im deutschen Bookcrossing-Forum gibt es jeden Monat einen sogenannten Lesemarathon. Was das ist? Ganz einfach:
„Jeder versucht so viel wie möglich zu lesen, jeder kann zählen, was er will, Minuten, Seiten, Bücher… Zu gewinnen gibt es nichts. Dabei sein ist alles! Es geht darum sich Zeit fürs Lesen frei zu schaufeln und den MTBR ab zubauen.“ (Zitat aus dem aktuellen Thread).
MTBR heißt übrigens „Mount To-Be-Read“, also „Berg der noch zu lesenden Bücher“. Mein MTBR ist äußerst umfangreich, doch dazu ein andermal.
Nachdem meine Teilnahme im letzten Monat ja nicht erfolgreich war, versuche ich es diesen Monat noch einmal. Schlechter werden kann es ja kaum.
Lesetag
gelesene Seiten
Mi., 10.06.
37
Do., 11.06.
0
Fr., 12.06.
62
Sa., 13.06.
404
So., 14.06.
2
Mo., 15.06.
73
Di., 16.06.
112
Mi., 17.06.
181
Do., 18.06.
9
Fr., 19.06.
157
Sa., 20.06.
3
So., 21.06.
3
Summe:
1.043
Die Bücher, die ich während dieser Challange lese, sind:
Informationen zum Buch: 2013 erschienen Deutscher Taschenbuch-Verlag 270 Seiten ISBN 978-3-432-21433-9
Klappentext / Zusammenfassung: Ein ermordeter Biobauer, eine verschwundene Ehefrau, Brandstiftung und Erpressung: Dorfpolizist Thies Detlefsen hat auf einmal alle Hände voll zu tun. Und das im bisher so friedlichen Fredenbüll in Nordfriesland, wo es mehr Schafe (600) als Einwohner (176) gibt! „Dat is jetz ’n büschen viel auf einmal.“ Gott sei Dank naht Hilfe in Gestalt der attraktiven Nicole Stappenbek von der Kieler Mordkommission. Gemeinsam rücken sie dem Bösen zu Leibe …
Meine Meinung: Liebe Leserin, lieber Leser,
ich hatte mir dieses Buch aus der Bücherei ausgeliehen, weil ich in einer Bookcrossing-Lotterie den zweiten Band aus der Reihe, „Dreimal Tote Tante“, gewonnen habe und ich neugierig geworden bin. Ich mag es halt nicht, eine Reihe von mittendrin zu beginnen, auch wenn die Storys in sich abgeschlossen sind.
Zunächst hat sich das Buch gesperrt, gelesen zu werden. Gleich auf den ersten paar Seiten taucht der Leser in die dörfliche Gemeinschaft von Fredenbüll ein und lernt das (gefühlt) halbe Dorf kennen. Und dementsprechend muss man erstmal lernen, wer sich hinter den Namen alles verbirgt.
Doch dann ging es schnell und das Buch war zu Ende. Wie konnte das denn passieren? Ganz einfach: Es ist gut geschrieben, die Charaktere sind typisch norddeutsch, die Gespräche typisch Dorf. Und die Handlung birgt sowohl Vorhersehbares als auch überraschende Wendungen.
Doch mehr verrate ich an dieser Stelle nicht, schließlich sollst Du, werte/r Leser/-in, das Buch selber lesen.
Informationen zum Buch: 2019 erschienen Verlag Bastei-Lübbe AG 539 Seiten ISBN 978-3-404-17780-6
Klappentext / Zusammenfassung: Auf Sylt werden in einer Düne, die zum Besitz einer reichen Industriellenfamilie gehört, zwei Leichen gefunden – ein Kind und eine junge Frau, beider der Kleidung nach seit Jahrzehnten tot. Wenig später gibt es in der Familie einen weiteren Todesfall. Kommissar John Benthien glaubt nicht an einen Zufall und nimmt die Ermittlungen auf. Dabei stößt er auf ein uraltes Familiengeheimnis, von dem auch heute noch eine tödliche Gefahr auszugehen scheint …
Meine Meinung: Liebe Leserin, lieber Leser,
dieses Buch kann ich empfehlen. Es ist im Stil klassischer Krimis geschrieben, wie man es von Agatha Christie kennt: Eine Leiche wird gefunden, die Kriminalpolizei wird eingeschaltet und es wird fieberhaft ermittelt. Die Indizien häufen sich, man ermittelt, irrt sich, ermittelt weiter und kommt schließlich auf die richtige Fährte. Wirklich?
