Hinze, Andrea – Zum Glück gibt es Bernstein

Informationen zum Buch:
erschienen am 16. April 2024
Verlag BoD
478 Seiten
ISBN 978-3759704863

Klappentext / Zusammenfassung:
Herzklopfen garantiert: Tauche ein in eine fesselnde Second-Chance-Romanze.
Vom Leben nicht gerade begünstigt, erfährt Pauline, gerade als es schlimmer kaum werden könnte, vom Tod ihres Großvaters und der damit einhergehenden Erbschaft. Mit einem Mal befindet sie sich in einem Strudel puren Glücks. Zuversichtlich verlässt sie mit Kind und Kegel die Hauptstadt, um im Heimatort ihrer Mutter ein neues Leben zu beginnen. Auch Sam sucht in der Fremde seine Bestimmung und meint, sie in Form eines Cafés auf Paulines Anwesen gefunden zu haben. Vom Schicksal auserkoren, gelingt es beiden, ihre Träume zu verwirklichen. Wohingegen Pauline niemanden, außer sich selbst, im Falle eines Scheiterns enttäuschen könnte, muss Sam sich beweisen und startet von der ersten Sekunde energisch durch. Bemüht, eine Freundschaft aufzubauen, kommt ihnen jedoch immer wieder das Schicksal und das ein oder andere Geheimnis in die Quere und das Zusammenleben bleibt nicht ohne Folgen.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

ich gestehe, ich weiß nicht so richtig, was ich von dem Buch halten soll. Nachdem ich mehrere Tage immer nur ein paar Seiten gelesen habe, immer mit ein paar Tagen Pause dazwischen, habe ich es gestern Nachmittag/Abend durchgelesen. Grundsätzlich hat mir das Buch gefallen, allerdings muss ich leider einen kleinen Abstrich machen: Leider merkte ich dem Buch an, dass es zwar von Testlesern, aber nicht von einem Korrektorat oder einem Lektorat geprüft wurde, wodurch viele kleine Fehler unentdeckt blieben, für mich das Lesevergnügen aber beeinträchtigt haben.

Andrea Hinze hat, vielleicht unbeabsichtigt, ein „Cross-Genre-Buch“ geschrieben: Ist es ein Krimi? Eine Familiengeschichte? Romance? Spice? Also, Spice ist sehr viel drin, grade im zweiten Teil des Buches. Romance zieht sich durch das ganze Buch. Und eine verschwundene Frau aus der Vergangenheit sorgt für ein klein wenig Krimi-Feeling.

Last but not least kommen mir die Charaktere, insbesondere die Hauptperson Paule, ein ganz klein wenig unrealistisch vor. Einerseits ist sie eine Powerfrau, die ihren Weg geht und sich als alleinerziehende Mutter durchschlägt, andererseits ist sie phasenweise unheimlich naiv und hilflos. Aber vielleicht liegt dieser Eindruck darin begründet, dass Paule 29 Jahre alt ist, ich dagegen 52. Vielleicht habe ich einfach vergessen, wie man in dem Alter denkt und handelt.

Mein Fazit ist einfach: „Zum Glück gibt es Bernstein“ ist ein Buch, das dazu einlädt, es sich mit einem schönen Becher Tee und einer Kuscheldecke bei dezenter Beleuchtung auf dem Sofa gemütlich zu machen und die Stunden mit leichter Lektüre träumend zu verbringen, während draußen die ersten Herbststürme das Laub von den Bäumen schütteln. Die oben genannten kleinen Fehler sind wirklich klein und nachdem ich mich darauf eingelassen habe, hat es Spaß gemacht, das Buch zu lesen.

Deine

Thompson, Ava J. – Sehnsucht nach Ruhm – Melvin

Informationen zum Buch:
erschienen am 31. August 2023
Verlag BoD
365 Seiten
ISBN 979-8860523463

Klappentext / Zusammenfassung:
Du suchst nach einem Roman, der dich von Anfang an in seinen Bann zieht? Eine Geschichte, die so nah am Leben ist, dass sie wahr sein könnte und zugleich voller Dramatik?

