trotz und die nagenden Selbstzweifel. Doch alles steht auf der Kippe, wenn es ihm nicht rechtzeitig gelingt, den Krieger zu befreien, der dem Tod ein Leben abringen kann. Denn das Tor zwischen den Welten schließt sich unerbittlich und die Zeit ist knapp.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn ich sagen würde, dieser Roman hat Potenzial, dann würde ich ihm nicht gerecht werden.

Zeitlich befinden wir uns im Advent, wenn der Mensch traditionell sehr harmoniebedürftig ist, schlechte Nachrichten noch schlechter verträgt als sonst und Hoffnung sehr groß geschrieben wird. Und wenn der Glaube an übernatürliche Kräfte und Wesen stärker ist als im restlichen Jahr. Auch Lukas geht es nicht anders: Seine Mutter ist sterbenskrank, sein Vater nicht existent und er würde alles tun, um seine Mutter zur retten. Welches Kind würde das nicht? Und Lukas schreitet zur Tat: Er setzt sich in eine hohle Ulme, um in das Land des Winters zu reisen – obwohl er weder an Magie noch an Wunder glaubt – und dort den Weihnachtskrieger zu bitten, seine Mutter zu retten. Doch sein Abenteuer beginnt damit erst und er findet nicht nur sagenhafte Freunde und Verbündete sowie ebensolche Feinde, sondern er selbst lernt sich immer besser kennen und entdeckt Stärken an sich, die er bislang nicht einmal erahnte.

Ich danke Carsten Lehmann, dass er mir die Chance gegeben hat, dieses wirklich sehr schöne und spannende Buch zu lesen. Die Mischung aus Phantsie und nordischer Sagenwelt, aus Erwachsenwerden und Abenteuer, aus Spannung und Humor hat mir sehr gut gefallen und ich schätze, es wird nicht das letzte Buch gewesen sein, dass ich von ihm lese.

Deine

Nishio, Lara – Seelenzwang – Macht

Informationen zum Buch:
erschienen am
Verlag epubli
372 Seiten
ISBN 978-3758419966

Klappentext / Zusammenfassung:
„Er ruft nach dir. Spürst du, wie deine Seele immer schwächer wird? Du musst dich beeilen!“ Eine unbekannte Bestie fällt in das beschauliche Dorf Tiros ein und die sechzehnjährige Helena wird zum Opfer. Bei dem Angriff überträgt das Wesen einen Teil seiner Seele in ihren Körper. Um ihre eigene Seele zu retten, ist Helena gezwungen, ihre Heimat erstmals zu verlassen. Ein Freund ihres Bruders scheint mehr über die Bestie zu wissen. Kann dieser womöglich Licht ins Dunkel bringen? Schnell wird klar: Allein kann sich Helena nicht gegen die erbarmungslose Macht der fremden Seele behaupten, die versucht, ihre eigene in Besitz zu nehmen. Die Zeit drängt!

Mit dem ersten Teil ihrer mitreißenden High-Fantasy-Reihe entführt die Autorin ihre Leser in eine Welt voller Geheimnisse und Magie, deren Unbeschwertheit sowohl von dem Hunger nach Macht als auch dem hoffnungslosen Streben nach Freiheit überschattet wird.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

Fantasy ist ein weit gefächertes Feld. Es gibt unendlich viele fantastische Geschöpfe, und die bekanntesten sind wohl Elfen, Feen und Vampire. Während Elfen und Feen eigentlich immer positiv wahrgenommen werden, tauchten Vampire lange Zeit ausschließlich als böse Kreaturen in der Literatur auf. Dies begann sich, meines Wissens, erst nach Anne Rice „Interview with a Vampire“ zu ändern. Werwölfe dagegen sind nach wie vor böse. Da kann auch der nette Remus Lupin aus der „Harry Potter“-Reihe nicht viel ändern, denn wenn er sich einmal verwandelt hat, ist er böse und sucht nach menschlichen Opfern. Doch was wäre, wenn es beides gäbe? Gute und böse Werwölfe?