Das einzige, was ich etwas irreführend finde, ist die Bezeichnung „Nordsee-Krimi“. Ja, der Krimi spielt auf Sylt und es wurden ein paar Sylter Besonderheiten eingebaut, beispielsweise der Hindenburgdamm und die Große Düne. Aber ansonsten hätte es auch überall sonst auf der Welt spielen können. Was ich vermisst habe, ist die Darstellung des „typisch Norddeutschen“: trockener Humor, äußerlich spröde mit warmen Herzen, zunächst unnahbar, dann verläßlich … Bin ich diesbezüglich verwöhnt, weil ich grade genau so ein Buch beendet hatte, als ich zu „Dünengeister“ griff? Möglich.
Fazit: Für alle Krimi-Fans sehr zu empfehlen, egal, ob sie Sylt kennen und mögen oder nicht.
Jeden Tag sehen wir sie rumstehen: an der Straße, im Garten, im Wald, im Park, auf dem Parkplatz. Sie stehen allein und in Gruppen. Unsere Bäume.
Die Biologen sagen, sie sind festgewachsen und können sich nicht bewegen, deshalb stehen sie immer an der gleichen Stelle. Und sie sagen, daß sie ihre Nährstoffe mit den Wurzeln aus dem Boden holen. Aber stimmt das auch?
Ich sehe das anders: Unsere Bäume tun nur so, als ob sie festgewachsen wären und sich nicht bewegen können. Ich weiß nämlich, daß sie nachtaktiv sind, also nachts unterwegs sind und tagsüber schlafen. Sie können aber nur an ihrem festen Platz schlafen, deshalb sehen wir sie tagsüber immer an der gleichen Stelle stehen. Und deshalb glauben wir Menschen auch, daß sie sich gar nicht bewegen können. Aber nachts, wenn alle Menschen schlafen, dann wachen die Bäume auf. Dann ziehen sie ihre Wurzeln aus dem Boden und machen all das, was Bäume so machen. Sie besuchen sich dann gegenseitig und halten einen kleinen Schwatz. Vielleicht gehen sie auch einfach nur spazieren und vertreten sich die Wurzeln. Wenn ein Baum geht, sieht es für uns Menschen ungewohnt aus: Ein Baum hat keine Gelenke, so wie wir. Wenn ein Baum geht, sieht es staksig aus. So, als wenn ein Mensch auf Stelzen läuft oder mit steifem Knie. Deshalb können Bäume auch nicht rennen oder schnell gehen.
Worüber Bäume sich unterhalten? Oh, das ist ganz unterschiedlich! Natürlich erzählen sie sich, was sie den lieben langen Tag, wenn sie an ihrem Schlafplatz stehen, so erlebt haben. Wenn Bäume schlafen, dann ist das nämlich auch etwas anders als bei uns Menschen. Ein schlafender Mensch kann sich normalerweise an nichts erinnern, was in seiner Umgebung passiert ist. So weiß ein Kind morgens nicht, ob seine Mama oder sein Papa nachts nochmal zu ihm ins Zimmer gekommen ist, um es zuzudecken oder um ihm sein Kuscheltier zu geben, das aus dem Bett gefallen ist. Ein Baum dagegen bekommt ganz genau mit, was um ihn rum passiert: Es schläft nämlich immer nur eine Hälfte von ihm. Die andere Hälfte ist wach und paßt auf. Und deshalb können sich Bäume nachts erzählen, was sie tagsüber so erlebt haben: Welcher Vogel zu Besuch kam und ob sie vielleicht ein neues Nest in ihren Kronen tragen, oder welcher Hund sie als Toilette benutzt hat, oder ob ein Kind in ihnen rumgeklettert ist, oder ob jemand ihre Rinde gestreichelt oder ein Blatt abgerissen hat, oder welches Eichhörnchen bei ihnen eingezogen ist. Es gibt so viel, worüber Bäume sich unterhalten.
Jetzt sagst Du sicherlich: „Aber wenn ich nachts aufwache, dann steht der Baum vor meinem Fenster immer noch da. Also kann er doch nicht weggehen.“ Weißt Du, Bäume sind ja auch nicht dumm. Und da, wo Menschen leben, haben sie einen kleinen Trick gelernt, damit wir ihnen nicht auf die Schliche kommen: Sie gehen dann zwar weg, können aber ein Bild von ihnen zurücklassen. Bäume können nämlich ein klein wenig zaubern, grad genug, um ihr Geheimnis zu bewahren.