Dann freue dich auf den ersten Band der vierteiligen Reihe „Sehnsucht nach …“

„Sehnsucht nach Ruhm“ erzählt die Geschichte von Melvin Caine. Er ist jung. Er ist charismatisch. Und er kennt nur ein Ziel. Möchte ein berühmter Rockstar werden.
Um das zu erreichen, lässt er seine Familie zurück. Geht nach New York. Schlägt sich als Kneipenmusiker durch und gibt nie auf.

In einer Welt, bestimmt von Sex, Drugs und Rock’n Roll führt er ein Leben auf der Überholspur. Verliert dabei den Halt. Findet sich am Rande des Abgrunds wieder.

Ein mitreißender Roman über das Schicksal eines Musikers erwartet dich.
Rettet ihn womöglich eine Frau oder bringt sie ihn erst recht in Gefahr?
Kann sich Melvin seine Sehnsucht nach Ruhm erfüllen?
Wird er in der Welt der Musik bestehen oder wie so viele im Drogensumpf enden?

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

im Grunde ist mit dem Klappentext schon alles gesagt. Als Leser begleiten wir Melvin von den Anfängen seiner Karriere als Gitarrist und Sänger einer Garagenband in seinem Heimatort über seinen Neuanfang in New York, wo er nach langer Durststrecke an einen Produzenten gerät, mit dessen Hilfe er endlich seinen Durchbruch feiern kann. Als Stern am Rock-Himmel nimmt er alles mit, was sich ihm bietet – bis er abstürzt.

Seine Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt: in erster Linie natürlich aus seiner, doch auch aus der seines Produzenten und der seiner kleinen Schwester. Im Laufe des nicht sehr dicken Buches ist mir Melvin schon fast ans Herz gewachsen und ich habe ihm wirklich gewünscht, dass er sein persönliches Happy End findet. Und lange sah es auch danach aus, doch dann … nein, ich werde nicht spoilern.

Auf jeden Fall habe ich Melvin auf seinem Weg an die Spitze sehr gern begleitet und ich werde auch die folgenden Bände der „Sehnsucht nach …“-Reihe lesen: „Sehnsucht nach Liebe – Jackie“ und „Sehnsucht nach Freiheit – Tom“. Ich freue mich schon sehr darauf, auch diese Charaktere aus Melvins Umfeld näher kennenzulernen.

Deine

Zwerina, Thomas – Eine Fingerkuppe Freiheit

Informationen zum Buch:
erschienen am 20. Februar 2024
Verlag HarperCollins Hardcover
192 Seiten
ISBN 978-3365005521

Klappentext / Zusammenfassung:
„… der Junge wird Euch mit seinen sieben Jahren die Fantasie lehren wie ein Michelangelo die Farbe…“

Paris 1821, am Institut National des Jeunes Aveugles, Frankreichs nationaler Blindenanstalt: Es ist die „Nachtschrift“ eines gewissen Charles Barbier, die den blinden Louis Braille in tiefes Grübeln versetzt. Fasziniert streicht der Junge mit den Fingerkuppen über die erhabenen Zeichen und stellt sich die eine Frage: Ist diese Schrift, die ursprünglich als Geheimschrift für das Militär ersonnen war, etwa das Vehikel in die Freiheit? Und siehe da – nach anfänglichen Schwierigkeiten gelangt er zu sechs einfachen erhabenen Punkten. Sie sind – so wird ihm bewusst – der Schlüssel zu all dem Wissen, das in den Büchern der Sehenden schlummert und nach dem er unendlich dürstet.