Zurück zum Buch:
Wie der Klappentext schon verrät, wird Helena von einem Wesen gebissen, das einen Teil seiner bösen Seele auf sie überträgt. Damit endet ihr bis dato behütetes Leben abrupt und sie muss ihre Familie und ihre Freunde verlassen, um sie nicht zu gefährden. Zu ihrem Glück ist ihr großer Bruder nach mehrjähriger Abwesenheit just in diesem Moment zurückgekehrt und nimmt sie unter seine Fittiche. Er selbst ist Magier und hat einen Freund, der vielleicht helfen kann. Helenas Abenteuer beginnt.

Ich brauchte ein wenig, bis ich mich mit Helena angefreundet hatte. Sie kam mir so naiv und folgsam vor, dass es schon fast unheimlich war. Hatte sie denn gar keinen eigenen Willen? Keinen Dickkopf? Nichts? Doch dann wurde es mir klar: Sie hatte wohl nie um etwas kämpfen müssen, also warum sollte sie stark sein? Zum Glück ändert es sich im Laufe der Geschichte und am Ende des Buches ist aus dem unbedarften Kind eine starke Frau geworden. Es hat mir sehr viel Freude bereitet, diese Entwicklung zu verfolgen und sie auf ihrer Reise zu begleiten. Immer wieder führt uns Lara Nishio mit Helena an phantastische Orte und die Geschichte nimmt häufig überraschende Wendungen.

Da dies der erste Band eine Reihe ist, bin ich gespannt, wo uns die Reise in den weiteren Büchern hinführen wird.

Deine

Vanadis, Kari – Secrets of Dublin: Verbotene Zauber

Informationen zum Buch:
erschienen am 31. August 2023
Piper Verlag
396 Seiten
ISBN 978-3492506717

Klappentext / Zusammenfassung:
Dunkle Magie, ein geheimnisvolles Artefakt und eine Ermittlerin wider Willen … schwarzhumorige Urban Fantasy für Fans von Ben Aaronovitch und Benedict Jacka

»Der eigene Name, an einen Dämon gebunden.« Victor schüttelte den Kopf. Ich lachte trocken auf. »Wow, okay, sag doch gleich, dass ich einen grausamen Tod sterben werde.«

Die magiebegabte Leslie arbeitet im Antiquitätenladen Pot of Gold, wo sie sich mit lästigen Kunden herumschlägt und ihrer Leidenschaft für sarkastische Kommentare und magische Artefakte nachgeht. Letztere wird ihr zum Verhängnis, als sie trotz Warnung ein geheimnisvolles Ouijabrett öffnet. Dass es sich in den dämonischen Nathaniel verwandelt, der einem nervigen Teenager erschreckend ähnelt, hat sie dabei nicht geahnt. Und kurz darauf kreuzt auch noch der Privatdetektiv Victor auf, der sie erpresst, mit ihm zusammenzuarbeiten: Der Vorbesitzer des Hexenbretts ist ermordet worden, und damit Leslie sein Schicksal nicht teilt, müssen sie den Geist eines Werwolfs, einen satanistischen Kult und jede Menge Gefühlschaos überwinden.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

dieser Roman hat alles, was einen guten Roman ausmacht: Er ist spannend, er ist lustig und er ist fesselnd.

Wie der Klappentext schon sagt, „Secrets of Dublin“ steckt voller schwarzem Humor. Mehr als einmal habe ich über das ganze Gesicht gegrinst, wenn Leslie und Victor sich gekabbelt haben oder Nathaniel sich trotz seines beträchtlichen Alters wie ein pubertierender Teenager verhalten hat. Mir sind alle Protagonisten schnell ans Herz gewachsen, da sie durch die Bank weg alle ihre eigenen Macken und das Herz am rechten Fleck haben. Jeder hat mit seiner Vergangenheit zu kämpfen, jeder ist völlig anders als die anderen Mitstreiter und trotzdem werden sie guten Freunden, die zusammen durch dick und dünn gehen. Und, was für mich mit ausschlaggebend war, die ganze Geschichte spielt in Dublin. Ich war zwar seit 1995 nicht mehr dort, Irland ist aber nach wie vor mein Sehnsuchtsort.

Die Geschichte ist temporeich geschrieben und lässt sich ohne Probleme in einem Rutsch durchlesen – wenn da nicht die lästigen Gänge ins Bad und in die Küche wären, um das eigene leibliche Wohl nicht zu gefährden.

Deine