Du möchtest wissen, woher ich das alles weiß? Ich hab aufgepaßt und nachgedacht. Denn manchmal, wenn man im Bett liegt und es ganz ruhig ist im Haus, dann kann man die Bäume reden hören. Manchmal ist es nur ein ganz leises Wispern, manchmal ist es ein lautes Rufen. Für uns klingt die Stimme der Bäume nämlich wie das Rauschen des Windes in den Blättern und wie das Knarren der Äste im Sturm. Und wenn morgens ein Ast auf dem Boden liegt, haben sich des nachts wohl zwei Bäume ganz fürchterlich gestritten und gerauft.
Es gibt noch etwas, was ich weiß: Bäume sind unsere Freunde. Wenn Du nachts aufwachst und grad ein Baum zu Deinem Fenster reinsieht, dann erschrick nicht! Er will Dir nichts tun, im Gegenteil. Er ist neugierig und guckt, was Du da machst. Vielleicht hast Du am Tag vorher grad seine Rinde gestreichelt oder ihm Deine Sorgen erzählt, und dann möchte der Baum nachts mal gucken, was sein kleiner Freund macht und ob es ihm gut geht.
Die Bäume nehmen es uns auch nicht übel, wenn wir ihr Holz für Möbel und ähnliches verwenden. Sie wissen, daß nur Holz von sehr alten Bäumen genommen wird, die schon viele viele neue Bäume gesät haben und die vielleicht schon soooo alt und müde sind, daß sie ihren Schlafplatz schon sehr lange nicht mehr verlassen haben. Und wenn wir uns mit dem Holz dieser Bäume umgeben, zeigen wir ihnen auch, daß wir sie gern haben. Denn wir umgeben uns doch nur mit Dingen, die wir mögen, oder?
So, nun weißt Du viel mehr über Bäume als noch vor ein paar Minuten. Vielleicht siehst Du sie jetzt mit etwas anderen Augen und findest bald Deinen eigenen Baum-Freund.
Und wenn Du Lust hast, dann such doch eine Eichel oder eine Kastanie oder eine Nuß oder einen anderen Samen von einem Baum, den Du leiden magst, und pflanz ihn ein. Dann wächst ein neuer Baum, der Dein Freund sein kann. Dafür brauchst Du keinen eigenen Garten, das geht auch am Wegesrand, im Wald oder in einer Hecke. Paß nur auf, daß Du einen Platz wählst, wo es unwahrscheinlich ist, daß ein Erwachsener ihn rausreißt. Viele Erwachsene haben nämlich vergessen, daß die Bäume unsere Freunde sind. Aber ein paar haben sich das Wissen bewahrt … so wie Du.
*****
Liebe Leserin, lieber Leser,
diese Geschichte ist nicht neu. Ich habe sie bereits 2013 aufgeschrieben, aber bislang kaum jemanden gezeigt. Sie könnte sicherlich besser formuliert sein und so ganz ausgereift ist sicher auch nicht. Es ist halt ein Erstlingswerk. Ich hoffe, sie gefällt Dir trotzdem ein wenig.
Informationen zum Buch: erschienen am 2019 Verlag MIRA Taschenbuch 332 Seiten ISBN 978-3-7457-0044-2
Klappentext / Zusammenfassung: Eisige Winde fegen über den Loch Lomond und die Hügel der Highlands glühen in den Farben des Herbstes. Erst seit Kurzem weiß Maighread, dass in dieser zauberhaften Landschaft ihre Wurzeln liegen, den hier lebt ihre Großutter“Eisige Winde fegen über den Loch Lomond, und die Hügel der Highlands glühen in den Farben des Herbstes. Erst seit Kurzem weiß Maighread, dass in diesser zauberhaften Landschaft ihre Wurzeln liegen, denn hier lebt ihre Großmutter. Vielleicht ist ein Ausflug in die Vergangenheit ihrer Familie genau die Ablenkung, die sie nach der Trennung von ihrem Freund braucht. Allerdings ist Maighreads Großmutter vorerst alles andere als begeistert von dem Auftauchen ihrer Enkelin. Aber Maighread hat genug zu tun, schließlich hat der gemütliche Wolladen in dem kleinen Ort am Loch Lomond ihren heimlichen Traum von solch einem Strickparadies geweckt. Vielleicht ist es genau diese Leidenschaft für das Handarbeiten, die Maighread und ihre Großmutter näher zusammenbringt.