Ein atmosphärischer Roman über das Leben eines beeindruckenden Mannes, dessen Erfindung so vielen die Welt eröffnet: Louis Braille.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

Blindenschrift, auch „Braille-Schrift“ genannt, ist, glaube ich, jedem schonmal über den Weg gelaufen, oder? Zumindest hat wohl schon jeder mal davon gehört. Doch wer war dieser Braille eigentlich, der sich diese Schrift ausgedacht hat? Und wie kam er auf die Idee zu seiner bahnbrechenden Erfindung? Genau diese Fragen hat sich auch Thomas Zwerina gestellt und fing irgendwann an, zu recherchieren. Was er rausgefunden hat, hat er zu diesem sehr stimmungsvollen, einfühlsamen Roman verarbeitet. Wir erfahren, wie Louis Braille als Kind durch einen Unfall zwar sein Sehvermögen verlor, nicht aber seinen Lebenswillen oder sein sonniges Gemüt und seine Neugier. Er hatte das unglaubliche Glück, von Menschen umgeben zu sein, die ihn so gut es ging fördern wollten: der Pastor seines Heimatortes, der neue Lehrer der Dorfschule und natürlich seine Familie. Wir begleiten ihn, wie er seine Welt mit seinen anderen Sinnen wahrnimmt („Das frische Heu riecht manchmal wie ein Bonbon! Wie kann das sein?“). Und wir sind an seiner Seite, als sein Leben eine entscheidende Wendung nimmt: Die Aufnahme in die Blindenschule in Paris. Was ihm dort widerfährt und wie er schlussendlich seine Punktschrift entwickelt und für diese entgegen aller Widerstände der Obrigkeit kämpft, hat Thomas Zwerina sehr lesenswert erzählt.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für dieses kleine, doch inhaltsschwere Buch.

Deine

Hildebrandt, Silvia – Glasvulkan – Schall & Rauch

Informationen zum Buch:
erschienen am 9. Januar 2024
tolino media Verlag
356 Seiten
ISBN 978-3757991067

Klappentext / Zusammenfassung:
Eintauchen in die schillernden Goldenen Zwanziger Richárd, Franz und Blanka aus dem ehemaligen Österreich-Ungarn träumen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs von Ruhm und Erfolg. Das Emelka Filmstudio in München bietet dafür die geeignete Bühne. Während eine Hyperinflation die Weimarer Republik in die Mangel nimmt, scheint der Aufstieg der drei unaufhaltsam zu sein. Doch der Erfolg ruft auch Neider auf den Plan, die bis in die höchsten politischen Kreise reichen. So laufen der N.S.D.A.P. die Menschen in Scharen zu. Für die jüdischstämmigen Franz und Blanka und den Autisten Richárd geht es bald um das nackte Überleben. Ein detailliert beschriebener historischer Roman voller Gefühl, am Vorabend der Weltenkatastrophe.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses Buch hat den Untertitel „Die dramatische München Saga – Eine Liebe in den Goldenen Zwanzigern“. Ja, Liebe ist der rote Faden, der die drei Protagonisten Blanka, Franz und Richárd zusammenhält: die Liebe zwischen den Geschwistern Blanka und Franz, die Liebe der Freundschaft zwischen Franz und Richárd und die romantische Liebe zwischen Blanka und Richárd. Ansonsten könnten die drei unterschiedlicher nicht sein. Sie kämpfen alle drei um Selbstbestimmung, Anerkennung und Ruhm, jeder auf seine Weise und jeder auf einem anderen Gebiet. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und kommen menschlich rüber, haben also jeder seine Stärken und Schwächen. Was ich in dem Buch etwas vermisst habe, ist der geschichtliche Hintergrund. Es wird zwar immer wieder auf die Erstarkung der NSDAP hingewiesen, es wird von Aufständen, Diffamierungen und Antisemitismus erzählt. Die Inflation fließt durch steigende Brotpreise in die Story ein. Und doch fehlt mir die Dramatik, die dieses geschichtliche Umfeld bietet.

Mein Fazit:
Silvia Hildebrandt hat eine handfeste Familiengeschichte inklusive unglücklicher Liebe, Patricharch und Matriarchin geliefert, der in einer für alle Beteiligten schwierigen Zeit spielt. Und auch, wenn sich meine Rezenssion nicht grade überschwänglich liest, so bin ich doch interessiert, auch den zweiten Teil, „Glasvulkan – Funken & Flamme: Die damatische München Saga – Irland“ zu lesen.

Deine

Kühnberger, Clarissa – Die Bürde der Zukunft

Informationen zum Buch:
erschienen am 15. März 2024
Verlag epubli
448 Seiten
ISBN 978-3758488320

Klappentext / Zusammenfassung:
»Sie ist eine von vielen.« Unzählige Male hat Livia sich diese Phrase selbst sagen hören, doch nun war es anders. Nun betraf es ihre Schwester, die im Sterben lag. In der Ferne erhoffte sie sich die Rettung. Und Livia würde alles tun, um Marie zu heilen, koste es, was es wolle.
Zehn Jahre nach dem Fund des Tarkoff-Bakteriums, welches Wissenschaftler aus dem Permafrost in die Zivilisation brachten, kämpfen die letzten Menschen ums Überleben. Doch nicht nur Hunger, Kälte und Krankheiten machen ihnen zu schaffen. Es sind vor allem die Feindseligkeiten und Bandenkriege, die noch immer etliche Opfer fordern. Milliarden von Erwachsenen sind ums Leben gekommen und haben ihren Kindern eine Welt voller Chaos und Schrecken hinterlassen. Eine Welt, in der die Toten die Glücklicheren sind.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

die Familie Immergrün, deren Oberhaupt Livia ist, flüchtet aus Deutschland nach Irland, da sie gehört haben, dort gebe es ein Heilmittel gegen das Tarkoff-Bakterium, das alle Erwachsenen 10 Jahre zuvor getötet hat. Nun werden die Kinder von damals erwachsen und damit laufen sie Gefahr, sich selbst zu infizieren. Als erste der Familie hat es Marie erwischt, die mit ihrer Güte das Herz der Immergrüns ist. Seit Ausbruch der Seuche haben die Immergrüns nur das Recht des Stärkeren gekannt. Sie lernten zu kämpfen und zu töten, um selbst zu überleben. Doch nun kommen sie nach Irland und da ist es anderes: Es herrscht Frieden und ein Miteinander, wie die Flüchtlinge es nicht kennen. Zwei Welten prallen aufeinander. Kann das gut gehen?

Zumindest sorgt es für Spannung. Wie mag eine Gesellschaft aussehen, in der es ausschließlich Kinder und Jugendliche gibt? Mit dieser Frage hat sich Clarissa Kühnberger auseinandergesetzt und gleich zwei gegensätzliche Szenarien ausgearbeitet: das gewalttätige Deutschland und das friedliche Irland. Und mittendrin die Familie Immergrün, die den Begriff „Familie“ sehr weit fasst, denn sie besteht nicht nur aus Blutsverwandten, sondern hat auch langjährige gute Freunde mit aufgenommen. Gemeinsam sind sie stark, wenn sie denn zusammenhalten. Und für den Zusammenhalt sorgen Livia durch ihre Stärke und Entschlossenheit sowie Marie durch ihre liebenswerte Art. Doch derart verschiedene, teilweise traumatisierte Jugendliche zu einer homogenen Gemeinschaft zusammenzuschwören ist sehr schwer, wenn nicht gar fast unmöglich. Können die Getriebenen in Irland endlich finden, was sie suchen? Ein Heilmittel für Marie und Ruhe und Frieden für sich selbst?

Clarissa Kühnberger hat noch einen weiteren Roman geschrieben, der auf „Die Bürde der Zukunft“ aufbaut: „Die Bürde der Schuld“. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte der Immergrüns weiter entwickelt.

Deine

Pfeiffer, Lisa – Save the Sea

Informationen zum Buch:
erschienen am 1. Juni 2022
Verlag BoD
271 Seiten
ISBN 979-8808269583

Klappentext / Zusammenfassung:
Im Jahr 2050 wird mehr Plastik im Meer schwimmen als Fisch.

Skye ist das zwar bewusst, doch bisher konnte sie sich nicht dazu durchringen, ihren Lebensstil dahingehend zu ändern. Erst, nachdem sie beim Tauchen den Wassermann Cael aus einem verlorenen Fischernetz befreit und ihm damit das Leben rettet, wird ihr das Ausmaß des Problems klar und sie will etwas ändern.
Zusammen mit ihrer Freundin Romy möchte Skye einen Zero Waste Laden eröffnen. Die Bewohner des kleinen schottischen Ortes Tarbert sollen die Möglichkeit bekommen, Alternativen zum Plastik zu kaufen, doch sie lassen sie sich nur ungern auf Neues ein.