Meine Meinung: Liebe Leserin, lieber Leser,
gestern Abend habe ich dieses Buch zu Ende gelesen und war froh, endlich mal wieder ein Buch in Händen gehabt zu haben, dass sich leicht lesen ließ, sich nicht aus der Hand legen lassen wollte und bei dem ich mit den Protagonisten mitfühlen konnte. Ich habe teilweise geschmunzelt, Herzklopfen und Tränen in den Augen gehabt. Und das alles gepaart mit meiner Liebe zu schönen Garnen, die auch in dem Buch keine unwichtige Rolle spielen. Ein Buch nach meinem Geschmack, ein Buch für die Seele. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, die im Herbst erscheinen soll.
Da die Beschreibung meinerseits auch im Forum von Bookcrossing Interesse weckte, habe ich beschlossen, das Buch auf Reisen zu schicken. Es wird nun unter interessierten Bookcrossern die Runde machen. Ich bin gespannt, was andere Leseratten davon halten.
Informationen zum Buch: 2017 erschienen im Loewe Verlag 380 Seiten ISBN 978-3-7855-8595-5
Klappentext / Zusammenfassung: Auf Schir Khans Rücken durch das Dschungelbuch jagen, mit Goethes Werther die Hexen aus Macbeth bekämpfen und mit Elizabeth Bennet für den gut aussehenden Mr. Darcy schwärmen … Nie hätte Amy gedacht, dass sie den Figuren aus ihren Lieblingsbüchern so nah sein könnte! Doch sie ist eine Buchspringerin, und damit ist es ihr möglich, wirklich und wahrhaftig in jede Geschichte einzutauchen, die sie schon immer einmal selbst erleben wollte. Amy testet ihre neue Fähigkeit ausgiebig – bis in der Buchwelt plötzlich gar nichts mehr so ist, wie es sein sollte.
Meine Meinung: Liebe Leserin, lieber Leser,
ich mag Bücher über Bücher. Und ich mag phantastische Geschichten. Daher ist es nur folgerichtig, dass ich Bücher mit phantastischen Geschichten über Bücher liebe.
Leider bleibt dieses Buch weit hinter meinen Erwartungen zurück. Die Idee ist gut, die Umsetzung leider nicht. Ich konnte mich nicht in die Protagonisten hineinversetzen und mit ihnen mitfiebern. Es kam keine wirkliche Spannung auf. Der Handlungsverlauf war zumeist vorhersehbar, es gab keine wirklichen Überraschungen. Alles in allem habe ich das Buch eigentlich nur zu Ende gelesen, weil es mir widerstrebt, ein Buch mittendrin zur Seite zu legen. Und weil ich bis zum Ende die Hoffnung hatte, dass es vielleicht doch noch spannend wird.
im deutschen Bookcrossing-Forum gibt es jeden Monat einen sogenannten Lesemarathon. Was das ist? Ganz einfach:
„Jeder versucht so viel wie möglich zu lesen, jeder kann zählen, was er will, Minuten, Seiten, Bücher… Zu gewinnen gibt es nichts. Dabei sein ist alles! Es geht darum sich Zeit fürs Lesen frei zu schaufeln und den MTBR ab zubauen.“ (Zitat aus dem aktuellen Thread).
MTBR heißt übrigens „Mount To-Be-Read“, also „Berg der noch zu lesenden Bücher“. Mein MTBR ist äußerst umfangreich, doch dazu ein andermal.
Diesen Monat werde ich zum ersten Mal an diesem Lesemarathon teilnehmen und meinen Fortschritt regelmäßig sowohl im Forum als auch hier posten.
Lesetag
gelesene Seiten
Fr., 15.05.
36
Sa., 16.06.
9
So., 17.05.
207
Mo., 18.05.
95
Di., 19.05.
nichts
Mi., 20.05.
nichts
Do., 21.05.
30
Fr., 22.05.
nichts
Sa., 23.05.
nichts
So., 24.05.
nichts
Summe
377
Die Bücher, die ich während dieser Challange lese, sind:
„Ulysses“ von James Joyce (Rest, am 18.05. abgeschlossen)
„Die Buchspringer“ von Mechtild Gläser
Lieben Gruß,
Nachtrag am 05.06.2020
Tja, das war wohl nix. Ich habe kaum gelesen. Ein Grund dafür war sicherlich, dass ich wenig Zeit hatte; ein anderer, dass das zweite Buch mich nicht fesseln konnte. Ich schätze, ich werde es im Juni nochmal versuchen. Vielleicht klappt es dann ja besser.