Cael kommt Skye näher und möchte dabei helfen, die Menschen von der Wichtigkeit ihres Unterfangens zu überzeugen. Mit einer Kamera ausgestattet, will er einen Müllstrudel fotografieren – eine Ansammlung von Plastikmüll im Ozean. Dabei begibt er sich in große Gefahr, denn Plastik ist überall und kann lebensbedrohlich werden.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses Büchlein lässt mich, rezensionstechnisch, etwas ratlos zurück, wenn ich ehrlich sein soll.

Also, das angesprochene Thema ist mega-wichtig und darf nicht verharmlost oder gar unter den Teppich gekehrt werden. Ich denke, das ist allen klar.

Die Art und Weise, wie Lisa Pfeifer das Thema Meeresverschmutzung aufgegriffen und eine Story drumrum gebastelt hat, finde ich sehr gut. Die Meeresbewohner in Form des Wassermanns Cael selbst zu Wort kommen zu lassen, ist in meinen Augen ein gelungener Kniff. Auch, dass durch den Zero Waste-Laden bereits Lösungsansätze gezeigt werden, ist lobenswert. Leider ist die ganze Story in meinen Augen aber etwas seicht und vorhersehbar gelungen. Nichtsdestotrotz ist sie lesenwert und regt zum Nachdenken an. Danke dafür.

Deine

Lehmann, Carsten – Der Weihnachtskrieger

Informationen zum Buch:
erschienen am 19. September 2023
Verlag BoD
622 Seiten
ISBN 978-3756837175

Klappentext / Zusammenfassung:
„Setzt ein Mensch sich in die hohle Ulme zu St. Andrä, dann geht er hinüber in die Welt des Winters. Dort herrscht das Schicksal mit einem Fluch und einen Mann hält es verbannt hinter den Gestaden der Zeit. Er ist ein Heiler und ein großer Krieger. Und einmal im Jahr kann er dem Tod ein Leben abtrotzen.“ Lukas ist 15 und es läuft alles schief: seine Mutter liegt im Sterben, sein Vater hat sich verdrückt, die Zukunft ist düster und Weihnachten steht vor der Tür. Jetzt kann nur noch ein Wunder helfen! Leider glaubt Lukas weder an Wunder noch an Magie. Und an den Weihnachtsmann schon gar nicht. Aber Lukas würde alles für seine Familie und eine glückliche Zukunft tun. Sogar einer Weissagung folgen und sich um Mitternacht in den hohlen Stamm einer Ulme setzen. Damit nimmt er das magische Angebot einer prophetischen Wanderin zwischen den Welten an: Das Leben seiner Mutter retten – wenn Lukas es schafft, die verborgene Welt des Winters zu erlösen. Einer Welt, wo die Nornen das Schicksal jedes Wesens bestimmen und alles daransetzen, dass es so bleibt. Lukas findet Gefährten, Gnome und streitlustige Feen, stellt sich den gehörnten Schabokks und unheimlichen Fängga – und überwindet seinen Trotz und die nagenden Selbstzweifel. Doch alles steht auf der Kippe, wenn es ihm nicht rechtzeitig gelingt, den Krieger zu befreien, der dem Tod ein Leben abringen kann. Denn das Tor zwischen den Welten schließt sich unerbittlich und die Zeit ist knapp.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn ich sagen würde, dieser Roman hat Potenzial, dann würde ich ihm nicht gerecht werden.

Zeitlich befinden wir uns im Advent, wenn der Mensch traditionell sehr harmoniebedürftig ist, schlechte Nachrichten noch schlechter verträgt als sonst und Hoffnung sehr groß geschrieben wird. Und wenn der Glaube an übernatürliche Kräfte und Wesen stärker ist als im restlichen Jahr. Auch Lukas geht es nicht anders: Seine Mutter ist sterbenskrank, sein Vater nicht existent und er würde alles tun, um seine Mutter zur retten. Welches Kind würde das nicht? Und Lukas schreitet zur Tat: Er setzt sich in eine hohle Ulme, um in das Land des Winters zu reisen – obwohl er weder an Magie noch an Wunder glaubt – und dort den Weihnachtskrieger zu bitten, seine Mutter zu retten. Doch sein Abenteuer beginnt damit erst und er findet nicht nur sagenhafte Freunde und Verbündete sowie ebensolche Feinde, sondern er selbst lernt sich immer besser kennen und entdeckt Stärken an sich, die er bislang nicht einmal erahnte.

Ich danke Carsten Lehmann, dass er mir die Chance gegeben hat, dieses wirklich sehr schöne und spannende Buch zu lesen. Die Mischung aus Phantsie und nordischer Sagenwelt, aus Erwachsenwerden und Abenteuer, aus Spannung und Humor hat mir sehr gut gefallen und ich schätze, es wird nicht das letzte Buch gewesen sein, dass ich von ihm lese.

Deine

Fear, Mark – Das Geflüster der Nachtfalter – Blutregen

Informationen zum Buch:
erschienen am 1. April 2024
Verlag BoD
360 Seiten
ISBN 978-3758364853

Klappentext / Zusammenfassung:
Refin ist gefallen. Die Seuche des schwarzen Sterns hat eine weitere Festung in eine verlassene Geisterstadt verwandelt. Maida und ihre Schicksalsgefährten müssen herbe Rückschläge verkraften. Um zu retten, was übrig ist, werden sie gezwungen, neue Bündnisse einzugehen. Verzweifelt machen sie sich auf den Weg zum Berg Sokuff, wo der Golem Gormit haust. Von ihm erhoffen sie sich Antworten und einen Plan, wie es weitergehen soll. Wäre die Gefahr durch die Untoten nicht schon genug, trachtet auf ihrer Reise auch die sterbende Natur selbst nach den Leben eines jeden einzelnen dieser Truppe. Und dann wären da noch die Gerüchte um die Söldner, die Jagd auf sie machen …

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

wieder schickt uns Mark Fear in seine dystopische Welt. Diesmal lernen wir Gormit kennen, den Ziehvater der Zwillinge – und wir erfahren, was es mit den Zwillingen auf sich hat. Doch bevor es soweit ist, begleiten wir unsere Protagonisten wieder durch allerlei Gefahren. Sie werden gejagt und verwundet, kämpfen um ihr Leben, verlieren liebe Freunde und stellen fest, dass sie ihr Leben lang belogen und benutzt worden sind. Und so ganz nebenbei werden aus Feinden Freunde.

Mark Fear macht seinem Namen NICHT alle Ehre. Er schafft es, uns in eine düstere, scheinbar verlorene und dem Tod geweihte Welt zu entführen und uns trotzdem keine Angst zu machen, sondern Hoffnung zu geben. In seinen Büchern steht zwar im Vordergrund der Kampf ums Überleben in einer tödlichen Umwelt, doch im Hintergrund wird klar, solange es Freundschaft gibt, gibt es auch Hoffnung. Und das ist, finde ich, ein sehr schöner Gedanke.

Und nun bin ich gespannt auf Band 4 der Trilogie.

Deine

Benedict, Marie – Das verborgene Genie

Informationen zum Buch:
erschienen am 7. März 2024
Verlag Kiepenheuer & Witsch
352 Seiten
ISBN 978-3462003208
übersetzt von Kristin Lohmann

Klappentext / Zusammenfassung:
Rosalind Franklin war schon immer eine Außenseiterin – brillant, aber anders. Sie fühlt sich der Wissenschaft am nächsten, den unveränderlichen Gesetzen der Physik und Chemie, die ihre Experimente leiten. Sie wird beauftragt, das Geheimnis unserer DNA zu entschlüsseln.

Rosalind weiß, dass, wenn sie nur eine weitere Röntgenaufnahme macht – eine weitere nach Tausenden –, sie die Bausteine des Lebens enträtseln kann. Nie wieder wird sie sich die Beschwerden ihrer Kollegen anhören müssen, insbesondere die von Maurice Wilkins, der lieber mit James Watson und Francis Crick über Genetik konspiriert, als mit ihr zusammenzuarbeiten.

Dann ist es endlich so weit – die Doppelhelixstruktur der DNA offenbart sich ihr in vollkommener Klarheit. Doch was dann folgt, hätte Rosalind niemals vorhersehen können.

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

wieder einmal stellt uns Marie Benedict eine starke Frau der Geschichte vor, die trotz ihrer Leistungen der breiten Masse unbekannt geblieben ist. Ohne Rosalind Franklins Forschung wäre uns die wahre Struktur der Doppelhelix unserer DNA wohl noch unbekannt. Zumindest hätte es aber länger gedauert, bis sie entdeckt und entschlüsselt worden wäre. Wieder einmal hat Marie Benedict es geschafft, historische Fakten mit erzählerischem Geschick so zu präsentieren, dass es Spaß macht, sich weiterzubilden. Und wieder einmal wird dem geneigten Leser klar werden, dass Frauen in der Wissenschaft nichts zu sagen hatten und die berühmte Marie Curie eine Ausnahme war. Auch Rosalind Franklin hat es gemerkt, wurden doch zwei Männer für ihre Entdeckung mit dem Nobelpreis geehrt und sie selber ging leer aus.

Ich hoffe, Marie Benedict bereichert mein Bücherregal mit noch vielen weiteren ihrer interessanten, gut recherchierten Romanen über die vergessenen Heldinnen unserer Geschichte.

Deine

Weiler, Silke Katharina – Asa Stryg – Winterblume

Informationen zum Buch:
erschienen am 18. Januar 2024
Verlag BoD
392 Seiten
ISBN 978-3758316074

Klappentext / Zusammenfassung:
Söldnerin Åsa Stryg hält sich mit der Jagd nach Hühnerdieben über Wasser und träumt von ruhmreichen Schlachten, wie ihr Vorbild Eloann Khrom sie geschlagen hat. Da kommt ihr der Auftrag, den brutalen Mord an einer Mutter zu rächen, mehr als gelegen. Er wird nicht nur gut bezahlt, alle Spuren deuten auf Eloanns Todfeind hin. Die Mission steht allerdings unter keinem guten Stern: Der Gesuchte bleibt unauffindbar und ihr aufdringlicher Begleiter Reid entpuppt sich als Gauner. Als Åsa darüber hinaus eine Verschwörung aufdeckt, gerät sie in tödliche Gefahr …

Meine Meinung:
Liebe Leserin, lieber Leser,

sie ist groß, sie ist stark, sie ist mutig, sie kann kämpfen – und sie ist pleite. Da passt es Åsa Stryg gut, dass eine junge Frau sie anspricht, ob sie ihr helfen würde, den Mord an ihrer Mutter zu rächen. Zunächst war Åsa nur bedingt begeistert, doch die Aussicht auf eine reichliche Entlohnung und den Kampf gegen den Erzfeind ihres Vorbilds Eloann Khrom, der des Mordes verdächtigt wird, überzeugen sie. Da sie einen gefährlichen Pass überwinden müssen, drängt sich ihnen Reid auf, der von dem Geld gehört hat und der das Land verlassen muss, da er gesucht wird. Die Zweckgemeinschaft ist auf Misstrauen begründet, doch im Laufe der Reise müssen alle Beteiligten lernen, einander zu vertrauen. Und so geraten sie von einem Abenteuer ins nächste, immer in Gefahr, getötet zu werden. Doch ganz am Ende wartet eine große Überraschung auf Åsa.

Und wieder einmal hat es eine (noch) unbekannte Autorin geschafft, mich mit ihrer Geschichte in ihren Bann zu ziehen. Der Plot ist spannend, die Charaktere ausgefeilt, die Landschaftsbeschreibungen sehr bildllich. Vor meinem geistigen Auge lief beim Lesen ein Film ab und ich mochte das Buch einfach nicht zur Seite legen. Bitte gerne mehr davon!

Deine